Der Bürgermeister der Brandenburger Kommune Wandlitz (Barnim), Oliver Borchert (Freie Bürgergemeinschaft Wandlitz), befindet sich derzeit in der Ukraine. Dort führte er am Montag in dem ukraninischen Ort Makariv Gespräche zum Aufbau einer strategischen Partnerschaft. Das teilte die Gemeinde mit. Vorbild dafür ist den Angaben zufolge die seit Kurzem bestehende Partnerschaft zwischen Hamburg und Kiew (Kyjiw).

Bereits im Mai hatten Vertreter aus Wandlitz und Makariv Gespräche aufgenommen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

An den jetzigen Gesprächen nahm auch Kiews (Kyjiws) Bürgermeister Vitaly Klitschko teil. Laut Bürgermeister Borchert verwies er auf die Wichtigkeit, dass die europäischen Länder erkennen müssten, dass die Ukraine ein Teil der EU werden möchte.

Bochert betonte nach den Gesprächen gegenüber dem rbb, das die Lebensbedingungen für die Menschen in der Ukraine wieder verbessert werden müssten. So sei es wichtig, jetzt schon auf den Winter zu schauen: "Das war auch ein sehr wichtiger Teil unsereres Gesprächs mit Herrn Klitschko, dass Wohnungen beheizbar gemacht werden, so dass die Menschen den Winter überstehen können und dass sie auch die Möglichkeit haben, in die Ukraine zurückzukommen."

Außerdem sprach Borchert in Kiew mit der deutschen Botschafterin, Anka Feldhusen, über mögliche Standards eines Wiederaufbauprogramms in der Ukraine. Die Gemeinde möchte sich demnach mit gezielten Hilfsprojekten daran beteiligen.

Makariv liegt rund 30 Kilometer von Kiew (Kyjiw) entfernt. In dem Ort leben rund 15.000 Menschen. Bereits drei Tage nach Kriegsbeginn, am 27. Februar, sollen laut Bürgermeister Vadim Tokar russische Truppen in das Gebiet der Gemeinde einmarscht sein. Die Gemeinde habe Widerstand geleistet. Laut Tokar hat das russische Militär 40 Prozent der Infrastruktur der Siedlung zerstört, darunter zwei Kindergärten und eine Krankenstation.

Antenne Brandenburg, 13.06.2022, 14:30 Uhr