Stadtführung in Berlin-Charlottenburg - Obdachlos auf schicken Straßen

Fr 15.12.23 | 12:58 Uhr | Von Marvin Wenzel
  56
Tourguide- Dieter Bichler lebte auf der Straße, das ist zwölf Jahre her. In seiner Tour “Obdachlos auf schicken Straßen” klärt er über sein altes Leben auf. Und geht an die Orte zurück, an denen er in kalten Winternächten schlief. (Quelle: Marvin Wenzel / rbb)
Video: rbb|24 | 15.12.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: Marvin Wenzel / rbb

Dieter Bichler lebte auf der Straße, das ist zwölf Jahre her. In seiner Tour "Obdachlos auf schicken Straßen" klärt er über sein altes Leben auf. Und geht an die Orte zurück, an denen er in kalten Winternächten schlief. Von Marvin Wenzel

Den Vorplatz des Konzertsaals der Universität der Künste in der Hardenbergstraße ziert eine ungewöhnliche Skulptur. Große schwarze PVC-Röhren sind in drei Gruppen angeordnet. Und so miteinander verbunden, sodass sie einen Bogen bilden. Für die einen ist das Kunst, für Dieter Bichler aber noch etwas Anderes: Er sieht in der Plastik einen Wäschetrockner.

Bichler legt seine rechte Hand auf eine der Röhren und sagt: "Wenn die Sonne scheint, wird das Ding richtig heiß. Wir haben hier unsere Wäsche getrocknet." Mit "wir" meint er eine Gruppe von sieben Menschen, mit denen er zusammen auf der Straße lebte.

Bichler gibt ein Foto herum aus seiner Zeit auf der Straße. Das Bild zeigt ihn auf einem Gitterrost am Bahnhof Zoo. Auf dem Gitter schlief er oft in kalten Winternächten – weil aus ihm die warme Abluft der U-Bahn strömte. (Quelle: rbb)
Bild: Marvin Wenzel/ rbb

Das ist zwölf Jahre her. Bichler - 55, lange graue Haare, schwarze Sonnenbrille, obwohl es bewölkt ist - war damals obdachlos. Während er diese Geschichte erzählt, steht eine Gruppe von zehn jungen Menschen vor ihm. Sie hören aufmerksam zu – und nehmen an der Tour "Obdachlos auf schicken Straßen" teil.

Bichler geht dabei an die Orte zurück, an denen er damals gelebt hat. Die Tour beginnt am Bahnhof Zoo. Bichler gibt ein Foto herum aus seiner Zeit auf der Straße. Das Bild zeigt ihn auf einem Gitterrost am Bahnhof Zoo. Auf dem Gitter schlief er oft in kalten Winternächten – weil aus ihm die warme Abluft der U-Bahn strömte.

Er nächtigte nie alleine. Zu gefährlich. Immer nur mit seiner Gruppe. "Wir haben wie eine Familie gelebt", sagt er. "In der Nacht haben vier Leute geschlafen und die anderen vier haben aufgepasst." Sie hätten auch ihr Essen geteilt und sich gegenseitig beim Überleben unterstützt. Mit dem Sammeln von Spenden und Pfandflaschen schlug Bichler sich damals durch.

Schicke Geschäfte, Kinos, Bars – und zwischendrin versteckt: Obdachlose

Weiter geht’s. Die Hardenbergstraße hoch zur schwarzen Skulptur vor der UdK. Bichler voran – die jungen Menschen, eine Gruppe Freiwillige von der Tafel Deutschland, hinterher. Das Straßenbild der Charlottenburger Straße ist geprägt von schicken Kinos, einem Theater und Bars. Zwischendrin, fast unsichtbar, ist Bichlers ehemaliges zu Hause versteckt. Schlafplätze und Lebensräume von obdachlosen Menschen.

Zum Beispiel auf der Höhe vom Steinplatz: Dort sind mehrere Büsche und Bänke, die auch Bichler als Schlafplatz nutzte. Er zeigt auf silberne Metallkugeln auf der Oberfläche der Bänke und erklärt: "Das ist defensive Architektur!"

Das bedeutet: Die Bänke seien extra so gestaltet, dass sie durch die Metallkugeln unbequem für obdachlose Menschen werden und dadurch zum Schlafen nicht geeignet sind.

Er erzählt von weiteren Hürden, die ihm und seiner Straßen-Familie früher das Leben erschwerten: In U-Bahnhöfen dürfen sich Obdachlose offiziell nur mit einem gültigen Fahrschein aufhalten. Sonst werden sie sofort weggeschickt und ihnen droht ein Bußgeld. Wenn sie beim Schwarzfahren erwischt werden, werden sie häufig sogar weggesperrt.

Obdach- und wohnungslose Menschen in Berlin

Ein obdachloser Mann hält einen Becher mit warmen Tee vor einem Versorgungszelt in der Kleiderkammer der Berliner Stadtmission.
dpa

In Berlin leben schätzungsweise 7.000 bis 10.000 obdachlose Menschen. Bisherige Zählungen sind aber als nicht aussagekräftig einzuschätzen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Die Zahl der Wohnungslosen ist in Berlin noch mal deutlich höher. Hier ist von mindestens 60.000 Wohnungslosen auszugehen. Obdachlos sind Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. Wohnungslos sind Menschen, die eine vorübergehende Unterkunft, aber keine eigene Wohnung haben.

 

Einer der wenigen, die es von der Straße geschafft haben

Hinzu kommt: Wer Essen aus einem Mülleimer nimmt, begeht rein rechtlich eine Straftat. Der Müll gilt als Eigentum des Mülleimer-Besitzers. In den meisten Fällen: die Berliner Stadtreinigung.

Deswegen gilt es theoretisch als Diebstahl, wenn man einen Apfel aus dem Müll fischt. Passend dazu geht es bei der Tour direkt danach um Hunger. "Ab dem vierten, fünften Tag ohne Essen fühlt sich das an, als wenn dir jemand 'ne Zange an den Magen legt und den rausziehen möchte", sagt Bichler zu einer Woche, in der "der Wurm drin" war und seine Gruppe und er kaum Spenden sammeln konnten.

Beim Erzählen hängen die Teilnehmer an seinen Lippen. Dieter Bichler ist einer der wenigen, die es wieder von der Straße weggeschafft haben. Sechs seiner sieben Weggefährten sind mittlerweile verstorben. Kälte, Krankheiten, Drogensucht.

"Um endgültig von der Straße wegzukommen, brauchst du einen helfenden Menschen", sagt Bichler. In seinem Fall war das ein Polizist, der ihn zusammen mit einem Sozialarbeiter an ein betreutes Wohnprojekt vermittelte. Von da aus konnte Bichler wieder nach einem Job und einer Wohnung schauen. Erfolgreich.

Ob er es ohne diesen Polizisten aus der Obdachlosigkeit geschafft hätte? Er sagt: "Auf keinen Fall."

Seine Tour bietet Bichler zehnmal im Monat an. Sie läuft über den Verein "Querstadtein", der das Ziel hat, Berliner und Touristen über die Lebensrealität obdachloser Menschen aufzuklären.

Für Bichler sind das jedes Mal "kleine Zeitreisen" in seine Vergangenheit. Er sagt: "Gerade jungen Menschen möchte ich mein Wissen weitergeben, damit sie nichts falsch machen und selbst irgendwann in Schwierigkeiten geraten." Sein Rat: Keine Drogen. Und: keine Scheu davor haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vor allem dann, wenn man sie wirklich braucht.

Tourguide - Dieter Bichler lebte auf der Straße, das ist zwölf Jahre her. In seiner Tour “Obdachlos auf schicken Straßen” klärt er über sein altes Leben auf. Und geht an die Orte zurück, an denen er in kalten Winternächten schlief. (Quelle: Marvin Wenzel / rbb)
Bild: Marvin Wenzel / rbb

Ihm hätte das viel Leid ersparen können. Als ihm seine Vermieterin aufgrund von Eigenbedarf kündigte und er keine neue Wohnung fand, war er zu stolz, um seine Familie und Freunde um Hilfe zu bitten. "Das war mir zu unangenehm", sagt er. Doch dann landete er auf der Straße. "Das war natürlich viel schlimmer."

Hilfen für Obdachlose im Winter

Symbolbild. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)
Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wer Obdachlosen begegnet, soll sich höflich, ob sie sich Hilfe wünschen. Danach sollte man entscheiden, was am hilfreichsten ist. Folgende Möglichkeiten bestehen:

  • Die Hilfe-Hotline der Karuna Task Force für Obdachlose und Helfer: 0157 8059 7870 (Mo-Fr, 9-17 Uhr)
  •  
  • Das Kältehilfetelefon der Kältehilfe: 030 3439 7140 (täglich von 19-23 Uhr)
  •  
  • Der Wärmebus des Deutschen Roten Kreizes: 030 600 300 1010 (täglich 18-24 Uhr)
  •  
  • Der Karuna-Obdachlosenbus: 0157 8660 5080 (Mo-Fr, 8-16 Uhr)
  •  
  • Der Kältebus der Stadtmission: 030 690 333 690 (täglich von 20-02 Uhr)
  •  
  • Listen von Notübernachtungen und Essensausgaben: kaeltehilfe-berlin.de

Wichtig: Falls Menschen einen hilflosen Eindruck machen oder nicht ansprechbar sind, ist ein Notruf unter 110 oder 112 angebracht.

"Über ein Lächeln hätte ich mich besonders gefreut"

Auf seinen Stadtführungen wird er häufig gefragt, wie man auf Obdachlose am besten zugehen und ihnen helfen kann. Das Wichtigste: ihnen auf Augenhöhe begegnen. "Ich hätte mir gewünscht, dass mich wenigstens die Hälfte der Menschen beachtet", sagt er. "Über ein Lächeln hätte ich mich besonders gefreut."

Es würde auch wenig nützen, Obdachlosen "einfach irgendetwas" zu schenken. Viel besser sei es, Obdachlose zu fragen, was sie gebrauchen könnten. Oft seien das günstige Dinge wie eine Aluminiumdecke, die nur wenige Euro kostet. Aber im Winter bei Minusgraden Leben retten kann.

Die letzte Station seiner Führung ist der Savigny-Platz. Die Jugendlichen versammeln sich noch einmal um den 55-Jährigen, der seit knapp zehn Jahren wieder in einer Wohnung lebt und neben seinem Job als Stadtführer in einer Unterkunft für Geflüchtete arbeitet.

Was die Jugendlichen wohl mitnehmen von dem zweistündigen Spaziergang? "Ich habe gelernt, wie schwierig es für Obdachlose ist, einen Ort zu finden, an dem sie sich sicher aufhalten und schlafen können, besonders im Winter", sagt eine Teilnehmerin. Gerade die defensive Architektur der Parkbänke habe sie schockiert.

Ein weiterer Teilnehmer sagt noch: "Durch die Tour ist meine Wertschätzung für Obdachlose gestiegen." Jetzt kenne er die "Schattenseiten" des Lebens auf der Straße besser und sei eher dazu bereit, Obdachlosen mit Spenden zu helfen.

Dieter Bichlers Tour hat die Jugendlichen nachdenklich gemacht – auch im Umgang mit Vorurteilen gegenüber Menschen, die auf der Straße leben.

Nach der Tour geht Bichler zu seinem Lieblingscafé: Den "Kuchenladen" in der Kantstraße. Im Schaufenster sind mehrere Sorten Erdbeer-, Nuss- und Schokoladenkuchen liebevoll angerichtet. Aus dem Café strömt ein süßlicher Geruch. "Dort gibt es den besten Kaffee und Kuchen in Charlottenburg", sagt Bichler.

Davon habe er in seiner Zeit als Obdachloser nur träumen können.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.12.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Marvin Wenzel

56 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 56.

    Es ist eine zur Schaustellung und eine gespielte Anteilnahme, die unerträglich ist. Wollte man den Menschen wirklich helfen, würde man stärker darauf hinweisen, dass andernorts Wohnungen und Arbeit verfügbar sind. Es ist schlimm, dass in Zeiten von Arbeitskräftemangel Potential ungenutzt bleibt. Das hat auch etwas mit den Menschen ihre Würde zurück geben zu tun anstatt den Zustand zu zementieren mit Almosen und Sozialtransfers.

  2. 55.

    Hier geht es ums Sichtbarmachen, das ein ehemals Obdachloser aktiv tut. Voyeurismus ist unerlaubtes Draufschauen, und da gibt es einen großen Unterschied.
    Was wir auch nicht vergessen sollten ist der große Anteil an schwer kranken Menschen, die auf der Straße leben. Körperliche und vor allem psychische Erkrankungen betreffen Obdachlose ganz besonders. Hier brauchen wir viel mehr Bewusstsein und Angebote.

  3. 54.

    Dieser Neid und diese Missgunst in Deutschland ist echt schlimm. In den USA gönnt man den Menschen ihren Erfolg und hat positive Rolemodels. In Deutschland ist das leider vollkommen das Gegenteil. Armes Deutschland.

  4. 53.

    Also in unserem Freundeskreis haben alle in unter 10 Wochen eine neue Wohnung gefunden. Man muss sich halt vorbereiten mit den gängigen Unterlagen und wenn man ein weites Suchraster ohne überzogene Ansprüche hat klappt es immer noch super schnell. Wir haben aber auch jede Menge Menschen mit völlig überzogenen Ansprüchen und ohne die nötige Portion Elan und Schwung kennengelernt, die suchen dann halt auch ewig bis endlos. Aber das ist oft dann auch in anderen Lebensbereichen bei dieser Gruppe so, erfahrungsgemäß.

  5. 52.

    Einnahmenerhöhung. Wie viel denn noch? Eine Steuererhöhung kann die Kaufkraft der Bevölkerung verringern, was zu weniger Konsum und Investitionen führt. Dies kann wiederum die Wirtschaft und die Arbeitsplätze negativ beeinflussen. Eine Steuererhöhung kann die Leistungsträger der Gesellschaft bestrafen, die durch ihre Arbeit und ihr Vermögen zum Gemeinwohl beitragen. Dies kann die Motivation und die Innovation hemmen. Eine Steuererhöhung kann gegen die Verfassung verstoßen, wenn sie die Eigentumsgarantie oder die Gleichbehandlung verletzt. Dies kann zu juristischen Auseinandersetzungen und Klagen führen. Schon mal darüber nachgedacht? Wahrscheinlich nicht, warum eigentlich?

  6. 51.

    Und jetzt? Jetzt glauben Sie, dass es kein Problem ist, in dieser Stadt eine (billige) Wohnung zu bekommen. Und all die Geschichten über (teilweise jahrelang andauernde)verzweifelte Wohnungssuchende und die Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen sind völlig übertrieben oder gar unwahr.
    Richtig?

  7. 50.

    Warum lockt den Deutschland nicht die Reichen aus der ganzen Welt mit günstigen und niedrigen Steuersätzen an ? Bringen denn Schutzsuchende,Asylanten und Illegale mehr Einanhmen, Profit und Wohlstand ? Anscheinend ja, sonst hätte man das doch schon längst geändert.

  8. 49.

    Eine Steuererhöhung kann zu einer Kapitalflucht führen, wenn die Reichen und die Unternehmen ihr Geld ins Ausland verlagern, um niedrigere Steuersätze zu nutzen. Dies kann den Standort Deutschland als attraktiven Wirtschaftsraum schwächen2

  9. 48.

    Sie haben da leider nicht so die Ahnung, schauen Sie sich mal die Fakten an, wer den Staat mit seinen ganzen Geschenken wirtschaftlich am Laufen hält:
    https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-wer-zahlt-wie-viel-einkommensteuer-in-deutschland-405957.html

  10. 47.

    Also immer mehr Wohlhabende sitzen auf gepackten Koffern, wenn der Staat uns noch mehr wegnimmt, ziehen wir in die Schweiz. Woher kommen dann die aktuellen 30,5% Sozialtransfers? Aufwachen bitte, Deutschland ist jetzt bereits mit den höchsten Steuern und Abgaben für Highpotentials, die das zu verteilende Geld erarbeiten nicht mehr so sehr attraktiv!

  11. 45.

    Schauen Sie mal bei den gängigen Immobilienplattformen ist einfach: Ort: Berlin, Preis bis 400 Euro, allein bei dem einen Portal als Marktführer stand heute Abend 252 Angebote zur Miete! Ziegen Sie davon 20% zum Tausch ab, bleiben knapp 200! Und jetzt?

  12. 44.

    Es gibt auch Haus- und Wohnungsräumungen durch unglückliche Umstände (z.B. Brandereignis). Diese erfolgen von jetzt auf gleich. Also kann ggf. die Unterbringung in einer Notunterkunft erfolgen. Aufgrund der restlichen Menschen in der gleichen Notunterkunft fühlen sich manche Menschen auf öffentlichen Straßen nachts sicherer. Und nun stellen Sie sich noch eine alleinstehende Frau mit Kind vor. Sie haben vielleicht durch Brand gar keine Papiere mehr…Dann mal eine Wohnung anmieten wollen, wo auch immer, ohne nachweisbare Identität.

  13. 41.

    Anspruch auf Bürgergeld hat (u.a.) nur derjenige, der auch mindestens (!) eine Postadresse im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Jobcenters hat. Damit muss die postalische Erreichbarkeit erfüllt werden! So, und jetzt frag die Obdachlosen mal wie viele von denen eine Postadresse hier haben. Zudem braucht man ja auch nen Ausweis/Pass und ich glaube daran mangelt es (vor allem den osteuropäischen Obdachlosen).
    Und im übrigen: bar gibt's schon seit Jahren nicht mehr. Die Geldautomaten wurden angeschafft...

  14. 40.

    Antwort auf "Der Rentner " vom Freitag, 15.12.2023 | 15:06 Uhr
    "Mach ich nie wieder, schmeiß die Säcke in Kleidercontainer" die korrekte Konsequenz wäre die Erkenntnis gewesen, dass Verkehrsschilder immer und für Jeden gelten und nicht nur Deko sind.
    Ein Bekannter ist vor kurzem mit dem Fahrrad nachts auf einer völlig leeren Straße bei rot über ne Ampel gefahren und erwischt worden, soll der nun sein Rad wegwerfen?

  15. 39.

    Antwort auf "Kaltes Herz" vom Freitag, 15.12.2023 | 14:31 Uhr
    "Völlig egal, wo die anderen wohnen, klar, Hauptsache weg, irgendwo können sie doch bleiben, woanders natürlich, wo ist das Problem?" Wo ist IHR Problem?? Wer in Berlin keine Arbeit und keine Wohnung findet, muss seinen Suchradius erweitern, das ist für viele Menschen ganz normal. Ein Grund, auf der Straße von Sozialleistungen und / oder Erbetteltem zu leben, ist das nicht.
    "

  16. 38.

    Ihre Sichtweise finde ich ziemlich herablassend.
    Wenn man nicht mehr will, das 30 Prozent des Bundeshaushalts in Sozialtransfers gehen, könnte man auch auf der Einnahmenseite was machen, also Steuern für bisher sehr gut geschonte Vermögen / Einkommen erhöhen bzw. überhaupt erheben. Wenn die Summe des Haushalts steigt, wird der Prozentsatz für die Sozialtransfers rechnerisch weniger.
    Das Hauptproblem ist doch nicht die Verantwortungslosigkeit der Armen, sondern dass der Reichtum in Deutschland seit Jahrzehnten sich immer mehr auf immer weniger Leute/Familien verteilt. Der übergroße Rest hat schlicht nicht genug, um da mitzuhalten.

  17. 37.

    Unerträglicher Voyeurismus - finde ich.

Nächster Artikel