Nachfolgeregelung für Neun-Euro-Ticket - Giffey spricht sich für 29-Euro-Ticket aus

Di 06.09.22 | 11:30 Uhr
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Archivbild: Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht während einer Pressekonferenz. (Quelle: dpa/S. Stache)
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Wie die Berliner Verkehrssenatorin hat sich nun auch die Regierende Bürgermeisterin Giffey für ein 29-Euro-Ticket ausgesprochen - als temporäres Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket. Noch fehlt aber die Einigung darüber mit Brandenburg.

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat ein zeitlich begrenztes regionales Nachfolgeangebot für das Neun-Euro-Ticket in Aussicht gestellt. Ein regionales Angebot sollte 29 Euro kosten, ein bundesweites 49, sagte sie am Dienstag.

Verkehrssenatorin auch für 29-Euro-Ticket

"Wir arbeiten an einer guten Überbrückungslösung in Berlin von Oktober bis Dezember 2022, bis das bundesweite Ticket kommt", twitterte die SPD-Landesvorsitzende am Dienstag. Dazu müsse aber eine Einigung mit Brandenburg gefunden werden. Bundesweit ist eine Anschlusslösung erst für das neue Jahr vorgesehen.

Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch plädierte am Montag ebenfalls dafür, beim Nachfolger des Neun-Euro-Tickets zweigleisig zu fahren. "Ein 69-Euro-Ticket allein würde für Berlin wenig bringen, denn viele Abos liegen hier bereits günstiger", sagte die Grünen-Politikerin. "Ich finde ein gestuftes System gut, wie es die Grünen im Bund bereits angeregt hatten: also ein regionales Ticket für 29 Euro im VBB-Gebiet - und zusätzlich ein bundesweites 69-Euro-Ticket."

Felix Reifschneider, der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sagte nach den Vorschlägen von Jarasch, er halte Sonderwege Berlins mit Brandenburg oder gar nur für Berlin für "unsinnig". Entlastungen müsse es vor allem für die Bürger geben, die "besonders von der Inflation betroffen sind". Er sprach sich dafür aus, den Preis für das derzeitige Sozialticket (liegt derzeit bei 27,50 Euro) weiter zu senken.

Bundesweites Nahverkehrsticket erst ab 2023

Das Neun-Euro-Ticket gab es drei Monate lang bis Ende August. Die Ampel-Koalition im Bund hat sich im Rahmen des dritten Entlastungspakets auf einen Nachfolger verständigt. Das bundesweit gültige Nahverkehrsticket soll es dann im nächsten Jahr für einen Preis von 49 bis 69 Euro pro Monat geben.

Sendung: rbb24, 06.09.2022, 21:45 Uhr

49 Kommentare

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  1. 49.

    Beides wird nicht gehen: Die Bahn weit unter Wert und zum Schleuderpreis anzubieten und ein qualitativ hochwertiges Angebot erwarten. Unter 70 EUR monatlich sollte m. E. kein bundesweites Angebot bei Nahverkehrszügen gemacht werden, schon allein deshalb, damit die Bahnreise auch überlegt ist. Schon da kann kein Kfz. mithalten, soweit es denn bloß zu vier Hin- und Rückfahrten pro Monat selbst bei Vollbesetzung kommt. Vom Luxus des Gefahren-Werdens ganz zu schweigen.

    Aber, in der Tat: Der Preis allein reicht nicht aus. Die Störanfälligkeit der Bahn muss verringert werden. Und dafür muss eine Instandhaltungspolitik her, die ihren Namen auch verdient.

  2. 48.

    Und wie will der Senat die Mindereinnahmen ausgleichen? Immer nur nach dem Bund zu schreien ist keine Lösung.

    Wenn der Senat dieses Ticket möchte, muss halt ggf bei etwas anderem gespart werden. Denkbar wären weniger Zuschüsse für Schulessen oder Streichen der kostenfreien Kita. Oder aber auch Einsparungen beim Personal

    Frau G. fordert gerne viel und kann oft keine Gegenfinanzierung durch den Senat bieten.

  3. 47.

    Was ist das denn? 29 EUR nur Berlin/Brandenburg? Ist ja wieder so eine halbherzige Aktion.
    29 EUR - Deutschlandweit - Sämtliche Züge wäre ein akzeptables Angebot.
    Klingt wieder nach einer lauwarmen Lösung.
    Ob hierbei die Auto-Fahrer/-innen umsteigen in die überfüllten Züge bleibt fraglich.

  4. 46.

    Wenn Geld an den richtigen Stellen eingespart werden würde, könnten die öffentlichen Verkehrsmittel sogar kostenlos genutzt werden. Aber das würde gegen manche politische Meinung verstoßen!

  5. 45.

    Nicht aussprechen, machen!

  6. 44.

    Sagt die verwöhnte Stadtbewohner bei welcher sich das Leben vermutlich nur im Kiez abspielt

  7. 43.

    Wieviele Mitglieder des Senates will denn der rbb noch "zitieren" die ein 29 € Ticket wollen um das Thema 3 Wochen hochzukochen. Fällt auch gar nicht auf, dass sie alle das Gleiche fordern ergo bereits abgekartet ist.

  8. 42.

    Ja, aber dann bitte auch bei den Ursachen und nicht bei den Symptomen mit der "Finanzspritze" ansetzen...

  9. 41.

    Aber der/die Steuerzahler*in, der/die keine KInder hat, vielleicht ja auch nicht? So gesehen werden meine Steuern doch auch immer wieder für Dinge ausgegeben, von denen ICH ja vielleicht nichts habe - schon mal daran gedacht?

  10. 40.

    Werte Frau Giffey,
    wer soll das denn bitteschön alles bezahlen.
    Wenn Sie sich mit der Vehemenz mal für die Renovierung der Schulen einsetzen würden. Das fänden die Schüler und Eltern bestimmt super.

  11. 39.

    Dreck und Schmutz wird von Ihren Mitmenschen verursacht und nicht durch die Verkehrsbetriebe, das sollte man schon ganz klar unterscheiden. Und Corona ist immer so eine Sache, wenn Sie keinen Schutz wünschen, heißt dass ja nicht, das Sie im Gegenzug berechtigt sind andere zu gefährden. Das ist wie mit Rauchen in Restaurants und Kneipen.

  12. 38.

    29 Euro hört sich ja gut an wenn der öffentliche Nahverkehr funktionieren würde.

  13. 37.

    Wieviel soll denn der Meter zu Fuss auf öffentlichen Wegen und Straßen kosten und wieviel eine Tonne Treibhausgas die Sie ausser ihrer heißen Luft erzeugen.

  14. 36.

    Also am Preis erkennen Sie den Sozialismus, demzufolge müsste dann, aufgrund der unentgeltlichen Nutzung der Wege, Straßen und Autobahnen, die BRD schon seit Ihrer Gründung ein kommunistischer Staat sein.

    Wer erzählt Ihnen denn das kein Geld da sei, um Instandsetzung, Reparaturen und Personalkosten zu leisten? Ist das ausreichend vorhandene Geld vielleicht nur schon für andere Sachen und Personen verplant beispielsweise in Militärausgaben Umweltzerstörung und Aktionären.

  15. 34.

    Was nützt ein 29,- € Ticket, wenn die Verkehrsmittel im Berufsverkehr gerappelt voll sind und später das Geld für notwendige Instantsetzungen und Reparaturen für die Fahrzeuge und Infrastruktur fehlt. Das Personal will auch angemessen bezahlt werden. (Besonders die Vorstände der großen Verkehrsunternehmen mit ihrem Bonisystem.) Das klingt sehr nach DDR-Sozialismus, erst das nicht vorhandene Geld propagandistisch ausgeben und später merken das es so nicht funktioniert, weil kaum etwas in die Kassen reinkommt. Das Steuersäckle ist irgendwann auch mal leer. Die Fahrt mit dem DDR-ÖPNV kostete noch Ende der Achtziger Jahre pro Fahrt 0,10 oder 0,20 Mark der DDR und die Fahrzeuge alterten und verschlissen zusehends. Das wird wie damals schon in großen Städten von heute nicht funktionieren.

  16. 33.

    Ich erwarte von Berliner Politikern, dass sie vorrangig für die Berliner Bürger, die sie gewählt haben, die Politik machen und diese im Blick haben.
    Wie viel Prozent der Berliner sind denn Berufspendler, die mit der BVG nach Brandenburg rauspendeln müssen? Sind das so viele?
    Diejenigen, die im Umland wohnen und nach Berlin reinpendeln, zahlen in Brandenburg ihre Steuern und wählen dort.

    Für 29,- € würde ich mir jedenfalls eine Monatskarte kaufen (ich habe bislang kein Abo) und dann mit Sicherheit öfter mein Auto stehen lassen und stattdessen mit den Öffis fahren, um mir das teure Benzin zu ersparen. Ich fänds prima!!

  17. 32.

    Solange die Öffis voll, laut, dreckig und unzuverlässig sind (siehe z.B. Ausfälle wegen Kabeldienstahl gestern auf der S2) und natürlich Maskenpflicht gilt, könnte das kostenlos sein und ich würde nicht mitfahren.
    Mein Traum ist immer noch der Prager Nahverkehr, wie ich ihn Ende der 80er Jahre kennegelernt habe: Dort ist niemand nach Bus oder Metro gespurtet. Warum auch, es kam sofort der nächste Wagen. In diesem Sommer habe ich als Tourist sogar mal einen Straßenbahnausfall (wegen eines Unfalls) in Prag erlebt. Da standen an der Straßenbahnhaltestelle uniformierte Mitarbeiter, die geduldig (wenn auch nur auf tschechisch) die Fragen beantwortet haben. "Ceska Corona" ist auch was anderes als "deutsches Corona" - da braucht man keine Masken.
    Mal sehen, sollte es jemals in Berlin so klappen, könnte man glatt das Auto stehen lassen.

  18. 31.

    Stimmt, ein gut ausgebautes Netz wäre Vorraussetzung. Ist aber leider nicht so.
    Also trifft das mit der Teilhabe für Leute mit guten Anschluß und Taktzeiten zu. Der Rest darf dann nur zahlen.
    Wenn schon ein Billigticket dann auch Tankrabatt. Beim Sprit gibt es eben tatsächlich eine Preisexplosion.

  19. 30.

    Was ist mit den deutschen Grenzregionen (Frankreich, Polen u. a.) und deren vielen Pendlern?

    Kommen die auch in den Genuss von günstigen Tickets oder wird hier diskriminiert?

  20. 29.

    Zu kurz gedacht. Tanken müssen alle LKW, Busse, RTW, Taxen usw. Schlägt auch auf Preise durch. Transportkosten

  21. 28.

    ... mit einem 29 Euro Ticket für Berlin-Brandenburg wäre ich einverstanden und mit 49 Euro für das gesamte Bundesgebiet ebenfalls. - Aber mehr bitte nicht.

  22. 27.

    Aha, der Steuerzahler soll dann ihre Spazierfahrt nach Sanssouci billig bezahlen? Günstig Tickets - Ja, aber nur für den Arbeitsweg!

  23. 25.

    Dass sie dies alles auf Kosten der Steuerzahler finanzieren will ist Ihnen nicht unangenehm??

  24. 23.

    Dann können Sie nur da fahren, wofür Sie einen Fahrschein haben, ganz einfach!!

  25. 22.

    Dann sollten Fr. Giffey und Fr. Jarasch das 29 Euro-Ticket aus ihrer PRIVATEN GELDBÖRSE bezahlen und nicht von Steuergeldern.
    Langsam muss mal Schluss sein mit den Wahlgeschenken und der
    "IMMER ALLES UMSONST-MASCHE".
    Deshalb werden die politischen Entscheidungen nicht besser.

  26. 21.

    Ein gut nutzbares öffentliches Bahnnetz ist ein Schlüsselthema.
    Das hat was mit Teilhabe für alle zu tun. Mit der Familie mal einfach nach Sanssouci zu fahren ohne komplizierten Tarif und recht hohen Kosten für jede Einzelstrecke.

  27. 20.

    Das Problem dürfte sein, daß sowas für ein dünnbesiedeltes Flächenland wie Brandenburg wohl nicht wirklich eine Priorität hat, da mangels dichtem ÖPNV in der Fläche der Effekt für die Bürger minimal sein dürfte. Auf der anderen Seite wäre aber wohl Brandenburg beim Ausgleich der dadurch entstehenden Gesamtkosten im Verbundbereich voll mit dabei.

  28. 19.

    Hat man in Berlin wirklich keine anderen Sorgen oder möchte man nur auf sich aufmerksam machen?

  29. 18.

    Hallo Herr Krüger, Ihre Idee mit dem Dreisprung finde ich gut, so etwas würde ich auch unterstützen.
    Ihrer Unterstellung das nur Listen abgekürzelt werden und Züge, Aufzüge und Fahrttreppen nicht in einem festen Zeitintervall zur reellen Durchsicht kommen muss ich jedoch widersprechen.
    Egal ob bei der Bahn oder bei der BVG gibt es festgelegte Zeitvorgaben, wann Züge in die Werkstatt müssen und wann Fahrtreppen und Aufzüge gewartet werden müssen.
    Sollte das zum festgelegten Zeitpunkt nicht passieren werden die Züge aus dem Verkehr genommen und Aufzüge und Fahrtreppen stillgelegt.
    Zu Punkt zwei....es gibt keine harte Abfertigung.

  30. 17.

    Frau Giffey ist Bürgermeisterin von Berlin und hier treibende Kraft.
    Da könnte der Woidke ja auch mal mit ein paar Ideen kommen.

  31. 16.

    Pardon: Dass Alles und Jedes kostendeckend sein müsse, ist eine geradezu abenteuerliche Vorstellung. Muss der vor der Flut zu Rettende dem THW, was augenblicklich anrückt, erst einmal einen Überweisungsträger hinhalten oder per Smartphone das Kostendeckende auf das Konto überweisen, bevor dann die Einsatzkräfte zupacken?

    Es geht ganz nüchtern darum, kostendeckende Bereiche von denjenigen Bereichen zu unterscheiden, aus denen ein gutes Auskommen resultiert und das wiederum von denjenigen Bereichen zu scheiden, die nie und nimmer kostendeckend sein werden.

    Eine Gehsteig-Benutzungsgebühr wird ebensowenig kommen, wie es vernünftig wäre, den ÖPNV in den Städten kostendeckend (!) zu betreiben.

  32. 15.

    Das ist sehr zentriert auf den VBB gedacht? Nicht alle pendeln nur im VBB oder gar nur nach Berlin, weiter weg von Berlin dürften etliche Brandenburger aus dem VBB heraus in andere Bereiche täglich pendeln.

  33. 14.

    Das Thema erscheint etwas wie eine Schein- oder Ablenkungsdebatte. Die Kosten für die ÖPNV-Fahrscheine sind doch gar nicht explodiert. Wäre es nicht zielführender dort anzusetzen, wo die Kosten für die Bürger in die Höhe schießen?

  34. 13.

    Sowohl Giffey als auch Jarrasch sollten nochmal lesen, was ihre eigenen Parteien im Bund gesagt haben. Da ist die Rede von 49 bis 69 bundesweit, damit der ganze Tarifwirrwarr entfallen kann. Jetzt mit einem Regionalticket anzukommen ist ein Schritt zurück.

  35. 12.

    Für einmal im Jahr Ruhrgebiet für Familienbesuch 69 € ist das Aboticket der Regierung zu teuer.Die 29€ Berlin sind da schon brauchbarer ,so für s einkaufen und Bummeln,aber für meine ganzen Freunde im Umland Brauch ich trotzdem ein Auto.Die sind sonst nicht erreichbar und auch für Ausflüge ist schon die Fahrt ein Teil des Erlebnisses.Im Bus oder Bahn ein Abenteuer und dauert ewig.

  36. 10.

    Und das soll kostendeckend sein? Oder wer soll das nun schon wieder bezahlen?

  37. 9.

    Richtig erkannt. Die geplanten Preissenkungen werden natürlich an anderer Stelle kompensiert. Wo genau eigentlich?

  38. 8.

    Besser als ein Tankrabatt, der hat überhaupt keine ökologische Komponente.

  39. 6.

    Wenn ein ABC-Ticket statt 107 Euro nur 29 Euro kostet kann man im Oktober, November und Dezember jeweils ein Mal mehr bescheiden Speisen gehen oder halb voll tanken. Vielen Dank schon mal liebe Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

  40. 5.

    Das ist toll!

  41. 4.

    "[...] 49-69 Euro bundesweit würde ich nutzen, da ich mir das nicht leisten kann. [...]"

    Häh...?

  42. 3.

    So langsam wird se mir sympathisch!

  43. 2.

    Ein Dreisprung 30 €, 50 € und 70 € wäre auch nicht schlecht:
    30 € für Berlin A-B-C, 50 € für den VBB-Bereich und 70 € deutschlandweit.

    Dazu eine qualitative Veränderung bei der Bahn:
    1. Gründliche und reelle Durchsicht bei den Zügen, bei Fahrtreppen und Fahrstühlen in einem festgelegten Zeitintervall, anstatt nur Listen oberflächlichen Beschauens abzukürzeln.
    2. Rücknahme der "harten Abfertigung", die darin besteht, Türen inmitten des Einstiegsvorgangs schließen zu wollen und daran gekoppelt: Wo es möglich ist Ahndung Derjenigen, die in die Türen nach der Abfertigung noch hineinspringen. Der zweite Punkt bezieht sich auf die U- und S-Bahnen in Berlin.

  44. 1.

    Also 29 Euro für Berlin und Brandenburg wäre für mich okay. 49-69 Euro bundesweit würde ich nutzen, da ich mir das nicht leisten kann. Ich nutze sonst das Berlin-Ticket S.

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