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Corona-Pandemie

Gesundheitsstaatssekretär schließt neue 2G-Regeln in Berlin nicht aus

Die Corona-Zahlen steigen stetig - parallel werden die Rufe nach Gegenmaßnahmen lauter. In Berlin könnte die 2G-Regelung ausgeweitet werden. Betroffen wäre davon auch die Gastronomie. In der Branche gibt es aber bereits Unregelmäßigkeiten.

Angesichts rasant steigender Infektionszahlen wird auch in Berlin über eine Ausweitung der 2G-Regelung (Zugang nur für Geimpfte oder Genesene) diskutiert. Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) sagte am Donnerstagabend in der Sendung "rbb spezial", dies sei eine Option, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.

Bisher gilt 2G verpflichtend in Berlin lediglich in Clubs. Gastronomen und Veranstaltern ist es bislang freigestellt, ob sie 2G oder 3G (Geimpfte, Genesene und Getestete) anwenden.

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Zusätzlich zu 2G auch Masken- und Testpflicht?

Staatssekretär Matz erklärte in der rbb-Fernsehsendung, man werde "in den nächsten Tagen darüber diskutieren müssen, ob wir Veranstaltungen zum Beispiel nur noch für Geimpfte und Genesene öffnen können." Es werde auch darum gehen, ob man dort zusätzlich auch eine Masken- oder Abstandspflicht oder einen Test verlangt. Man brauche jetzt einen Schutz für Ungeimpfte, indem diese nicht solchen Veranstaltungen ausgesetzt würden, so Matz.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat bereits am Dienstag strengere Zugangsregeln in Berlin nicht ausgeschlossen, ging dabei aber nicht ins Detail. Sachsen will bereits an diesem Freitag entscheiden, ob die 2G-Regel etwa für Gastronomie und Veranstaltungen in Innenräumen eingeführt wird.

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Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen?

Auch wenn in der Vergangenheit versprochen wurde, keine Impfpflicht einzuführen, schloss Matz auch diesen Schritt für bestimmte Berufsgruppen nicht kategorisch aus. Es müsse diskutiert werden, ob es bei "bestimmten Berufsgruppen, im Krankenhaus, im Pflegebereich eine Impfpflicht geben könne.

Der Virologe Frank T. Hufert von der Medizinischen Hochschule Brandenburg forderte in dem Zusammenhang eine generelle Testpflicht in Altenheimen und Krankenhäusern: "Wir müssen in den vulnerablen Bereichen, alle die dort arbeiten, testen, und zwar täglich", sagte er am Donnerstagabend in der rbb-Spezialsendung. Gleichzeitig warnte er vor einer drohenden Überlastung der Intensivstationen: "Wir kennen das aus dem letzten Jahr. Die Intensivstationen werden zulaufen."

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Lengfelder fordert Kontrollen in der Gastronomie

Mit der verschärften Pandemie-Situation beschäftigen sich am Freitag auch die Gesundheitsministerinnen und -minister in Lindau am Bodensee. Dabei soll auch die Gastronomie mit ihren 2G- bzw. 3G-Regelungen Thema sein.

In vielen Restaurants würden die Regeln jedoch schon jetzt zunehmend vernachlässigt oder überhaupt nicht eingehalten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes Berlin, Thomas Lengfelder, am Freitagmorgen auf Radioeins. "Das ist vollkommen inakzeptabel - das müssen wir knallhart so ausdrücken", so Lengfelder.

Alle müssten an dem Problem arbeiten, so der Hauptgeschäftsführer weiter. Er nahm die Gastronomen in die Pflicht. Sie müssten "natürlich die Vorschriften einhalten". Aber auch Ordnungsämter seien gefordert. Es müsse auch wirklich kontrolliert werden. "Und wir Verbraucher müssen auch unseren Lieblingsitaliener, unser Lieblingsrestaurant, darauf hinweisen, dass eben die Vorschriften einzuhalten sind", erläuterte Lengfelder weiter.

Sendung: rbb spezial, 4.11.21, 20:15 Uhr

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