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Audio: Radio Fritz | 25.08.2022 | René Träder | Quelle: dpa/Frank Hoermann

Corona-Regeln verlängert

Flugverband BDL fordert Abschaffung der Maskenpflicht an Bord

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und die Lufthansa haben die geplante Verschärfung der Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen kritisiert. Der Gesetzesentwurf der Regierung, nach dem künftig FFP2-Masken zur Pflicht werden sollen, sei nicht verhältnismäßig, erklärte der BDL am Donnerstag in einer Mitteilung.

Die Pflicht zum Tragen einer Maske sei vielen Passagieren nur schwer vermittelbar, da sie in kaum einem anderen europäischen Land noch gelte.

Corona-Maßnahmen im Herbst und Winter

Bundesregierung beschließt neue Regeln für Maskenpflicht ab Oktober

Im Bahn- und Flugverkehr bleibt es bundesweit bei der Maskenpflicht – in Innenräumen können die Länder eigene Corona-Regeln aufstellen. Berlins Gesundheitssenatorin Gote geht nicht davon aus, dass strenge Maßnahmen nötig sein werden.

"Sonderweg nur schwer erklärbar"

Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Foerster sagte der "Bild"-Zeitung am Donnerstag, der Konzern wolle auf die Eigenverantwortung der Fluggäste setzen. "Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht." In Flugzeugen werde die Luft durch Hochleistungsfilter gereinigt. "Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt, gelten sollen", sagte Foerster weiter.

Zudem seien die geplanten Regelungen nicht kontrollierbar und bildeten im internationalen Vergleich die Ausnahme. "Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklärbar und durchsetzbar."

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch die neuen Corona-Schutzregeln für den Herbst und Winter auf den Weg gebracht.

Ohne Maske im Regierungsflieger

Der vom Bundeskabinett am Mittwoch beschlossene Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes sieht als bundesweite Maßnahme sonst nur noch eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vor.

Zu der Debatte über die fehlenden Masken im Regierungsflugzeug von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) bei der Reise nach Kanada hatten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) betont, dass die Regeln der Flugbereitschaft eingehalten worden seien. Habeck und mitreisende Journalisten waren ohne Maske auf dem Hinflug fotografiert und gefilmt worden. Es wäre politisch klug, wenn gleiche Regeln für alle gelten würden, mahnte der Justizminister.

Sendung: rbb Fritz, 25.08.2022, 13:00 Uhr

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