Wahl zum Fußballbotschafter 2022 - Ausgezeichnete Exportschlager

Mi 18.05.22 | 20:39 Uhr | Von Ilja Behnisch
Fußballbotschafter-Initiator Roland Bischof, Preisträger Jürgen Klinsmann und der ehemalige kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh. (Bild: picture alliance / GES-Sportfoto)
Bild: picture alliance / GES-Sportfoto

Ob bei Real Madrid oder dem FC Liverpool - deutsche Fußballer und Trainer stehen bei den besten Klubs der Welt unter Vertrag und gewinnen Titel. Doch auch die weniger bekannten Kollegen kommen zu Anerkennung.

Jürgen Klopp, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel hießen die Fifa-Welttrainer der vergangenen drei Jahre - Fußball-Trainer "made in Germany" scheinen derzeit schwer angesagt. Auch jenseits von Champions-League-Triumphen sind sie inzwischen zum Exportschlager geworden.

Weil dabei nicht alle Fußball-Lehrer den Ruf eines "Kloppo" haben, auf ihre Art und Weise aber eine ähnlich gute Arbeit leisten, wurde die Auszeichung "Fußballbotschafter des Jahres" ins Leben gerufen. Die Idee zur Preisverleihung kam Initiator Roland Bischof auf Reisen: "Immer wenn ich irgendwo unterwegs war, traf ich auf Deutsche, die irgendwo als Fußballtrainer gearbeitet haben." Kaum jemand habe aber etwas über deren Werdegang und Engagement gewusst. Bischof wollte das ändern und diese Geschichten erzählen.

Nicht nur bekannte Gesichter als Preisträger

Seit 2011 wird der Preis verliehen. Zur Verleihung am 19. Mai in Berlin dieses Jahres stehen drei Kategorien auf dem Programm: der Jury-Preis, der Ehrenpreis sowie der Publikumspreis, der durch ein Online-Voting [fussballbotschafter.de] bestimmt wird. Während der Ehrenpreis 2022 an Franz Beckenbauer vergeben wird, der damit für sein Lebenswerk geehrt wird, stehen die Entscheidungen in den anderen Kategorien noch aus. Gesucht werden die Nachfolger für Uli Stielike (Trainer) und Kai Havertz (Spieler). Doch längst nicht immer sind es Preisträger mit solch einem Bekanntheitsgrad wie etwa Jürgen Klinsmann (2015): Monica Staab etwa, die 2014 gewann, "kannte vor unserer Auszeichnung niemand", so Bischof und weiter: "Sie ist jetzt die Frau, die den Frauenfußball in Saudi Arabien aufbaut."

Die Anerkennung solcher Leistungen ist es, die die Auszeichnung so besonders machen. Das sei oft wichtiger als das Preisgeld, so Bischof, zumal das ohnehin gespendet wird. Die Sieger entscheiden, was mit der Summe angestellt wird. Bei Holger Obermann, Preisträger 2013, ist so in Nepal "aus einer kleinen Spende ein doppelter Fußballplatz geworden".

Ehrenpreis für Franz Beckenbauer

Verliehen wird der Preis im Auswärtigen Amt vor geladenen Gästen. "Es ist so etwas wie eine Fußballbotschafter-Familie geworden", sagt Bischof. Keine Gala, eher ein Abend für Anekdoten und gute Gespräche. Der Ehrenpreis-Träger Franz Beckenbauer wird nicht darunter sein, die Gesundheit verhindert einen Besuch in der Hauptstadt. Verdient sei die Auszeichung für den "Kaiser" allemal, so Bischof, trotz der "Delle rund um das Sommermärchen".

Beckenbauer sieht sich im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2006 Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Dennoch, so Bischof, "er ist die größte Strahliger, die wir hatten. Er hat überall die Visitenkarte Deutschlands abgegeben."" Lange vor Jürgen Klopp und Thomas Tuchel und schon damals als Exportschlager - "made in Germany".

Sendung: Inforadio, 19.05.2022, 19:15 Uhr

Beitrag von Ilja Behnisch

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