"Strebe neuen Lebensabschnitt an" - Brandenburgs Verkehrsminister Beermann gibt Amt auf

Sa 04.11.23 | 17:06 Uhr
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Guido Beermann (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 04.11.2023 | Michael Schon | Bild: Rolf Vennenbernd/dpa

Ein knappes Jahr vor den Landtagswahlen in Brandenburg erklärt Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) überraschend seinen Rücktritt. Dieser habe rein private Gründe. Sein Nachfolger steht bereits fest.

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) legt sein Amt nieder. Das hat der CDU-Landesvorstand am Freitagabend mitgeteilt.

Der Rücktritt erfolge aus rein privaten Gründen, erläuterte Beermann am Abend in einem Statement. Die Entscheidung habe er nach reiflicher Überlegung getroffen, sie sei ihm nicht leichtgefallen. "Nach rund 30 Jahren in der Verwaltung und Regierung an verschiedenen Positionen strebe ich einen neuen Lebensabschnitt an. Ich möchte mir und vor allem meiner Familie in herausfordernden Zeiten eine private Auszeit gönnen und eine neue berufliche Herausforderung anstreben", teilte Beermann mit.

"Ich war sehr gerne Minister in Brandenburg. Aber zu einem solchen Beruf gehört eben auch, dass man selbst entscheiden kann, wenn es Zeit für etwas Anderes geworden ist", fügte der 57-Jährige hinzu.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bedauerte Beermanns Rücktritt. Dessen Entscheidung, das Amt abzugeben, habe ihn überrascht, sagte Woidke am Samstag "Brandenburg aktuell". Es verdiene aber Respekt, dass Beermann persönliche Gründe dafür angibt.

Genilke wird Amt von Beermann übernehmen

Beermanns Rücktritt erfolgt ein Jahr vor den Landtagswahlen in Brandenburg am 22. September 2024. Seine Nachfolge steht demnach schon fest: Staatssekretär Rainer Genilke. Er soll das Ministeramt bis zum Ende der Legislaturperiode übernehmen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Aufgaben des Staatssekretärs übernimmt demnach Uwe Schüler.

CDU-Landeschef Jan Redmann dankte in der Mitteilung dem bisherigen Verkehrsminister. Beermann habe in Krisenzeiten den ÖPNV finanziell intensiv unterstützt und in den letzten vier Jahren die Mobilitätsoffensive durch ein leistungsfähiges Verkehrswegenetz befördert. Seine Lebensentscheidung verdiene Respekt.

Der gebürtige Westfale Beermann war seit Antritt der rot-schwarz-grünen Landesregierung im November 2019 Verkehrsminister. Er ist verheiratet und hat drei Töchter.

Seit "Kenia"-Start im Amt

Ministerpräsident Woidke unterstrich, dass es mit Genilke einen kompetenten Nachfolger für Beermann gebe. So sei für Kontinuität im Verkehrs- und Infrastrukturministerium gesorgt. Ähnlich äußerte sich auch Jan Redmann: Mit Genilke setze die Brandenburger CDU auf "Kontinuität und Erfahrung fürs Land".

Rainer Genilke wurde 1968 in Finsterwalde geboren und war ebenfalls seit Antritt der "Kenia"-Koalition als Staatssekretär im Amt. Er sei ein "Verkehrspolitiker, der, glaube ich, in Brandenburg jedes Schlagloch kennt", sagte Redmann am Samstag dem rbb.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 04.11.2023, 19:42 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Seit Nov. 2019 ist Herr Beermann Verkehrsminister in Brandenburg. Tolle Leistung von ihm, was verkehrsplanerisch im Raum Erkner-Grünheide alles schief läuft. Wegen angeblich günstiger Verkehrsbedingungen förderte er, obwohl ein großräumiges Verkehrskonzept nicht existierte, die Industrieansiedlung in Frienbrink. Kaum beschlossen schiebt er ¼ Mrd. Euro nach der anderen hinterher, um den funktionierenden Bhf Fangschleuse zu verlegen oder einen gigantischen Güterumschlagbahnhof zu bauen, obwohl laut Teslas Aussage Tesla der Konzern nicht vorhat, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlegen. Irrsinnig ist auch die geplante A10-Verbreiterung und der Neubau der L386 und der A10-Abfahrt Freienbrink Nord sowie der Um- und Ausbau der A10-Abfahrt Erkner, der L38 und der L23, in dessen Folge die Verkehrsbelastung in Erkner, Hangelsberg, Spreeau und daran sich anschließende Orte extrem zunehmen wird. Klug von Herrn Beermann rechtzeitig zu verschwinden, bevor das Verkehrschaos ruchbar wird.

  2. 39.

    Sie haben etwas entscheidenes übersehen.
    Das war politisch nicht gewollt.
    Es waren Ihre Bürgermeister, die das mit aller Macht verhindert haben.

  3. 38.

    Lesen und denken Sie im Zusammenhang? Scheinbar nicht.
    Es geht nicht konkret um Hr. Beermann sondern um Berufspolitiker.
    Nur gewählte können an der Versorgung der Politiker etwas ändern.
    Hab noch nix von einem Tarifvertrag Politik gehört.

  4. 37.

    " ist es sein gutes Recht entsprechend zu wählen ". Ein Minister in der Landesregierung wird nicht vom Volke gewählt. Herr Beermann wurde ausweislich Wikipedia noch nirgends "gewählt".

  5. 36.

    Dem scheidenden Minister wird sicher niemand nachtrauern. Von dem neuen , der sich in die entstandene Lücke reindrängt , ist nicht mehr zu erwarten. Es heißt zwar, dass er jedes Schlagloch in Brandenburg kennen soll, doch ein Wunder ist sein erworbenes Wissen nicht, er hat ja in Ausübung seiner Funktion als Staatssekretär in der Vergangenheit mit dafür gesorgt, dass die Schlaglöcher nicht weniger geworden sind, sondern die Verkehrsprobleme immer mehr zugenommen haben.

  6. 35.

    Wenn er das bemängelt, ist es sein gutes Recht entsprechend zu wählen oder sich selbst wählen zu lassen und dies zu ändern.
    Überversorgung wäre noch eine Diskussion wert.
    Wer auf gute Versorgungsbezüge aus ist und etwas auf dem Kasten hat geht nicht in die Politik.

  7. 34.

    Das Nachtflug Verbot am BER ist für den Flughafen und für die Region ein NO-GO!
    Der BER wäre längst im finanz. Plus.
    Alle Cargo-Unternehmen sind dann mal "ausgewandert".
    Nun wird geklagt das der BER nicht aus den roten Zahlen kommt.
    Soll man nun lachen oder weinen?

  8. 33.

    "In unserem Land gilt aktives und passives Wahlrecht." Darum geht es wohl dem Foristen nicht. Er bemängelt die Überversorgung von Berufspolitiker. Dazu haben Sie wohl keine Meinung.

  9. 32.

    Die Durchsetzung ausgewogener Flugrouten zum BER und die Einhaltung des Nachtflugverbots gehörten jedenfalls auch nicht zu seinen Stärken.

  10. 31.

    dem es egal ist ob Menschen durch Verkehrslärm täglich von 4 Uhr früh bis nachts 12 Uhr krank werden durch Kopfsteinpflasterstraße die bis zu 110 dzbl verursacht durch fette SUV Reifen durch ein Wohngebiet führt, der weis auch nicht das man im Tiefschlaf Bluthochdruck bekommt bei Lärm...

  11. 30.

    Ein großartiger Politiker geht und niemand kannte ihn. Was sagt uns das?

  12. 28.

    Er wird schon weich landen, wie alle Politiker. Egal was sie erreicht haben.

  13. 27.

    Na dann nur weiter die Posten unter guten Freunden verteilen. Es geht ja nur um Minister!

  14. 26.

    Welches Lebenswerk er hat nichts entscheidendes gemacht.
    Bis heute fährt die S Bahn nur bis Hennigsdorf.

  15. 25.

    Wer oder was hindert Sie daran selbst Berufspolitiker zu werden und all diese Dinge zu ändern oder besser zu machen?
    Berufspolitiker werden nicht übers Arbeitsamt vermittelt und auch nicht über Stellenausschreibungen.
    In unserem Land gilt aktives und passives Wahlrecht.

  16. 24.

    Nie gehört von dem Typen. Der Rücktritt wird wohl kein Verlust sein.

  17. 23.

    Das müssten Sie mal erklären.
    Die Planungsphase des Wiederausbaus der Stettiner Bahn war vor Ihm. Der Bau startete in seiner Amtszeit.
    Welchen Anteil er daran hat das Berlin und Brandenburg sich selbst am Ausbau beteiligen, erschliesst sich auf die Schnelle nicht. Die 92Mio EU-Förderung fallen in seine Amtszeit.
    Das man den Abschnitt in Polen auch 2gleisig und vollelektrisch baut, hat er auch nicht verhindert.
    Wo hat der Mann also diesbezüglich auf der Bremse gestanden? Weil jetzt endlich viel auf der Strecke gebaut wird, was anderenorts massiv gefordert wird? Sein Nachfolger bzw. der ab September 2024 kann dann die Ernte einfahren, weil man mehr und schnellere Züge anbieten kann.

  18. 22.

    "Neiddebatte" wäre schlecht. Nur das scheint nicht der Punkt zu sein. Die Berufspolitikergilde hat es geschafft, vom Steuerzahler überalimentiert zu werden. Da kann man in einem Alter, wo Andere, die das bezahlen, noch zehn Jahre arbeiten gehen müssen, sich das leisten, ohne nennenswerte Einkommensverluste mal dilatorisch "eine neue berufliche Herausforderung anstreben" zu können. Was allerdings wenig wahrscheinlich ist, wenn man sich die "Ruhestandsregelungen" von Berufspolitikern ansieht. Einfach mal schauen, wie sich das in diesem Falle nach einer gewissen Zeit darstellt.

  19. 21.

    Auf ein paar Worte von ihm zu dem Chaos auf der Ostbahn warten wir bis heute. Immer wird an den VBB verwiesen dem es bekannterweise egal ist.

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