Etwa 1.000 Haushalte betroffen - Gasversorgung im Bereich Elstal weiterhin unterbrochen
Seit Freitag sind etwa 1.000 Haushalte in der Gemeinde Wustermark ohne Gas. Die Reparaturarbeiten sind zwar abgeschlossen. Weil aber einige Haushalte mit älteren Anlagen noch nicht erreicht werden konnten, könne laut Energieversorger noch kein Gas fließen.
Nach der Beschädigung einer Gasleitung sind mehr als 1.000 Haushalte in der Gemeinde Wustermark (Havelland) auch am Samstag noch ohne Gasversorgung. Die Reparatur der Leitung sei eigentlich abgeschlossen, sagte der Sprecher der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg (NBB), Andreas Wendt, dem rbb am Samstag.
Noch könne das Gas aber nicht wieder durchgeleitet werden, weil knapp 60 Haushalte mit älteren Anlagen von den Monteuren der NBB noch nicht erreicht worden seien. Das sei aber aus Sicherheitsgründen zwingend nötig.
Ältere Anlagen ohne Gasmangelsicherung
Bei den älteren Anlagen fehle die Gasmangelsicherung, erläuterte Wendt. Dieses Ventil unterbricht die Gaszufuhr selbstständig bei Druckabfall und öffnet erst wieder, wenn wieder ausreichender Druck erreicht ist. Die Anlagen ohne Sicherung müssten zunächst von Monteuren umgeschaltet werden. Falls auch bis Sonntag nicht alle Betroffenen erreicht werden könnten, sollen diese Haushalte separat vom Netz getrennt und dann das Gas für die anderen Haushalte wieder eingeschaltet werden, wie Wendt erläuterte. "Das ist allerdings sehr aufwendig", sagte er.
Das Ziel sei es, die Ortsteile Elstal und Priort noch am Samstagabend wieder ans Netz zu bringen, so Wendt. Das könne man aber nicht garantieren. Er gehe davon aus, dass spätestens am Sonntag wieder Gas durch die Leitung fließen werde.
Auch der Bürgermeister von Wustermark, Holger Schreiber (parteilos), sagte dem rbb, er gehe davon aus, dass am Sonntagabend alles wieder in Ordnung sein sollte. Bis dahin brauche man aber noch, um die restlichen Hausanschlüsse abzustimmen.
Supermarkt musste evakuiert werden
Nach Angaben von Wendt war die Gasleitung am Freitagnachmittag bei Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln für den Breitbandausbau beschädigt worden. Wegen massiven Gasaustritts sei die Versorgung sofort unterbrochen worden. Es musste auch ein Supermarkt evakuiert werden, wie der Sprecher berichtete.
Feuerwehr: Keine Gefahr mehr für Anwohner
Sämtliche Warnungen, wonach Anwohner beispielsweise Fenster und Türen geschlossen gehalten sollten, wurden laut Feuerwehr wieder aufgehoben. Ein Sprecher der Regionalleitstelle Potsdam sagte dem rbb, das sich inzwischen kein Gas mehr in der Leitung befinde. Gefahr bestehe daher nicht mehr. Der Feuerwehreinsatz war am Samstagmorgen bereits beendet.
Keine Seltenheit bei Arbeiten zum Breitbandausbau
Solche Unfälle kämen bei Arbeiten zum Breitbandausbau in Brandenburg sehr häufig vor, berichtete Wendt. "Das erleben wir mehr oder weniger im Wochenrhythmus." Zur Verlegung der Kabel würden sogenannte Erdraketen eingesetzt, die wie in diesem Fall Gasleitungen beschädigen könnten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.10.2022, 09:30 Uhr
