Berlin-Moabit - Schrottangler zieht Phosphorbombe aus Spree - Bombe entzündet sich

Mo 21.08.23 | 17:53 Uhr
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Die Polizei begutachtet Teile einer Phosphorbombe die aus der Spree in Moabit geangelt wurde. (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.08.2023 | Robin Marienfeld | Bild: rbb

Am Bundesratufer in Berlin-Moabit hat sich am Montagnachmittag eine Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entzündet.

Wie ein Sprecher der Feuerwehr dem rbb sagte, wurden die Einsatzkräfte gerufen, weil es am Spreeufer unterhalb der Lessingbrücke eine Rauchentwicklung gab. Vor Ort stellten Beamte dann einen sogenannten Metallbrand fest.

Die Feuerwehr kühlte die Bombe mit Wasser, stoppte den Brand und konnte so verhindern, dass der darin noch enthaltene Sprengstoff explodierte. Anschließend wurde der Sprengkörper vom Kampfmittelräumdienst abtransportiert.

Wie die Polizei dem rbb sagte, hatte ein Schrottangler die Bombe aus dem Wasser gezogen. Verletzt wurde niemand.

Phosphor fängt beim Kontakt mit Sauerstoff von selbst an zu brennen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.08.2023, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Was hat Mg jetzt mit Phosphor zu tun. Mg brennt 1700 C heißer!

    Interessant, dass die Temperaturen für die Spaltung von Wasser von meinem Standardanorganikbuch von 2500 C, auf 2200 C beim ZSW (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstiff Forschung) in BW sinkt und jetzt nur 1700 C. Na gut, aber darunter entsteht nun wirklich kein Knallgas, das ist absurd. Eben auch nicht bei einem Phophorbrand, denn man durchaus mit Wassernebel kühlen kann.

    Man denke auch an die Temperaturen in Stahlwerken und Gießerei (Schmelzpunkt Gusseisen 1200 C). Glühender Stahl wird auch mit Wasser gekühlt z.B. im Walzwerk beim Warmwalzen (auch bis ca. 1300 C) oder beim Glühen insbesondere Homogenisierungs/Diffusionsglühen (ähnlicher Tempbereich)

    In Gießereien ist Wasser/Feuchtigkeit natürlich trotzdem Feind, aber schlicht wegen profaner Wasserdampfexplosion, dazu reicht auch Alu Schmelze.

  2. 17.

    Die vollständige Spaltung „Thermische Dissoziation“ findet ab 1700 C statt. Etwas Knallgas entsteht schon tiefer.
    Deswegen dürfen Brandbomben NIE mit Wasser gelöscht werden!!
    Und Mg ist ein Metall.

  3. 16.

    Falsch H2O wird bei den Temperaturen geringfügig aufgespalten und es geht nicht darum das weißer Phosphor ein Metall ist, sondern das einige Metalle bei diesen Temperaturen brennen.
    Und weißer Phosphor wird nicht einfach so sondern eingehaust mit Kautschuk und anderen Verbesserern abgeschmissen.

  4. 15.

    Phosphor lässt sich nicht so leicht löschen, weil er geschmolzen auf Wasser aufschwimmt.

    Thermit wird heute noch im Gleisbau verwendet.

    Die Russen setzen sowohl weißen Phophor als such Thermitbomben massiv in der Ukraine ein.

    Wirklich geächtet ist nur der Einsatz bei dem Zivilisten gefährdet werden, was für Russland aber eh unwichtig ist, da das Ziel das Töten der Zivilisten ist. Die BW hatte auch z.B die Handflammpatrone. Nebelgranaten enthalten heute noch weißen Phophor.

    Thermit erreicht kaum die Temperatur für Wasserspaltung, bzw. gerade so. Da ist das mitbrennende Magnesium bei 3000 C effizienter, weil - wie Sie schon erwähnten - die russischen Thermit Granaten heute noch kleine mit Thermit gefüllte Magnesiumkugeln verwenden.

  5. 14.

    Nein.

    Phosphor ist 1. Kein Metall
    2. BIS ZU 1300 Grad C. Absolute MAXIMALTemperatur
    3. Zersetzung Wasser erst ab 2200 Grad C.

  6. 12.

    Das kenne ich von früher beim aluminothermischen Schweißen beispielsweise im Gleisbau und ist ein Paradebeispiel für die Redoxreaktion im Chemie-Unterricht. Aber in alten Stabbrandbomben wurde das Thermit auch eingesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Themitprinzip aber durch Napalm und Phosphor als Brandmittel ersetzt und obwohl international geächtet zerstörungsoptimiert weiter eingesetzt.
    Das heißt Pyrogel PT-x ist Mg beigemischt und es verbrennt zwischen 1600-2000 °C.
    Diese höllischen Temperaturen reichen in jedem Fall für direkte Metallbrände und die Aufspaltung von Löschwasser in Knallgas.

  7. 11.

    Ja brennt auch im Wasser weiter, wie ja aus Dresden bekannt sein dürfte.

  8. 10.

    Danke für Ihre Kommentare und Ergänzungen, @Ulrike Hagspihl und @Thomas!
    Ich hätte wohl vorab mit weiteren 932 Zeichen erläutern müssen ;-)

  9. 9.

    Da Brotteig immer weich ist, kann Brot nie eine Kruste haben? Das ist Logik? ;-)

  10. 8.

    die sogenannten Phosphorbomben der Alliierten waren Dünnwandige Behältnisse (Bombenartige Röhre mit Leitwerk) welche abgeworfen wurden, diese enthielten Kunstharze oder Kautschuck und wurden u.a. unter Verwendung von Phoshor gezündet. Das Zeug klebte Brennend an allen Flächen. Der Qualm war giftig. Der Phosphor sorgte für ein erneutes Entzünden nach einem Löschversuch.

    Bei Metallbrand hätte ich jetzt eher an eine Stabbrandbombe gedacht welche in riesigen Mengen abgeworfen wurden.
    Diese hatten einen Mantel aus Aluminium und Magnesium und wurden mit Thermit befüllt. Gegen einfaches Aufheben waren diese manchmal mit zusätzlichen kleinen Sprengladungen gesichert.

    Der Schrottangler hatte Glück das er das Zeug nicht abbekommen hat. Die Sache war nur schwer zu löschen.
    PS damals wurde mit solcher Fundmunition kurzen Prozess gemacht , Verbuddelt oder in tiefe Gewässer versenkt.
    Zeit für eine ordnungsgemäße Vernichtung war bei der Menge nicht.

  11. 7.

    Tja, spätestens jetzt müsste solches Angeln verboten werden. Zum Schutz Aller.

  12. 6.

    Diese Bemerkung ist wohl überflüssig. Denn @Sabi hat natürlich Recht und das kann man sich von jedem Feuerwerker auch erkären lassen, Bernstein und Phosphor wird verwechselt und war in der Vergangenheit Ursache von Verbrennungen.

  13. 5.

    Wenn ich das noch richtig zusammenbekomme brennt Phosphor in Kampfmitteln bei 1300°C. Bei der Temperatur brennen auch verwendete Metalle und es passieren auch noch ganz andere Dinge, wie das Ausspalten von H2O.

  14. 4.

    Da Phosphor kein Metall ist, wird es kein Metallbrand gewesen sein...

  15. 2.

    Also diese Info nicht falsch verstehen. Nicht Bernstein kann sich entzünden, sondern Phosphor, das so ähnlich aussieht wie Bernstein.

  16. 1.

    Gut, dass alles glimpflich ausgegangen ist.

    "Phosphor fängt beim Kontakt mit Sauerstoff von selbst an zu brennen."
    Aus diesem Grund auch immer schön aufpassen beim Bernsteinsammeln.
    Nicht am Körper bzw. in die Hosentasche stecken, kann böse Folgen haben!

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