06.06.2013
Zurück auf Start: Am 06. Juni wird vor dem Berliner Landgericht der Prozess um den Tod des 20-jährigen Jonny K. neu eröffnet. Wieder bestreiten die Täter ihre Schuld am Tod Jonny K.'s.
10.06.2013
Auch in der Neuauflage des Prozesses nennt der Hauptzeuge den Angeklagten Onur U. als Verursacher der Prügelei. "Er war am aggressivsten, er schlug als Erster zu", erinnert sich der 29-Jährige. Erstmals identifizierte der Lebensgefährte von Jonny K.s Schwester weitere Angeklagte, die bei der Schlägerei dabei gewesen sein sollen.
17.06.2013
Ein weiterer Zeuge sagt aus, 50 Meter vom Tatort entfernt gewesen zu sein. Er habe zwei junge Männer gegen Kopf und Körper von Jonny K. treten sehen. Die Angreifer seien dann schnellen Schrittes weggegangen und er habe Erste Hilfe geleistet, sagte der Zeuge.
15.07.2013
EIn Polizist sagt vor Gericht aus, einer der Schläger habe sich - laut Angabe eines anonymen Zeugens - mit der Tat gebrüstet. Der Zeuge sei in der Tatnacht zufällig ab Alexanderplatz mit einer Gruppe fünf junger Männer in einer U-Bahn gefahren.
"Mann, das hast du gut gemacht", wiederholte der Polizist vor dem Berliner Landgericht eine Aussagen des Augenzeugen über das mitgehörte Gespräch. Ob die Gruppe der jungen Leuten tatsächlich die Angeklagten waren, ist allerdings nicht sicher. Der anonyme Zeuge hatte berichtet, dass die jungen Männer sich über eine Schlägerei mit einem Verletzten unterhalten hätten.
01.08.2013
Die Jugendgerichtshilfe spricht sich dafür aus, dass drei der sechs Angeklagten nach dem milderen Jugendstrafrecht verurteilt werden. Bei den 19 und 20 Jahre alten Männern liegen Reifeverzögerungen vor, heißt es. Auch auf eine Haftstrafe solle verzichtet werden. Nur im Falle des vorbestraften 20-jährigen Onur U., der als ein Haupttäter gilt, sei eine Bewährungsstrafe zu verhängen.
Das Gericht ist an die Einschätzung der Jugendgerichtshilfe nicht gebunden.
06.08.2013
Am elften Verhandlungstag wird mit der Befragung eines 21-jährigen Zeugens die Beweisaufnahme abgeschlossen.
Die sechs Angeklagten hatten zwar eine Beteiligung an der Prügelei zugegeben, aber jede Schuld am Tod ihres Opfers von sich gewiesen.
12.08.2013
Die Staatsanwaltschaft fordert in ihren Plädoyers fünfeinhalb Jahre Haft für den mutmaßlichen Haupttäter Onur U. und für die fünf Mitangeklagten Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren. Die Verteidigung beantragt Strafen auf Bewährung.
Die Schwester des Getöteten sieht keine Reue bei den Angeklagten. Es sei nicht zu erkennen, dass ihnen die Tat leid tue, sagt Tina K.
15.08.2013
Das Berliner Landgericht spricht die Urteile: Gegen den Haupttäter Onur U. verhängt es eine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge, die anderen Angeklagten bekommen Haftstrafen von bis zu zwei Jahren und acht Monaten.
16.08.2013
Der Anwalt des Haupttäters Onur U. legt Revision gegen das Urteil ein. Die Haftstrafe von viereinhalb Jahren für seinen Mandanten sei unangemessen hoch, so die Begründung.
22.08.2013
Nach Onur U. kündigen auch die anderen fünf Verurteilten an, in Revision zu gehen - das heißt, keiner der sechs Täter will das Urteil akzeptieren.