Großprojekt der LMBV - Wasseraufbereitung in Plessa soll im Oktober starten

Mi 18.05.22 | 12:51 Uhr
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Das Sedimentationsbecken in der neuen Anlage in Plessa (Bild: rbb/Jußen)
Das Sedimentationsbecken in der neuen Anlage in Plessa | Bild: rbb/Jußen

Die neue Wasseraufbereitungsanlage in Plessa (Landkreis Elbe-Elster) soll nach monatelanger Bauzeit im Oktober an den Start gehen. Wie der Bergbausanierer LMBV dem rbb auf Nachfrage mitteilte, gibt es damit einen Bauverzug von etwa drei Monaten.

Die Anlage soll zukünftig das Wasser aus der sogenannten "Kleinen Restlochkette", den Alttagebauen zwischen Klettwitz, Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) und Plessa, aufbereiten und so verhindern, dass der Eisenhydroxid-Schlamm, eine Altlast der Tagebaue, in die Schwarze Elster gelangt.

Corona und Materialmangel sorgen für Verzögerung

Ursprünglich sollte der Probebetrieb der Aufbereitungsanlage im August beginnen. Laut Projektleiter Volker Müller sorgen die coronabedingten Ausfälle von Bauarbeitern, Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien und der Krieg in der Ukraine allerdings für die etwa dreimonatige Verzögerung.

Etwa 80 Arbeiter sind momentan mit den letzten Arbeiten im Hochbau und mit dem Einbau der Technik beschäftigt. Insgesamt sei die Verzögerung aber vertretbar, sagt der Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, Bernd Sablotny. Nach seiner Auffassung haben sich auch während der praktischen Umsetzungen noch Veränderungen ergeben, die zusätzlich Zeit gekostet hätten. Dabei handele es sich nur um Monate und nicht um Jahre, so Sablotny.

Komponenten der neuen Aufbereitungsanlage (Bild: rbb/Jußen)Komponenten der neuen Aufbereitungsanlage

Der Eisenschlamm als Folge des Altbergbaus ist eine der größten Herausforderungen für den Bergbausanierer LMBV. Das Problem, beispielsweise der "Braunen Spree" ist bekannt, seit Jahren versucht die LMBV daher das Wasser aufzubereiten und vom Eisen-Hydroxid-Schlamm zu befreien.

In Plessa soll das im Einzelnen so ablaufen (siehe Grafik oben):

1. Das belastete rot-braune Wasser wird über ein Pumpwerk (1) in die Reaktionsbecken (2) gepumpt.

2. Durch Zugabe von Kalkmilch wird die Eisenoxidation angeregt. Dem Wasser wird anschließend ein Flockungsmittel beigefügt und fließt in die Sedimentationsbecken (3).

3. Das Flockungsmittel sorgt dafür, dass sich der Eisenschlamm am grund der Sedimentationsbecken absetzt. Das klare Wasser kann dann an der Oberfläche abgesaugt werden.

4. Das Wasser kann über den Hammergraben in die Schwarze Elster fließen (4).

5. Gleichzeitig wird der Eisen-Hydroxid-Schlamm behandelt. Der Schlamm gelangt in die Aufbereitung (7), wo er angedickt, entwässert und schließlich mit Flockungsmitteln transportfähig gemacht wird.

6. Schließlich wird der Schlamm auf LKW (9) verladen und verwertet, beziehungsweise auf eine Deponie gebracht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.05.2022, 14:12 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Eisenhydroxid wird doch verwendet um Arsen aus dem Trinkwasser auszufällen. Fällt soviel Esenhydroxid an, dass es auf eine Deponie muss? Na was ist, wenn es von dort erneut ins Grundwasser gespült wird?

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