Statistik zu Alter und Geschlecht - In Brandenburg leben deutlich mehr junge Männer als Frauen

Mi 15.11.23 | 06:06 Uhr
  65
Symbolbild: Männer unterschiedlichen Aussehens stehen in einer Reihe aufgestellt. (Quelle: dpa/zoonar)
Bild: dpa/zoonar

Die Männer sterben aus - zumindest in den älteren Generationen. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Gibt es bei Jüngeren noch ein deutliches Plus an Männern, kehrt sich das bei der Rentnergeneration um. Und dann ist da noch eine Ost-Besonderheit.

In der Rentnergeneration in Deutschland sind die Frauen deutlich in der Überzahl, in den jüngeren Altersgruppen gibt es dagegen fast ebenso deutlich einen Männerüberschuss. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung von Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dabei ist dieser Männerüberschuss bei den jüngeren Erwachsenen vor allem in den Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt zu spüren.

In Brandenburg kommen in der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre 1.128 Männer auf 1.000 Frauen. Sachsen-Anhalt weist mit 1.146 Männern auf 1.000 Frauen das größte Ungleichgewicht bei den Bundesländern auf. In Berlin dagegen sind die jungen Männer nur leicht in der Unterzahl. So kommen hier in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren auf 1.000 Frauen 995 Männer.

Mit dem Alter immer weniger Männer

Die Statistiker errechneten, dass in Deutschland bei den Menschen unter 50 insgesamt mehr Männer als Frauen leben. Am höchsten ist deutschlandweit der Männeranteil in der Generation der 18- bis 29-Jährigen, hier kommen 1.086 Männer auf 1.000 Frauen. Ein Grund sei, dass grundsätzlich etwa fünf Prozent mehr Jungen als Mädchen geboren würden. In der Altersgruppe bis 17 Jahre kommen 1.058 Jungen auf 1.000 Mädchen, zwischen 30 und 49 Jahren sind es 1.022 Männer auf 1.000 Frauen.

Iin der Altersgruppe 50 bis 64 Jahre seien allerdings die Männer nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg in der Überzahl, heißt es. "Bei der Altersgruppe 65plus weisen dann alle Bundesländer einen hohen Frauenüberschuss in der Bevölkerung auf", schreiben die Statistiker.

Als Grund für die klare Überzahl der Frauen in der Generation der Rentner wird deren höhere Lebenserwartung genannt. Das Bundesamt beruft sich auf Zahlen vom Jahresende 2022.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.11.2023, 14.20 Uhr

65 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 65.

    In der Statistik tauchen Zuwanderer nicht auf. Es geht nur um Geburten-Sterberegister. Damit ist die Darstellung hier ungenügend und verzerrt die Realität.

  2. 64.

    Was Sie an Rentenpunkten umverteilen wollen bedeutet: Ich bestimme wie lange ich zu Hause bleibe. Ich bestimme die Teilzeit. Ich bestimme, was ich mit der Freizeit mache und wie ich es mache. Es bedeutet eine Umverteilung: Weniger Rentenpunkte für z.B. Ihren Mann oder Ihre Tochter, wenn sie weniger als 3 Kinder hat. Sie merken, wie ungerecht das wird? Es wäre also keine Verbesserung.

  3. 63.

    Heute ja, aber in der DDR wahrscheinlich nicht. Das dürfte Ricochat gemeint haben.

  4. 62.

    "Und ich kenne leider einige Beispiele, wo es bei gleicher Bildung eine unterschiedliche Bezahlung gab." Was in der freien Wirtschaft auch vollkommen normal ist. Arbeitgeber zahlen nicht nach dem Bildungsstand, sondern nach dem Mehrwert. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin, der oder die für die Firma mehr erwirtschaftet, hat auch eine bessere Bezahlung verdient - unabhängig von Geschlecht oder Ausbildung. Wenn Frauen angeblich systematisch schlechter bezahlt würden für die gleiche Leistung, dann wäre der Arbeitgeber ja bekloppt, überhaupt noch Männer einzustellen. Kein Arbeitgeber bezahlt freiwillig mehr Lohn oder Gehalt, als notwendig. Weder bei Männern, noch bei Frauen. Er hat aber ein gesteigertes Interesse, durch bessere Entlohnung seine besten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an sich zu binden. Es gibt einen massiven Fachkräftemangel. Männer und Frauen, die sich unterbezahlt sehen, können jederzeit bei einem anderen Arbeitgeber ein besseres Gehalt aushandeln.

  5. 61.

    "Ich kenne keine Ingenieure mit nur Fachschulabschluss." Dipl.-Ing. (FH) ist ein durchaus gängiger Titel.

  6. 60.

    Niemals darf die Gesellschaft in Ihre Familienplanung eingreifen. Sie kann von außen Bedingungen fördern. Sie kann das Familieneinkommen so behandeln, dass Frauen keine Nachteile erfahren (Ehegattensplitting, Versorgungsausgleich) und zusätzlich sogar absichern, mit der Witwenrente. Finanzieren können alle alles nicht. Und die in der Familie ist Ihr Satz „und wer kümmert sich um die Kinder, Haushalt“ in der heutigen Zeit überholt. Teilen Sie die Arbeiten so auf, wie Sie es wollen. „Wossi“ u.A. können das für Sie nicht erledigen. Auch ein Arbeitsminister nicht. Weil das Kümmern viel und nichts bedeutet.

  7. 59.

    Im Prinzip und in real haben sie recht.
    In Deutschland werden Kinder, deren gesellschaftlicher Wert, als sehr gering eingeschätzt.
    Und diejenigen, die sich um das gesellschaftliche Fortkommen der Kinder mühen, Erzieher*innen zum Beispiel, werden ebenfalls als geringwertig eingeschätzt.
    Diese Geringschätzung von Humankapital liegt im deutschen Kastensystem begründet.

  8. 58.

    Gab es in der DDR Ingenieure ohne Fachhochschul- oder Uni-Abschluss? Das erklärt einiges. Ich kenne keine Ingenieure mit nur Fachschulabschluss. Das würde auch niemals ausreichen, den hohen Anforderungen dieses Berufes zu genügen. Da liegen sicher einige Irrtümer vor. Grüße vom TU-Ing. ;-)

  9. 57.

    Gebraucht werden alle Berufe, zum Spaß wird niemand bezahlt. Daraus zu schlussfolgern dass alle Menschen gleich viel verdienen sollen ist schon gewagt.

  10. 56.

    Arbeiten Sie mal 45 Jahre Vollzeit, wenn Sie drei Kinder haben. Wer macht Ihnen dann den Haushalt und kümmert sich um die Bedürfnisse der Kinder?
    Ich wäre dann für 3 Jahre volle Rentenbeiträge bzw. bis das jüngste Kind 3 ist, weitere 9 Jahre halbe Rentenbeiträge bzw. bis das jüngste Kind 12 ist, und die restlichen Jahre, bis das jüngste Kind18 ist, 1/4 Rentenbeiträge auf Durchschnittslohnbasis als Kindererziehungszeiten.

  11. 55.

    "Ein Ingenieur mit Fachschulabschluss verdient nun mal mehr als eine Erzieherin mit Fachschulabschluss." Ja, weil das eine ein Ingeneur ist und das andere ein Erzieher - gilt unabhängig vom Geschlecht, also auch bei der Verteilung Ingeneurin vs Erzieher.
    "Gebraucht werden jedoch beide Berufe." Ja. "Also sollten auch beide finanziell gleich wertgeschätzt werden." Nein, weil das Gehalt aus der Wertschöpfung des jeweiligen Berufs bezahlt werden muß in einer kapitalistischen Wirtschaft (egal welche spezielle Variante). Der Beruf Erzieher hat einfach eine geringer Wertschöpfung als der Beruf Ingeniuer - höchstens Sie wollen KiTa-Gebühren zu typischen Ingenieursstundensätzen. Was Ihnen vorschwebt ist eine Struktur in Anlehnung an Wirtschaftssysteme, wie sie in kommunistischen Staaten üblich sind (obwohl Wirtschaft nicht zwangläufig etwas mit pol. System zu tun haben muß).

  12. 54.

    Das ist ja eine umwerfend neue Erkenntnis dass Frauen ein höhers Lebensalter erreichen als Männer. Aus welchem Mustopf schöpfte der Autor?

  13. 53.

    Frauen haben zwar bei Bildungs- und Berufswahl die gleichen Chancen wie Männer. Aber die Verdienstchancen sind sehr unterschiedlich. Ein Ingenieur mit Fachschulabschluss verdient nun mal mehr als eine Erzieherin mit Fachschulabschluss. Gebraucht werden jedoch beide Berufe. Also sollten auch beide finanziell gleich wertgeschätzt werden.

  14. 52.

    Lieber Björn, Ihre heile Welt ist leider nur eine kleine Blase. Wachen Sie auf und kommen Sie in der Realität an. Die sieht nun mal für die große Mehrheit der Frauen ganz anders aus, als Ihr eigenes Leben.

    1975 auf den Weltfrauenkongress in Berlin wurde ich vom ungarischen Fernsehen interviewt und gefragt, was ich mir für die Zukunft wünsche. Ich antwortete: "Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie." Hinterher dachte ich, ich hätte vielleicht etwas Dummes gesagt, weil es doch Kindergärten gab. Heute, fast 50 Jahre später, würde ich jedoch genau das Gleiche antworten. Und das, obwohl sich inzwischen viel getan hat und es sogar Männer gibt, die die ihnen gesetzlich zustehende Elternzeit nehmen und auch bekommen. Vielleicht tragen ja Männer, die Elternzeit oder Zeit für die Betreuung von Angehörigen als ein Recht für sich fordern, das nicht nur auf den derzeit noch kurzen Zeitraum beschränkt gilt, dazu bei, dass es in weiteren 50 Jahren anders aussieht.

  15. 51.

    "Berufswahl und Bildungsweg sollten für alle frei wählbar sein, und zwar nach Wunsch und nach Eignung" Wo sehen Sie da eine EInschränkung der Wahlmöglichkeiten nach Geschlecht in Deutschland bei dem Bildungsweg und der Berufswahl?

  16. 50.

    Nochmal, Sie möchten etwas von Politikern, die dies niemals (gerecht) leisten können. Wenn Sie die Festlegung von Löhnen so wollen, dann braucht es eine Diktatur. Na dann werden Sie richtig Gegenwind bekommen. Es wäre äußerst frauenfeindlich, wenn das Familieneinkommen nicht selbst gestaltet werden kann.

  17. 49.

    Berufswahl und Bildungsweg sollten für alle frei wählbar sein, und zwar nach Wunsch und nach Eignung und nicht nach späteren möglichen Verdienstchancen. Denken Sie mal in Ruhe darüber nach, wo hier tatsächlich was geändert werden sollte.

  18. 48.

    "... und Männer bekommen dann auch Kinder" Eher nicht. Aber vielleicht bekommen Männer demnächst die "Babypause für Männer" wieder zurück, die unsere ältere Generation noch hatte (DDR: 1 1/2 Jahre, gewünscht waren aber lieber 3 Jahre), die Wehpflicht. Dann wären zumindest Männer und Frauen bei der Zeit wieder gleich.

  19. 47.

    ... und Männer bekommen dann auch Kinder. Das sich so'n Filius auf die Rente negativ auswirkt ist ja kein Geheimis, ebensowenig wie ein Jahr Kindererziehung etwa _einen_ Entgeltpunkt bringt - dafür aber die Einkünfte weniger sind, somit auch die "Rabattpunkte" mitunter schwerer erreicht werden können. Damit wollte der Staat den entstehenden Nachteil ausgleichen. Auch fällt es nicht jeder Frau leicht, oder es wird ihr nicht leichtgemacht, mit Kind wieder voll ins Berufsleben einzusteigen. Ein Jahresbrutto von rd. 21500 Euro entspricht derzeit etwa 0,5 "Rentenpunkten", bei rd. 43000 Brutto ist die Sache ausgeglichen, darüber ein finanzielles Minusgeschäft. Ein Rentenpunkt hat z.Zt. den Gegenwert von rd. 38 Euro pro Monat. Wechseln sie bitte die Akkus ihres Taschenrechners und gehen mit den Kürzungsgelüsten noch mal in sich.

  20. 46.

    Donnerwetter! Das kam gut rüber. Und hat meine volle Zustimmung. Als ich 56 war fragte mich die Dame säuerlich ob noch kinderwunsch besteht. Nee, 4 Enkel reichen... Dankeschön für ihre scharfe Form des Konterns. Lehne mich sanft zurück.....

Nächster Artikel