2. Runde im DFB-Pokal - Turbine Potsdam gewinnt erst im Elfmeterschießen gegen Viktoria Berlin

So 11.09.22 | 19:34 Uhr
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Sophie Weidauer in einem Spiel von Turbine Potsdam. (Archiv) Quelle: imago images/foto2press
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Video: rbb24 Abendschau | 11.09.2022 | Sebastian Meyer | Bild: imago images/foto2press

Turbine Potsdam ist in der 2. Pokalrunde haarscharf an einer Blamage vorbeigeschrammt. Der Vorjahresfinalist setzte sich erst nach Elfmeterschießen 7:6 (2:0, 3:3, 4:4) beim Regionalligisten Viktoria 89 Berlin durch. Dabei verspielte das Team von Trainer Sebastian Middeke eine 2:0-Führung und lag anschließend zweimal in Rückstand.

Während Martyn Winakowska, Sophie Weidauer und Kapitänin Noemi Gentile vom Punkt erfolgreich waren, trafen für Viktoria lediglich Louise Trapp und Marlies Sänger, während Anina Sange, Katja Friedl und Corinna Satz verschossen. Auf Potsdamer Seite scheiterte Alisa Crincenco an Ex-Turbine Inga Buchholz im Berliner Tor.

Turbine tut sich schwer

Der Favorit aus Potsdam tat sich gegen die hoch anlaufende Gastgeberinnen über weite Strecken der Partie äußerst schwer, das eigene Spiel aufzuziehen. Allerdings zeigte sich der Bundesligist in der ersten Hälfte effizient und nutzt die sich bietenden Chancen durch May Kyokawa (8. Minute) und Weidauer (23.) zum schmeichelhaften 2:0-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel übernahm Viktoria vor 1.200 Zuschauern im Stadion Lichterfelde immer mehr das Spielgeschehen. Hannah Behrend gelang der Anschlusstreffer (53.). Der Favorit wackelte nun bedenklich. Als Turbine-Torfrau Anna Wellmann einen Schuss nicht festhalten konnte, war Aylin Yaren zur Stelle und glich zum 2:2 aus (71.). Als Trapp sogar das 3:2 für die Außenseiterinnen erzielte (75.), schien die große Überraschung möglich. Drei Minuten vor dem Ende rettete die eingewechselte Amber Barrett mit ihrem Tor zum 3:3 (87.) die Potsdamerinnen in die Verlängerung.

Türkiyemspor Berlin ebenfalls ausgeschieden

Dort sorgte erst Trapp mit ihrem zweiten Treffer für die erneute Viktoria-Führung (94.). In einem dramatischen Pokalfight stellte Weidauer in der zweiten Verlängerungshälfte auf 4:4 (109.). Somit musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Hier erwies sich Turbine als das glücklichere Team und verhinderte im letzten Augenblick noch das frühe Pokal-Aus.

Auch für den zweiten Berliner Vertreter Türkiyemspor Berlin war in der zweite Pokalrunde Endstation. Beim 0:6 (0:3) gegen den Zweitligisten RB Leipzig blieb der Regionalligist vor 153 Zuschauern im heimischen Willy-Kressmann-Stadion an der Kreuzberger Katzbachstraße chancenlos. Vanessa Fudalla (10. Minute), Jenny Hipp (22., 49.), Barbara Brecht (44.), Lisa Schreiber (50.) und Medina Desic (75.) trafen für den Aufstiegsanwärter aus Sachsen.

Sendung: rbb24, 11.09.22, 21:45 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ein tolles Fußballspiel, das es verdient gehabt hätte, beim rbb übertragen zu werden. Über 1200 Zuschauer*innen, Derbystimmung, Fangesänge aus beiden Lagern und passende Atmosphäre. Mir hat das fast schon mehr Spaß gemacht als so manches BL-Spiel bei uns in Babelsberg. Ich drücke Viktoria die Daumen, dass sie bald in der ersten Liga spielen und wir dann weitere Derbys feiern können. Der Verein hat das Potenzial. Dann muss nur Turbine dafür sorgen, dass sich im Verein einiges ändert, um attraktiv für Spielerinnen zu bleiben und die Klasse zu halten.

    Wermutstropfen des Abends: Wenn wir ehrlich sind, hatte es unsere Turbine nicht wirklich verdient, weiterzukommen. Sehr fahrig und lethargisch gepielt (trotz technischer, physischer und taktischer Überlegenheit) und Viktoria hätte eigentlich weiterkommen müssen. Da tut sich hoffentlich noch was bis zum BL-Start.

  2. 3.

    U-20 Nationalspielerin Sophie Weidauer und Polens Nationalspielerin Martyna Wiankowska zeigten nun die Coolness zur Gegenoffensive und die Kraft zum Ausgleich. Ex-Turbine Torfrau Inga Buchholz hielt im folgenden Penalty einen Schuss, nur Potsdam hatte die bessere Schusstechnik. Mein erster Eindruck: Viktoria spielte an diesem Tag den schöneren Fußball. Mein zweiter Eindruck: beim Bundesligastart in Bremen werden Selimhodzic und Kuznezov Abwehr sowie Mittelfeld mit ihrer Schnelligkeit verstärken, Sie waren erst am Freitag aus Tel Aviv zurückgekehrt.

  3. 2.

    Es war ein Fußball Thriller besonderer Güte an diesem Spätnachmittag mit Regenbogenstimmung. Viktoria spielte seine Rolle als "Gamechanger" hervorragend. Ein unerwarteter "five minute" Doppelschlag durch Ayden und Trapp brachte dem Pokalduell mit Derbysound die Farbe, die Viktoria noch bei der 1:2 Niederlage gegen 1. FC Union Berlin gefehlt hatte. Die in der Physis stärkeren Potsdamerinnen reagierten mit dem Tor der Ex-Kölnerin Amber Barretts, die kürzlich mit der Nationalmannschaft der Republik Irland den Einzug in das Play-off zur WM 2023 schaffte.

    Als Ex-Turbine Louisa Trapp (ehemals Potsdamer U17 Juniorin gemeinsam mit Sophie Weidauer) in der Verlängerung das Drehbuch von Viktoria weiterschrieb und Torfrau Anna Wellmann überwand, steigerte sich der Thriller.

  4. 1.

    Warum geht das Video gerade mal 32 Sekunden?! Viel zu kurz

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