Spree-Neiße, Uckermark, Oder-Spree - Weitere Fälle von Schweinepest in Süd- und Ostbrandenburg

Do 29.12.22 | 13:59 Uhr
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in mobiler Elektrozaun mit einem Zettel mit der Aufschrift «Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen - Kerngebiet», ist über eine Straße im Oderbruch gespannt. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.12.2022 | O-Ton: Rolf Lindemann | Bild: dpa/Patrick Pleul

Laut Friedrich-Löffler-Institut gibt es in der Uckermark und im Landkreis Spree-Neiße wieder neue Fälle der Afrischen Schweinepest (ASP). Bereits am Dienstag wurden in der Uckermark vier neue Fälle gemeldet. Dabei handelt es sich um einen Keiler, einen Frischling und junge weibliche Tiere.

In Spree-Neiße wurden am Dienstag zwei neue Fälle eines Frischlings und eines weiblichen Schwarzwilds gemeldet. Bereits am 23. Dezember verzeichnete der Landkreis 15 neue Fälle.

Neue Strategie bei ASP-Bekämpfung in Oder-Spree

Auch in Oder-Spree wurden Mitte Dezember erneut tote Wildscheine entdeckt. Der Landkreis ist innerhalb Deutschlands die Region mit den am meisten infizierten Tieren. Bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest will sich der Landkreis daher neu aufstellen. So werden Schutzzonen verändert und zum Teil auch Zäune wieder abgebaut, sagte Landrat Rolf Lindemann (SPD) dem rbb: "Das ist auch wichtig, weil wir die Landwirtschaft nicht weiter belasten wollen. Wir müssen die Nutzungseinschränkungen zurückführen – in sicherlich einem verantwortungsbewussten Maße."

Da der Infektionsdruck aber aus Polen hoch bleibt, bleibt die Odergrenze nach Polen verstärkt abgegrenzt und auch doppelt gesichert.

Land fördert erneut Erlegung von Schwarzwild

Ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest ist nach Angaben des Brandenburger Landwirtschaftsministerium die intensive Schwarzwildbejagung. Deshalb fördert das Ministerium die Erlegung von weiblichem Schwarzwild und verlängert die Bachenprämie in Höhe von 80 Euro pro Stück für ein weiteres Jagdjahr, teilte das Minsterium am Dienstag mit.

Nur wenn die Zahl der weiblichen Tiere langfristig dezimiert werde, könnten die Schwarzwildbestände auf einem geringen Niveau gehalten werden, heißt es. Zahlen von Direktinfektionen von Tier zu Tier könnten so minimiert und mögliche neue Ausbrüche beherrschbarer gemacht werden.

Mehr als 4.700 ASP-Fälle deutschlandweit

Das erste Mal wurde der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest beim Schwarzwild in Deutschland am 10. September 2020 im Landkreis Spree-Neiße festgestellt.

Bislang sind in Brandenburg insgesamt 2.839 ASP-Fälle bei Wildschweinen festgestellt worden. Deutschlandweit sind es nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts insgesamt 4.718 gemeldete Schweinepestfälle.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.12.2022, 12:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Sind denn Impfungen gegen ASP in der EU überhaupt (wenigstens) bei Nutztieren angedacht bisher?

  2. 4.

    Genau und ohne Bachentisch finden die Frischlinge kein Futter mehr in unserer maisarmen Landschaft?
    Herr Demmler macht hier ständig Werbung für ein Produkt welches das Problem nicht ansatzweise löst.

  3. 3.

    Läuft gerade irgendwie "blöd" dafür, daß man sich schon so selbst gefeiert hatte für den Erfolg bei der Eindämmung der ASP. Vielleicht doch mal mit einem Impfprogramm gegen ASP probieren als sinnvolle Strategieänderung und nicht immer wieder nur das selbe nochmal, was schon nicht funktioniert hat?

  4. 2.

    Läuft gerade irgendwie "blöd" dafür, daß man sich schon so selbst gefeiert haate für den Erfolg bei der Eindämmung der ASP. Vielleicht doch mal mit einem Impfprogramm gegen ASP probieren als sinnvolle Strategieänderung?

  5. 1.

    Weitere Fälle von Schweinepest in Süd- und Ostbrandenburg

    Nur wenn die Zahl der weiblichen Tiere langfristig dezimiert werde, könnten die Schwarzwildbestände auf einem geringen Niveau gehalten werden, heißt es. Und das ist einfach möglich, wenn der "Bachentisch nach Dammler" an den Kirrungen der Jäger vorgeschrieben wird. Dann bekommen die weiblichen Frischlinge dort keinen Mais und werden nicht vorzeitig zu Frischlingsbachen, die 53 % aller Frischlinge werfen.

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