Eine von zwei Kandidaten - Frankfurter Uni-Präsidentin bewirbt sich um Chefsessel der HU Berlin

Di 25.01.22 | 15:38 Uhr
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Prof. Dr. Julia von Blumenthal. (Quelle: Reiner Zensen via www.imago-images.de)
Bild: Reiner Zensen via www.imago-images.de

Die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Julia von Blumenthal, will Präsidentin der Humboldt-Universität Berlin werden. Neben ihr kandidiere der Präsident der Universität Gießen, Joybrato Mukherjee, teilte ein Sprecher der Berliner Hochschule am Dienstag mit. Die Wahl sei für den 15. Februar geplant und werde für die Öffentlichkeit per Livestream übertragen. Das Amt ist nach dem Rücktritt der früheren Präsidentin Sabine Kunst frei geworden.

Von Blumenthal betonte in diesem Zusammenhang, dass ihr die Entscheidung für die Bewerbung an der Humboldt-Universität nicht leicht gefallen sei. "Ich fühle mich an der Viadrina, am grenzüberschreitenden Bildungsstandort Frankfurt (Oder)/Słubice sehr wohl und mir macht die Aufgabe viel Freude. Zugleich ist die Übernahme der Leitung der Humboldt-Universität eine so herausfordernde und große Aufgabe, dass ich mich entschieden habe, dafür zu kandidieren", sagte sie.

Wahl findet am 15. Februar statt

Julia von Blumenthal ist seit Oktober 2018 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina und war zuvor Dekanin der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität und Professorin am Institut für Sozialwissenschaften. Joybrato Mukherjee ist Professor für Englische Sprachwissenschaft, seit 2009 Präsident der Universität Gießen sowie seit 2020 Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Sabine Kunst war zum Jahresende 2021 zurückgetreten und hatte das mit der Novelle des Berliner Hochschulgesetzes begründet. Im Kern richtet sich ihre Kritik gegen den Paragrafen 110 des Gesetzes, der für promovierte Nachwuchswissenschaftler frühzeitige Zusagen für eine unbefristete Beschäftigung vorschreibt. Bisher arbeiten Hochschulen hier häufig mit befristeten Verträgen.

Bis zur Neuwahl am 15. Februar hat der Psychologie-Professor Peter Frensch übergangsweise die Amtsgeschäfte übernommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.01.2022, 14:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Bin ich froh dass es Bewerber gibt und nicht Frau Kunst durch die Hintertür zurück kommt. Ein Scheinrücktritt aus Protest, nachdem man jahrelang es nicht auf die Reihe bekommen hat die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verbessern, nur um sich dann darüber aufzuregen das jemand anderes Tatsachen schafft, wäre ja noch schöner gewesen.

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