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Quelle: dpa/Jens Kalaene

Hygienemängel in Berlin

Gericht verhängt Geldstrafen gegen Imbiss und Bäckerei

Das Amtsgericht Tiergarten hat Strafbefehle gegen die Verantwortlichen eines Imbisses und einer Bäckerei in Berlin erlassen, die gegen das Lebensmittelgesetz verstoßen haben sollen.

Im Fall der Bäckerei in Neukölln ging es dabei um den Vorwurf, dass sich ein Kunststofffaden und Metallsplitter in einem Fleischwolf zur Verarbeitung von Nussmasse befunden haben sollen, wie die Pressestelle der Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Montag mitteilte. Backwaren hätten verunreinigt werden können.

Darüber hinaus habe die Spezialabteilung für Lebensmittelkriminalität der Amtsanwaltschaft Berlin "massive Hygienemängel" festgestellt, etwa schimmelähnliche Anhaftungen im Kühlschrank.

Schimmel, Dreck und Keime

Bezirksamt Neukölln postet auf Twitter Ekel-Fotos aus Restaurants

Geldstrafen verhängt - Bäckerei legt Einspruch ein

Im Fall des Imbisses in Britz gehe es um Hühnerfleisch in einer Currywurst, ohne dass diese entsprechend gekennzeichnet worden sei, heißt es in der Mitteilung. Dies stellt nach Angaben der Amtsanwaltschaft Berlin einen Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz dar, weil eine Currywurst nach den Leitsätzen Fleischerzeugnisse aus Rind- und/oder Schweinefleisch bestehen müsse.

Für die Bäckerei werden den Angaben zufolge 16.000 Euro fällig, beim Imbiss beläuft sich die Geldstrafe auf 4.200 Euro. Die Verantwortlichen der Bäckerei hätten gegen den Strafbefehl bereits Einspruch eingelegt, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft auf Anfrage.

Barometer für Hygiene

Berliner Gastronomen und Bezirke kritisieren "Saubere-Küchen-Gesetz"

Schluss mit Ekel-Küchen, her mit Transparenz bei Restaurant-Besuchen: Das verspricht das sogenannte Lebensmittel-Überwachungs-Transparenzgesetz. Eine Rot-Gelb-Grün-Skala am Einlass soll für Klarheit sorgen. Nicht umsetzbar, klagen die Bezirke. Von Anja Herr

"Saubere-Küchen-Gesetz" soll mehr Hygiene durchsetzen

Erst vor kurzem hatte das Bezirksamt Neukölln gesundheitsgefährdende Zustände in einigen Restaurants im Bezirk auf Twitter angeprangert. Gezeigt wurden Fotos der Lebensmittelkontrolleure aus den Restaurants. Eine Aufnahme zeigte einen völlig verdreckten Boden und Abfluss.

Im Jahr 2021 hatte der damalige Senat das "Saubere-Küchen-Gesetz" beschlossen. Ein "Transparenz-Barometer" in den Farben von Grün über Gelb bis Rot soll anzeigen, wie die Hygiene-Kontrolle des Gesundheitsamtes in einem Betrieb ausgegangen ist. Die Betreiber müssen dieses Ergebnis gut sichtbar für die Kunden aushängen, es wird auch im Internet veröffentlicht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.01.2023, 18:50 Uhr

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