CDU-Fraktionsvorsitzender - Brandenburg wird sich bei Abstimmung zu Bürgergeld enthalten

Do 10.11.22 | 21:30 Uhr
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Jan Redmann, Brandenburger CDU-Fraktionsvorsitzender (Bild: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Der Vorsitzende der Brandenburger CDU-Fraktion, Jan Redmann (CDU), hat angekündigt, dass sich das Land Brandenburg bei der Abstimmung über das geplante Bürgergeld im Bundesrat enthalten wird. Redmann sagte am Donnerstag dem rbb, man werde dem Gesetzentwurf in der jetzigen Form nicht zustimmen.

Er bemängelte, dass keine Sanktionen in den ersten sechs Monaten der Arbeitslosigkeit vorgesehen seien, wenn sich jemand nicht um einen neuen Job bemühe. Einverstanden sei man aber damit, die Regelsätze für Hartz IV um gut 50 Euro zu erhöhen. Das sei notwendig angesichts der Inflation.

Redmann geht davon aus, dass der Gesetzentwurf nicht den Bundesrat passiert und der Vermittlungsausschuss angerufen wird. Sollte die Ampel-Koalition im Bund die Erhöhung der Regelsätze vom Rest abkoppeln, sei aber noch eine Lösung zum 1. Januar 2023 möglich.

Woidke hofft darauf, die CDU zu überzeugen

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte rbb24 Brandenburg aktuell, er hoffe sehr, dass man eine gemeinsame Position zum Bürgergeld herstellen und die CDU überzeugen könne.

Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Brandenburg, Julia Schmidt, forderte die CDU auf, ihre "Blockadehaltung" aufzugeben. Es gehe darum, den Menschen in Brandenburg konkret zu helfen, sagte sie dem rbb.

Der Bundestag hat am Donnerstag mit der Mehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP für die Einführung eines Bürgergelds gestimmt. Es soll im kommenden Jahr die Hartz-IV-Leistungen ablösen. Der Bundesrat muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.11.2022, 19:30 Uhr

45 Kommentare

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  1. 45.

    Sie wollen für Nichts das andere Ihnen geben? Wovon?
    Wie passt da das gerechtere Leistungsprinzip hinein?
    Ihre Aussagen: „viel stärker“, „Life-Style-Job“, Höhe der Steuern lasse ich mal unkommentiert.
    Aber wenn Sie sagen „Andere bekommen“ und Sie nicht und das ist Diskriminierung, dann stimmt etwas nicht... in Ihrer Sicht des Lebens insgesamt. Vor allem: Andere bekommen/Ich nicht....

  2. 44.

    Achso, die Ukrainer haben also jahrelang eingezahlt um sofort in unser Sozialsystem aufgenommen zu werden. Wußte ich gar nicht.

  3. 43.

    Menschen mit kleinem Einkommen tragen oftmals trotz geringen Lohnes zur Gesellschaft und deren Aufgabenerfüllung viel stärker als manch jemand mit einem Lifestyle-Job.
    Ebenso verschwindet bei Normalverdienern oftmals ein großer Amteil des Lohnes in Steuern, Abgaben, Miete und Heizkosten.
    Warum sind für diese Menschen keine 300€ Arbeits-Bürgergeld oder die Übernahme drin?
    Andere bekommen doch auch Miete + Regelsatz.
    Für mich ist das ein Fall von Diskriminierung bzw. Ungleichbehandlung.

  4. 42.

    Sie müssen etwas mehr liefern: Vielleicht fehlen mir Kenntnisse/Informationen? Warum sollen Erwerbsunfähige mehr bekommen und wieviel mehr und vom wem, wenn es doch eine Berufsunfähigkeitsversicherung gibt?

    P.S. "Hanne" hatte einmal das Beispiel angesprochen "von Geburt an"... Das habe ich nicht gemeint, weil es zu selten vorkommt.

  5. 41.

    "Erwerbsunfähige sind davon selbstverständlich ausgenommen, das stellen weder die CDU/CSU noch "Wossi" in Frage."

    Aha, wieso bekommen dann Erwerbsunfähige nicht mehr, wenn sie anscheinend ausgenommen sind?
    Und: "Wossi" stellt dies sehr wohl in Frage!

  6. 40.

    Sie sagen es doch selbst: "Existenzielle" Solidarität. Das bedingt aber, dass derjenige, dem geholfen wird, auch etwas an seiner Lage wieder ändern will, um der Solidargemeinschaft danach wieder etwas zurück zu geben. Das Solidarprinzip funktioniert nicht, wenn sich Manche bedingungslos darin einrichten. Erwerbsunfähige sind davon selbstverständlich ausgenommen, das stellen weder die CDU/CSU noch "Wossi" in Frage. Ihr Einwand ist daher haltlos.

  7. 39.

    Warum ?
    Hat Branfenburg keine Bürger*Innen, die staatliche Unterstützung brauchen ?
    Hat "Politiker" in Brandenburg keine Meinung ?

  8. 38.

    Sie verstehen das falsch. Der Gebende ist nicht egoistisch. Der Gebende will, dass das was gegeben wird auch hilft...
    Wollen Sie etwas länger darüber nachdenken? Solidarität muss man sich leisten können... also dafür sorgen, dass das geht.

    P.S. Mindestlohn ist unsozial. Gerne dazu ein anderes Mal mehr. (Lohnentwicklung nach unten und nicht Aufgabe der Politik, die muss gegen Ausbeutung und Subunternehmertum vorgehen. Macht denn das Herr Heil oder verteilt er lieber?)

  9. 37.

    An 1 Tag 2 mal knickt die Regierung auf Wunsch der CDU ein.
    Tritt Herr Woidke in die 2.Reihe? Herr Stübgen macht das schon. Ein vorbestrafter Investor, das passt doch, wie die Faust aufs Auge. War wirklich kein anderer zu finden? SPD und Grüne als Gehilfen der CDU, das hätten sich die Wähler nicht träumen lassen.

  10. 36.

    Frage: Wer führte doch gleich den Mindestlohn ein?

    Hoffentlich sind Sie im Leben mal auf die existenzielle Solidarität der Allgemeinheit angewiesen - und dann treffen Sie bitte auf Menschen, die Ihre jetzige egoistische Ansicht teilen. Und dann reden wir gerne weiter.

  11. 35.

    Für Löhne ist die Politik nicht zuständig. Das ist unmöglich.
    Für einen Ausfall der Berufsfähigkeit ist eine Versicherung zuständig. Derjenige der die bezahlt ist jetzt schlau oder einfältig?

  12. 34.

    Das stimmt. Die Behördensprache ist nicht dienend. (Wer ist für wem da)
    Und eine Versicherungsleistung ist kein Almosen. Es folgt dem leistungsgerechten Einzahlerprinzip.

  13. 33.

    "Aber die Schwarzen und Gelben waren noch nie eine Partei für das Volk"
    Ob andere das auch so sehen? Wollen Sie sich die Wahlprozente ansehen?
    Sie können aber auch darauf hoffen, dass "Schuldenbarone" Ihre Probleme lösen. Ein Tipp: Wenn alle arm sind, dann profitiert der Zuteiler. Hatten wir das schon mal?

  14. 32.

    "Vom Arb.geber nicht weiterqualifiziert (falls es überhaupt son Job ist), und dann, 1 Jahr - ALGII, nach 30-35 Jahren - Super, u. dann das Lesen."
    Was wollen Sie denjenigen sagen, die 45 Jahre Einzahler waren und erhebliche Bildungsanstrengungen ertragen haben?

  15. 31.

    "Wer erwerbsunfähig ist, muss deutlich besser versorgt werden"
    Da fehlen Informationen (Mehrzahl), warum das so sein sollte...
    (Es gibt eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die andere "sich ans Bein binden")

  16. 30.

    Wohnen auf Kosten der andere ist unsozial und bedient das leistungshemmende Prinzip "Brötchenpreise nach Einkommen".
    P.S. Das Wohngeld ist geeigneter gerechter zu helfen.

  17. 29.

    Die Gebenden brauchen eine Lobby, damit das Ganze funktionieren kann. Für Löhne, lieber "Philanthrop", sind Politiker zum Glück nicht zuständig. Aber gegen Ausbeutung kann Herr Heil was machen: Subunternehmertum bekämpfen z.B.
    Und,.... macht er das?

  18. 28.

    Da bin ich ganz bei ihnen allerdings sollten wir uns alle eher überlegen bzw darüber nachdenken wer die ganzen Ausgaben für die Ukraine später wieder zurück gezahlt werden bzw wie...das mit der Ukraine ist jetzt nur ein Beispiel von vielen wo die Ampel leider viel Geld verschleudert hat!!! Aber natürlich um ein Gleichgewicht zu haben muss auch was für die Arbeitnehmer getan werden damit denen noch mehr in der Brieftasche bzw Konto verbleibt...

  19. 27.

    Das Stimmverhalten Brandenburgs dürfte ja nicht nur auf das Land Brandenburg konzentriert bleiben, es dürfte auch auf die - in Bezug auf die Bundesregierugs- u. -oppositionsseite gesehen - "gemischten Koalitionen" in SH, NRW, Ba-Wü., Rhld-Pf., Sa.-Anh., Sachsen u. Hessen ausgeweitet werden.

    Dem steht Bayern (CSU u. Freie Bürger) auf der einen Seite dagegen, die Länder Hmb, Brm, Bln, Saarland, Nds., MVP u. Thür. auf der anderen Seite dafür.

    Vor Merz gab es Signale der Kooperation, woraus nicht zuletzt das vorliegende Gesetzespaket entstanden ist. Dann kam mit Merz die profilierende Parole ´Opposition um der Opposition willen, die Themen dazu werden sich schon finden.´

    Arbeitslosigkeit durch Eigenkündigung ist die Ausnahme, betriebsbedingte Arbeitslosigkeit die Regel. Dass schon zu einem früheren Zeitpunkt auf durch Arbeit Angespartes zurückgegriffen werden soll, schlägt der hochgehaltenen Parole "Leistung muss sich wieder lohnen" faktisch den Boden raus.

  20. 26.

    Man könnte alternativ auch die Mietkosten für Geringverdiener übernehmen.
    Dies würde einen massiven Run auf zahlreiche Arbeitsplätze in Deutschland auslösen und erheblich zum Abbau der Arbeitslosigkeit beitragen.
    Es gibt also genug Möglichkeiten für echte soziale Reformen.

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