Prozess um Familienfehde in Berlin-Wedding - Angeklagter gesteht tödliche Schüsse auf 42-Jährigen vor Shisha-Bar

Mi 05.10.22 | 13:58 Uhr
Archivbild: Ein Mann wurde am 02. Oktober in der Schulstraße in Berlin Wedding tot aufgefunden. (Quelle: Morris Pudwell)
Audio: rbb24 Inforadio | 05.10.2022 | Ulf Morling | Bild: Morris Pudwell

Nach tödlichen Schüssen auf einen 42-Jährigen in Berlin-Wedding im Oktober 2021 hat einer der drei Angeklagten am Mittwoch zu Prozessbeginn zugegeben, der Schütze gewesen zu sein.

Hintergrund ist laut Staatsanwaltschaft ein jahrelanger Streit zwischen zwei Familien. Der 34-Jährige erklärte vor dem Berliner Landgericht, er habe mit einer erneuten Eskalation gerechnet und sich spontan und allein entschlossen, eine Pistole einzusetzen.

Die Waffe habe er sich kurz zuvor zu seinem Schutz geliehen. Sein Vater und sein Cousin, die mitangeklagt sind, hätten nicht gewusst, dass er eine Schusswaffe besessen habe. Die Tat bereue er sehr.

Familienfehde seit 2005

Der 34-Jährige soll Anfang Oktober 2021 vor einer Shisha-Bar in Berlin-Wedding auf das Opfer geschossen haben. Der 42-Jährige sei durch zwei gezielte Schüsse in den Kopf getötet worden.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem gemeinschaftlichen Mord aus. Die drei Männer hätten heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt, heißt es in der Anklage. Der 52-jährige Vater und der 29-jährige Cousin des mutmaßlichen Schützen haben die Tat laut Anklage abgesichert.

Hintergrund der Schüsse sollen Verwicklungen sein, die sich seit 2005 von einem Streit über einen Sitzplatz in einem Kino bis 2021 zu einer Familienfehde ausgewachsen haben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.10.2022, 15:00 Uhr

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