Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) - Krankenhaus stoppt Patienten-Besuche auf Geriatrie wegen vieler Corona-Fälle

Mi 13.12.23 | 18:30 Uhr
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Geriatrie im Krankenhaus EIsenhüttenstadt
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.12.2023 | Michel Nowak | | Bild: Michel Nowak/rbb

Berlin und Brandenburg stecken aktuell mitten in der Krankheitswelle. Als Konsequenz hat das Krankenhaus in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) jetzt vorsichtshalber einen Besuchsstopp für die Geriatrie verhängt, um die ältesten Patienten vor Ansteckungen zu schützen. Laut Klinikleitung ist das eine logische, aber kurz vor Weihnachten auch eine belastende Maßnahme.

Zahlreiche Corona-Fälle auf der Station

Seit Dienstag versuchen sich Beschäftigte und Patienten abzuschirmen. Zu hoch die Zahl der Corona-Infizierten in den Räumen des Krankenhauses, zu rasant der Anstieg, sagt der ärztliche Direktor Dirk Hinz am Mittwoch dem rbb: "Wir haben ein Ausbruchsgeschehen mit vielen symptomlosen Patienten. Der Verdacht liegt nahe, dass durch gehäufte Besucheranzahl Infektionen ins Krankenhaus getragen werden. Schon allein aus diesem Grund müssen wir die älteren Menschen schützen."

Mehr als 30 Seniorinnen und Senioren werden derzeit auf der Geriatrie-Station behandelt. Länger andauernde Therapie-Aufenthalte seien dort die Regel. Die gerade grassierende Infektionswelle ist für die älteren Patienten eine besondere Bedrohung. Dazu kommt ein dauerhafter Personalmangel, sagt Thomas Lips, der Geschäftsführer des Krankenhauses. "Da ist jede Infektion eine zuviel, und deswegen glaube ich, ist es sehr verantwortlich, dass wir mit solchen Schutzmaßnahmen präventiv tätig sind."

Situation nicht so akut wie zur Hoch-Zeit der Pandemie

So angespannt wie zu Hoch-Zeiten der Pandemie sei die Lage aber nicht. Darauf legt die Leitung des Klinikums wert. "Es ist nicht vergleichbar, aber viele Phänomene - etwa Long Covid - sind ja auch noch nicht geklärt", sagt Lips weiter. "Ich glaube, es ist für jeden gut, wenn wir dafür Sorge tragen, dass er nicht erkrankt."

Bisher ist das Besuchsverbot auf der Geriatrie-Station in Eisenhüttenstadt ein Einzelfall. In anderen Krankenhäusern, wie etwa in Bad Saarow (Oder-Spree), gibt es noch keine Auflagen. Im Oder-Spree-Krankenhaus in Beeskow wurden dagegen bereits Ende November die Besucheranzahl und Zeiten vorsorglich reduziert.

Dazu, wann die Eisenhüttenstädter wieder zum Normal-Betrieb zurückkehren können, gibt es klare Vorgaben. "Wenn es zehn Tage keine positiven Tests gibt", sagt der ärztlicher Direktor Hinz. Für Patienten ist damit bereits schon jetzt absehbar, dass sie auch über die Weihnachtstage auf der Geriatrie-Station wohl keinen Besuch empfangen können.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.12.2023, 19:30 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Nein, ist es nicht!

    Ich habe auch viele Menschen sterben sehen, einsam und alleine, weil man sie zu Tode beschützt hat.

  2. 22.

    Die armen, alten Menschen. Ich hoffe sehr, dass dadurch nicht so mancher einsam versterben muss....
    ODer aus dementiellen Gründnen nicht begreift, was da um ihn/sie passiert, aber die Einsamkeit durchaus empfindet.

  3. 21.

    ich habe nicht behauptet das Corona Viren nicht auf Oberflächen „überleben“ können.
    Bitte behaupten sie nicht etwas was ich nicht geschrieben hatte.
    Wie seriös brauchen sie es denn ? Reicht das Bundesamt für Risikobewertung ?
    „Es gibt derzeit keine dokumentierten Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel mit dem SARS-CoV-2 infiziert haben. Auch für eine Übertragung des Virus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen oder über kontaminierte Oberflächen, wodurch nachfolgend Infektionen beim Menschen aufgetreten wären, gibt es derzeit keine belastbaren Belege.“
    Aber sie haben bestimmt andere quellen die genau das Gegenteil belegen ?!
    Egoistische Zeitgenossen… ah ja… also ist es besser menschenfreundlich zu entscheiden wer sich gefälligst zu schützen lassen hat, denn mit dem Einzug in ein Heim ist man unfähig die Entscheidungen über sein Leben selbst zu treffen.

  4. 20.

    Ein Kontaktverbot schadet sehr wohl der psychischen Verfassung der Patient*innen. Eine Antwort wie diese kann nur jemand schreiben, der noch nicht isoliert in einer Klinik gelegen hat.

  5. 19.

    Es gibt diverse Untersuchungen was Kontaktverbote besonders bei älteren Menschen angerichtet hat.
    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/corona-isolation-auswirkungen-pflegeeinrichtungen-studie-100.html
    Und dies ist durchaus auf Krankenhäuser übertragbar.
    Haben sie denn Belege für ihre Aussage „Kontaktverbote schaden niemanden“?
    Klar könnten sie das (bei Corona) Theoretisch daher meine FGrage ob es denn irgendeinen bestätigten Fall gibt ?
    Ich kenne keinen.

  6. 18.

    Andreas, was verbreiten Sie hier?

    Natürlich können auch Viruserkrankungrn über Kontakt mit infiziertem Material übertragen werden.

    Sie fragen Uwe, ob Pat alles anfassen? Ja, tun sie. Ebenso in Bus, Bahn, Supermarkt ect.

    Wenn viele Bürger nicht die Niesettikette beachten, ist das sehr traurig

    Klar müssen Patienten in Krankenhäusern ect vor Ansteckung geschützt werden. Das geht nur über Kontaktverbot. Ein Kontaktverbot schadet niemandem. Klar kann man Videotelefonie nutzen. Wo ist Problem?

  7. 17.

    Andreas, was sind Sie nur für ein Egoist? Uwe hat hier schon sehr richtig auf Infektionsmöglichkeiten hingewiesen.

    Aber der Schutz anderer Menschen steht bei Ihnen nicht auf der Tagesordnung?

    Natürlich ist eine Kontakteinschränkung in Kliniken und Heimen wichtig und richtig. Was spricht gegen Videotelefonie?

    Ich habe auf meiner ITS genug Menschen sterben sehen. Und Sie reden so ein Blech.

    Haben Sie ein Problem mit Hygiene?

  8. 16.

    Ja, Uwe hat Recht. Coronaviren sund auch auf Oberflächen noch bis zu 2 Stunden aktiv und ansteckend.

    Vielleicht sollten Sie seriöse Literatur lesen.

    Sorry, auf solche egoistischen Zeitgenossen wie Sie kann ich gar nicht.

    Hatten Sie die Tage die Posts von Uwe genesen, wüssten Sie, dass er eine Bestelllpraxis betreibt.

    Ich übrigens bin Virologe am RKI.

    Sie wollen aktuell Menschen in Heimen ect nicht schützen?

  9. 15.

    "Macht man das in die Hand und fasst danach etwas an, überträgt man Viren und Bakterien. Nicht nur Corona sondern auch Influenza ect."
    Gibt es denn einen bestätigten Fall bei dem Corona durch Oberflächen übertragen wurde ? Ich meine nicht die im Labor festgestellten Haltbarkeiten der Viren auf verschiedenen Oberflächen... sondern echt wirklich real.
    Selbst Virologen haben nach einiger Zeit verkündet "lasst das ewige desinfizieren sein sondern macht lieber mal ein Fenster auf".
    Der Mensch fasst sich bis zu 800 mal am Tag ins Gesicht... selbst mal beobachten wie oft sie sich an die Nase fassen oder über die Lippen streichen... theoretisch können sie sicher ihre Maßnahmen rechtfertigen aber mit der Praxis hat das dann doch weniger zu tun oder stromern bei ihnen die Patienten durch die Räume und begrabbeln alles was sie sehen ?

  10. 14.

    Leider haben viele Bürger immer noch nicht verstanden, dass man in die Ellenbeuge hustet und niest. Macht man das in die Hand und fasst danach etwas an, überträgt man Viren und Bakterien. Nicht nur Corona sondern auch Influenza ect.

    Sie scheinen mit Hygiene ein Problem zu haben?

  11. 13.

    Falsch. Bei der Impfung gegen Corona verhindert man nicht die Ansteckung oder Übertragung, es geht um die Vermeidung schwerer Verläufe.

    Fast keine Impfung schützt gegen Ansteckung.

    Natürlich schützt die Coronaimpfung. Schutz durch Vermeidung schwerer Verläufe. Traurig, dass das immer noch nicht kapiert wurde

  12. 12.

    „Schuld am massiven aktuellen Infektionsgeschehen sind Personen, die weder geimpft sind noch die allgemeinen Hygieneregeln einhalten.“
    Eigentlich sollten sie, da sie aus dem medizinischen Bereich kommen, wissen dass eine Impfung keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat.
    Aber es passt wohl sich dann darüber zu beschweren dass Leute beim Husten oder niesen die Hand vors Gesicht halten wo doch allgemein bekannt ist das die Hauptübertragung von Corona die Hände sind und konsequenterweise verlangen sie dann das Tragen einer Maske… weil ja die Hände alles übertragen.
    Und als alternative zu persönlichem Kontakt Videotelefonie vorzuschlagen rundet das Bild ab.
    Es ist schwer bei solchen Äußerungen die Netiquette einzuhalten, daher äußere ich mich nicht weitergehend.

  13. 11.

    An Uwe : schuld sind Ungeimpfte und fehlende Hygiene(Husten in Hand etc) in meinem Umfeld erkranken viele Geimpfte an Corona. M. E. eine falsche Behauptung von Ihnen

  14. 10.

    ...Letztlich liegt die Ausbreitung des Infektionsgeschehens in der Verantwortung der Menschen...

    ...völlig richtig, sehe ich auch so.

  15. 9.

    Was denken Sie ist in meiner Praxis los. Ich habe das tragen einer Maske in meinen Praxisräumen angeordnet. Mein Personal muss immer wieder deswegen mit Patienten diskutieren oder Maskenverweigerer im Rahmen des Hausrechts der Praxis verweisen.

    Letztlich liegt die Ausbreitung des Infektionsgeschehens in der Verantwortung der Menschen

  16. 8.

    Schuld am massiven aktuellen Infektionsgeschehen sind Personen, die weder geimpft sind noch die allgemeinen Hygieneregeln einhalten.

    Kaum jemand trägt Maske, es wird in Hände gehustet und geniest anstatt in die Ellenbeuge. Dann wird mit der kontaminierten Hand natürlich alles mögliche angefasst.

    Letztlich müssen Heime und Kliniken ihre Patienten schützen. Das ist wichtiger als Besuche. Zumal es für persönliche Besuche Alternativen gibt. Etwa Chatten, Videotelefonie ect.

  17. 7.

    Da wir so gut mit den alternativlosen Maßnahmen durch die Pandemie gekommen sind ist es doch nur logisch einfach das wieder so zu machen. Da es von Seiten der Verantwortlichen (alle die sich Maßnahmen ausgedacht hatten) kein Interesse an einer Aufarbeitung (was nutzt was bzw. Ist der Schaden höher als der Nutzen) gibt, wird man einfach das was noch erlaubt ist an Maßnahmen übrig ist „verordnen“.

  18. 6.

    Mein aufrichtiges Mitgefühl.
    Ja, Einsamkeit macht traurig, auf Dauer auch krank.

  19. 5.

    Ich kann mich da nur anschließen. Das seelische Leid der alten Menschen ist unermesslich, viele verstehen auch garnicht, warum ihre Angehörigen plötzlich nicht mehr zu Besuch kommen. Besonders demenziell Erkrankten ist der Grund schwer zu vermitteln. Ich hatte gehofft, dass so etwas nie mehr passieren wird, dass alte Menschen einsam sterben müssen. Ich dachte, man hätte aus der Vergangenheit gelernt. Es gibt Tests, es gibt Masken, Kurzbesuch mit Abstand, es gibt Alternativen zum Wegschließen.

  20. 4.

    "Kann ich in Brandenburg verstehen bei der geringen Zahl Geimpfter." Was ist denn aktuell überhaupt die Zahl der Personen mit noch aktiver Impfung? Die ewige Impfquote bringt doch keine Erkenntnis, ob diese teilweise sehr alten Impfungen überhaupt noch eine Wirkung haben (einmal wegen der Zeit und dann wegen der wechselnden Stämme).

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