Union-Kapitän Trimmel vor dem Derby - "Das braucht die Stadt, das will die Stadt"

Mo 04.04.22 | 20:18 Uhr
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Christopher Trimmel von union Berlin gibt im Spiel Anweisungen (Bild: IMAGO/Beautiful Sports)
Bild: IMAGO / Beautiful Sports

Hertha BSC empfängt am Samstag Union Berlin zum Stadtderby. Das Bundesliga-Duell ist auch für Union-Kapitän Christopher Trimmel etwas ganz Besonderes - und mit vielen Emotionen verbunden.

Noch sind es ein paar Tage hin, dass Fußball-Bundesligist Hertha BSC am kommenden Samstag Union Berlin im heimischen Olympiastadion empfängt. Und dennoch wirft auch das schon dritte Stadtderby der laufenden Saison wie üblich schon jetzt seinen Schatten voraus: bei den Fans der beiden Berliner Klubs, bei deren Verantwortlichen und vor allem auch bei den Spielern von Hertha BSC und Union Berlin. Ein "spezielles Spiel", das nach der Rückkehr der Fans "noch spezieller" würde, sei das Duell mit dem Nachbarn, erklärte Union-Kapitän Christopher Trimmel am Montagnachmittag.

Kurz zuvor hatte bei Union pünktlich zum Wochenstart auch die Vorbereitung auf das Spiel gegen Hertha so richtig angefangen. Bei Regen und viel Wind hatte Trainer Urs Fischer seine Schützlinge auf den Köpenicker Trainingsplatz geordert. Immerhin dann wieder aufgewärmt und abgetrocknet erschien deren Anführer Trimmel anschließend zu seiner Medienrunde. Die Haupterkenntnisse aus dem viertelstündigen Gespräch mit dem Österreicher: Bei Union Berlin blickt man dem Spiel gegen den großen Rivalen mit einer Mischung aus Vorfreude und Tatendrang, aber auch mit viel Selbstvertrauen entgegen.

Vorfreude auf eine außergewöhnliche Kulisse

Der Grund für die Vorfreude ist bekannt: Treffen Hertha und Union aufeinander, liegt stets etwas Besonderes in der Luft. Berliner Fußballfans haben ein Gesprächs-, nicht selten auch ein Streitthema. Auch Christopher Trimmel kennt und findet dieses Derby-Feeling gut. "Das braucht die Stadt, das will die Stadt", sagt der Unioner. Und: "Wir Spieler freuen uns auch schon riesig drauf." Besonders, weil die Kulisse im Olympiastadion am Wochenende ein beeindruckende werden dürfte. Coronabedingt fanden die letzten beiden Bundesliga-Derbys in Herthas Heimspielstätte vor leeren Rängen statt, das Pokalspiel im Januar lediglich vor 3.000 Zuschauern. Nun ist der Weg frei für ein ausverkauftes Olympiastadion am Wochenende. Oder in den Worten von Christopher Trimmel: "Die Hütte ist voll, Herthas Ultras und deren Fanszene ist da und von uns werden auch viele da sein."

Der Mannschaft von Union Berlin wird hierbei entgegenkommen, dass sie ungleich befreiter aufspielen kann als ihre innerstädtischen Kontrahenten. Während die Hertha auf einem Abstiegsplatz liegend mitten im Kampf um den Klassenerhalt steckt, hat Union bereits die als Saisonziel ausgegebene 40-Punkte-Marke geknackt. So verspürt Christopher Trimmel vor dem Derby lediglich einen "positiven Druck" und sagt: "Bei der Hertha ist es eine andere Situation." Gewinnen will der Routinier das Spiel um die vielzitierte Stadtmeisterschaft dennoch unbedingt. Zum einen, weil man bei Union aktuell dabei ist, die Saisonziele noch ein wenig nach oben zu justieren. Vor allem aber auch, "weil es für jeden einzelnen Fan in der Stadt wichtig ist", so Trimmel.

Jetzt schon superstolz

Da trifft es sich aus Sicht der Gäste vom Wochenende gut, dass die gute Saison, die Union schon jetzt 41 Punkte beschert hat, bei den Eisernen auch für viel Selbstvertrauen sorgt. Selbstvertrauen, das auch durchklingt, wenn Christopher Trimmel sagt, dass "es schon ein Wahnsinn ist", was seine Mannschaft in dieser Saison erreicht hat. Besonders, wie sein Team auf die Abgänge zahlreicher Leistungsträger und Führungspersönlichkeiten auch abseits des Platzes reagiert hat, imponiert Trimmel. "Es war schon ein großer Umbruch, auch während der Saison", so der 35-Jährige. Diesen Umbruch so gut zu kompensieren, wie das Union gelungen ist, sei "echt außergewöhnlich", sagt Trimmel, "und von daher sind wir jetzt schon superstolz".

Vor dem Derby gegen Hertha spielt in der Gefühlswelt des Christopher Trimmel neben Vorfreude, Tatendrang und Stolz allerdings noch ein weiteres Gefühl eine Rolle: Spannung. Vor allem mit Blick auf die Frage, inwiefern sich das Spiel gegen die nun von Felix Magath trainierte Alte Dame von den bisherigen zwei in dieser Saison unterscheiden wird. "Es wird bestimmt ein anderes Spiel werden", vermutet Trimmel, der bei Hertha vor allem eine veränderte Mentalität erwartet. Den Magathschen Trainingsmethoden, die Hertha diese Mentalität einimpfen soll, kann der Unioner dabei durchaus etwas abgewinnen. "Das ist alte Schule, wahrscheinlich eine sehr harte Schule", sagt Trimmel, der in einer solchen Philosophie "viele Vorteile" sieht.

Noch sind es ein paar Tage hin, ehe Felix Magaths Hertha versuchen wird, der bis dato so guten Saison von Christopher Trimmels Unionern einen kleinen Dämpfer zu verpassen. "Es wird wahrscheinlich wieder sehr emotional werden", ist sich Unions Kapitän aber schon jetzt sicher.

Sendung: rbb24, 04.04.2022, 18 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Echte Berliner finden das toll ! Und Trine...geh doch ins Reformhaus !

  2. 2.

    der Name und Inhalt des Kommentars passen !!!!!
    besser geht's nischschsch, also: ick freu mir, Kampf der Kulturen, friedlich, mit eeen Ball ......besser, als allet Andre zur Zeit

  3. 1.

    Also wenn überhaupt, dann brauchen das die Fußballfans. Die Stadt braucht das nicht. Mir und vielen anderen ist das jedenfalls völlig schnuppe.

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