Gesetzlicher Ruhetag - Warum einige Spätis sonntags öffnen dürfen - und es bei anderen illegal ist

Mi 10.08.22 | 06:07 Uhr | Von Hasan Gökkaya
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Späti-Besitzer Tuncer Karabulut steht vor seinem Späti (Bild: rbb)
Bild: rbb

Bier, Kippen, Chips, Cola - Berliner Spätis sind vor allem sonntags, wenn Supermärkte geschlossen haben, eine beliebte Anlaufstelle. Aber: Dürfen die am Ruhetag überhaupt öffnen? Kurz: Ja, doch nur unter einer Voraussetzung. Von Hasan Gökkaya

Wer spät abends noch Lust auf ein Bier oder eine Packung Chips hat, ist in der Hauptstadt besonders gut aufgehoben: Mehr als Tausend Spätis versorgen die Kieze mit Getränken und Süßwaren, mit Zigaretten und sogar Postkarten. Rund um die Uhr. Viele haben auch sonntags geöffnet - also am bundesweiten Ruhetag, der gesetzlich geschützt ist.

Bis auf wenige Ausnahmen dürfen Geschäfte deshalb gar nicht öffnen. Das gilt insbesondere für den Einzelhandel, dazu gehören auch die Berliner Spätis. Sind sonntägliche Spätkauf-Öffnungen in Neukölln, Kreuzberg, Friedrichshain und anderen Kiezen also illegal? Antwort: jein.

In Berlin dürfen Spätis nur von Montag bis Samstag öffnen. Sonntags hingegen dürfen nur spezielle Verkaufsstellen geöffnet haben, dazu gehören Tankstellen, Apotheken und Backgeschäfte. Das regelt das Berliner Ladenöffnungsgesetz. Spätis, die schon immer sonntags offen hatten, wurden lediglich von den örtlichen Ordnungsämtern geduldet – legal war das nie.

Nach sechs Monaten schaute das Ordnungsamt vorbei. Das Ergebnis: ein Bußgeldbescheid

Spätibetreiber Tuncer Karabulut

Verbot ließ Spätibetreiber kreativ werden

Allerdings drückt das Berliner Ladenöffnungsgesetz ein Auge zu, wenn es sich um eine Verkaufsstelle für Touristen handelt. Wer also Postkarten, Kühlschrankmagneten oder "I Love Berlin"-Pullover verkauft, darf sein Geschäft auch sonntags öffnen.

Das ließ sich Tuncer Karabulut nicht zwei Mal sagen: Über sechs Monate stellte er Touristenartikel zu den vielen Bierflaschen in seinem Späti an der Danziger Straße (Prenzlauer Berg). "Ich bin vorher zum Ordnungsamt Pankow gegangen und habe das offiziell mitgeteilt. Erst einmal passierte nichts. Nach sechs Monaten schaute plötzlich ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt vorbei und machte sich Notizen", sagt Karabulut im Gespräch mit rbb|24. Ergebnis? "Ein Bußgeldbescheid. Mein Späti wird nicht als touristische Verkaufsstelle akzeptiert, weil dafür 50 Prozent der Ladenfläche herhalten muss", sagt Karabulut. Er ist inzwischen genervt und schließt sein Geschäft sonntags.

In den letzten Jahren versuchten viele Berliner Spätibetreiber ihre Geschäfte als touristische Verkaufsstellen zu deklarieren. Denn es geht um viel Geld: Der Sonntag ist für Spätis der mit Abstand umsatzstärkste Tag in der Woche. "Außerdem erwarten meine Kunden, dass sie genau dann, wenn die Supermärkte zu haben, bei mir schnell einkaufen können", sagt Karabulut.

Inzwischen akzeptiert das Ordnungsamt Spätis, die sich als touristische Verkaufsstellen ausgeben, nur noch selten. Denn das Berliner Verwaltungsgericht stellte 2019 noch einmal klar, dass Spätverkaufsstellen, die deutlich mehr Getränke, Speisen und Süßwaren im Sortiment haben als Souvenir-Artikel, keine touristischen Verkaufsstellen sind.

250 Euro pro Verstoß

Viele Berliner Spätibetreiber öffnen ihre Läden aber weiterhin. Und vermutlich befinden sich viele in einer Grauzone oder verkaufen ihre Waren bewusst illegal. Wer erwischt wird, zahlt pro Verstoß in der Regel 250 Euro, bei Wiederholungen ist auch ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro möglich.

Doch der Wind drehte Anfang 2020. Grund war die Klage eines Spätibesitzers gegen das Bezirksamt Mitte – und dieses Mal gab das Gericht dem Kläger recht. Die Verteidigung argumentierte nämlich, dass das Berliner Ladenöffnungsgesetz juristisch keine Rolle spielt, wenn der Spätibetreiber die Räumlichkeit als Gaststätte nutzt. "Das Berliner Verwaltungsgericht und später auch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg haben bestätigt, dass Gaststätten sonntags öffnen dürfen - und dabei eben auch so aussehen dürfen wie ein Späti. Man bedient sich selbst am Kühlschrank, man zahlt am Tresen, man trinkt aus Plastikbechern und sitzt auf einer Bierzeltgarnitur, so wie es eben in einem Späti aussieht", sagt Rechtsanwalt Philipp Schröder-Ringe, der auch den Fall damals betreute.

Gerichte gestatten Mischbetriebe

Demnach kann ein Späti also ein Mischbetrieb sein: bestehend aus einem Einzelhandel, der Butter verkauft, und einer Gaststätte, die Bier und Bockwurst anbietet. Dass beide Betriebe zufällig in derselben Räumlichkeit sind, sei nicht verboten, so die Gerichte. Wichtig ist nur, dass - wie in einer Gaststätte - Getränke und Speisen zum sofortigen Verzehr bestimmt sind. Ist das der Fall, kann die "Gaststättenerlaubnis", die explizit das Ausschenken von Alkohol erlaubt, erteilt werden. "Es muss sichergestellt sein, dass die Gaststätte ernsthaft betrieben werden kann. Ein Tresen, Sitzplätze, möglicherweise eine Toilette, eine Fluchttür sowie der Besuch in einem Seminar für Hygienemaßnahmen gehören zu den Voraussetzungen. Ansonsten ist der Antrag für die 'Gaststättenerlaubnis' ein ziemlich formaler Vorgang", sagt Schröder-Ringe.

Kuriose Situation für Spätibetreiber

Gestärkt von diesem Urteil öffnet Alper Baba seinen Späti inzwischen auch sonntags. Er steht gerade vor einem Regal in seinem Späti an der Mathildenstraße (Köpenick). Es gibt viel im Angebot: Ketchup, Chips, große Flaschen Wein, Vodka, Süßwaren. Oben auf dem Regal hat Baba aber Vorhänge installiert, denn er kennt die Regeln und achtet penibel darauf, kein Bußgeld zu provozieren. "Die Vorhänge werden zugezogen, wenn ich sonntags den Laden öffne. Die Waren in diesem Regal sind an dem Tag also nicht zu verkaufen." Und wenn der Kunde eine Cola und eine Tube Ketchup braucht? "Dann sage ich ihm, dass er die Cola gerne kaufen kann, den Ketchup kriegt er aber erst am Montag", sagt Baba und muss schmunzeln.

Diese Regelung führt zu einer kuriosen Situation für Spätibetreiber. Baba darf, wenn er sonntags öffnet, also auch keine Tiefkühlpizza verkaufen. Denn die hat nichts mit seinem Gaststättenbetrieb zu tun, sondern gehört zum Sortiment des typischen Einzelhandels. Hätte Baba aber einen Backofen in seinem Späti und würde die Pizza warm machen und vor Ort servieren, dürfte er die Pizza im Rahmen seines Gaststättenbetriebs verkaufen.

Nicht alle Spätis profitieren von Regelung

Baba kennt sich aus, denn er ist nicht nur Spätibetreiber, sondern auch Vorsitzender des Vereins Späti E.V., der sich für die Interessen der Berliner Spätis einsetzt und nach eigenen Angaben 200 Mitglieder zählt. "Die Gaststättenregelung ist ein wichtiger Erfolg für die Spätis, denn so können wir sonntags öffnen. Das ist finanziell sehr wichtig für uns, besonders wenn die Mieten für die Ladenflächen steigen", sagt er.

Baba zufolge gibt es noch 1.000 bis 1.200 hauptsächlich familiengeführte Spätis in der Hauptstadt, vor zehn Jahren seien es noch 2.000 gewesen. Der Verein Späti E.V. wirft dem Senat eine unfaire Behandlung vor. "Warum dürfen Tankstellen öffnen, die verkaufen doch auch Getränke und Speisen?", fragt Baba. Er und seine Kollegen fordern, dass das Berliner Ladenöffnungsgesetz geändert wird, damit Spätis auch regulär sonntags öffnen dürfen. Denn einen Haken hat die Sache: "Von der Gaststättenregelung können nur Spätis mit großen Flächen profitieren, kleine Spätis haben meistens keinen Platz für Sitzplätze. Die können also keine Gaststättenerlaubnis kriegen", sagt er.

Politiker und Gewerkschaften gegen Sonntagsöffnung

Es gibt aber auch eine Art Lightversion der Gaststättenerlaubnis. Spätibetreiber dürfen ihre Fläche sonntags auch als "erlaubnisfreie Gaststätte" führen. Der Vorteil: Es reicht, das Gewerbe einfach beim Ordnungsamt anzumelden. Auch Spätibetreiber Baba macht das so. Der Nachteil für die Betreiber: Alkohol darf dann nur in kleinen Flaschen zum Mitnehmen verkauft werden, Bier im oder vor dem Späti trinken ist verboten. Baba weist zudem darauf hin, dass der Gaststättencharakter aber auch dann sichergestellt sein muss, etwa durch Sitzplätze.

Mit der Gaststättenregelung hat sich die Situation für Spätibetreiber insgesamt in den letzten Jahren verbessert. Und: Wie streng in den einzelnen Bezirken kontrolliert wird, ist immer noch eine politische Entscheidung. Dass aber das Ladenöffnungsgesetz konkret zugunsten der Spätis geändert wird, ist unrealistisch. Schon weil es gegen höherrangiges Recht verstoßen würde, teilte der Senat auf Nachfrage von rbb|24 mit. Abgesehen davon kommt der Vorschlag ausgerechnet bei Teilen der SPD und der Linken in Berlin auch nicht besonders gut an: Die Politiker halten es nicht für fair und umsetzbar, das Sonntagsverbot nur für Spätis zu umgehen. Der Einzelhandel würde sofort klagen, heißt es. Zudem haben auch Gewerkschaften ein Problem mit der Idee, werden doch ausbeuterische Arbeitsbedingungen an Sonntagen befürchtet.

Sendung: rbb24 explainer, 10.08.2022, 18:00 Uhr

Beitrag von Hasan Gökkaya

58 Kommentare

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  1. 58.

    Illegal ist alles, was von Politikern dazu gemacht wird. Durch Gesetze. Es ist nichts Natur gegebenes.
    Und wenn sich hier über Alkohol aufgeregt wird, meist sind die Läden auch noch gesetzlich beschnitten in ihrem Angebot.
    Ich brauche keine Späties aber wer binn ich, dass ich anderen vorschreibe, wie sie ihren Laden führen oder wer wann was kaufen darf.

  2. 57.

    Für Genussmittel wie Tabak, Alkohol und Chips muss man den Arbeitsschutz nicht untergraben. Ist kein lebensnotwendiges Zeug und außerdem an 6 von 7 Wochentagen überall erhältlich.

  3. 56.

    Man sollte alle gleich behandeln. Wer aufmachen möchte soll doch einfach aufmachen.

  4. 55.

    Ich habe nichts dagegen, wenn jemand meint, in die Kirche gehen zu müssen.
    Aber es sind diese religiösen Spinner, die immer andersgläubigen ihr Verhalten diktieren wollen.
    Wenn jemand in den Späti geht, geht das niemanden was an.
    Keinen Pfaffen und keine Behörden.

  5. 54.

    "...In fast allen europäischen Staaten herrschen großzügigere Ladenöffnungszeiten wie in Deutschland."
    Und selbst wenn das so wäre - "fast alle" ist ein großes Wort (und wie haben Sie das eigentlich recherchiert?) - , warum müssten wir dem nacheifern?
    Die Öffnungszeiten sind doch wirklich auskömmlich. Wer partout sonntags etwas braucht, für den gibt es Bahnhöfe, Tankstellen, Spätis. Wo herrscht hier also Not und damit dringender Änderungsbedarf?
    (Und nein, ich arbeite nicht im Handel...)

  6. 53.

    "Unserer hat lauter Bänke aus Bierkisten gebaut, auf dem Fußweg. Stört keinen in Berlin. Wie das morgens dann riecht ..."
    Tja ist halt Berlin, wie es riecht und lacht.
    Es gibt schlimmeres!

  7. 52.

    Ja, gut erkannt! Ich kann auf die Saufgelage und das besoffene Gelaber direkt vor meiner Tür und unter dem Fenster täglich bis 22:00 Uhr gut verzichten. Mal schauen was jetzt für den Sonntag geht, wäre mal nen Anfang!

  8. 51.

    Aber nur wenn 'n coole Gospel-Truppe da ist. Die Akustik ist einzigartig.

  9. 50.

    Berlin hat merkwürdige Gepflogenheiten. Wer holt sich denn Ware beim Späti? Ich habe einen vor der Tür und war zwei Mal drin, innerhlab vieler Jahre. Sie haben höhere preise, warum eigentlich. Es kaufen wohl vornehmlich jene Menschen dort ein, die eigentlich nichts mehr einkaufen wollten. Alkohol, viel Alkohol vor allem. Meinetwegen können die alle geschlossen bleiben, meistens sind es richtige Schmuddelecken da vor der Tür. Unserer hat lauter Bänke aus Bierkisten gebaut, auf dem Fußweg. Stört keinen in Berlin. Wie das morgens dann riecht ...

  10. 49.

    Das ist wohl war. Allerdings stammt das Grundgesetz von 1949 und muss vielleicht mal auf den Prüfstand gestellt werden.
    Ein Ladenbesitzer zahlt seine Miete, Versicherungen usw auch sonntags, darf aber an diesem Tag normalerweise keine Einnahmen generieren. Er darf nicht mal ausschließlich sonntags arbeiten, wenn er das gern wollte. Ich arbeite hingegen als Freiberuflerin im häuslichen Arbeitszimmer fast jeden Sonntag. Warum? Weil ich's kann. Ich freue mich dafür über freie Zeit an Wochentagen, an denen ich auch mal was erledigen kann oder kann mir im Sommer erlauben, wochentags ne Stunde schwimmen zu gehen, was sonntags eigentlich kaum möglich ist.

  11. 48.

    ...und mir ist neulich die Zigarette aus der Hand gefallen als ich bei dem Geschwätz vorne eingeschlafen bin.
    :)

  12. 47.

    Sie können sich in Zukunft, ohne Frau Schlesinger, über mehr solche hilfreichen Artikel freuen.

  13. 46.

    Wieso sagen Sie "glücklicherweise werden es immer weniger".
    Jeder soll doch sein Leben so gestalten wie er es möchte.
    Wenn Sie lieber in einen Späti gehen, dann lästert doch auch niemand.

  14. 45.

    Sie müssen es ja wissen wer Sonntags lieber in den Späti geht

  15. 44.

    Liebe Fangemeinde, ich hatte heute vormittag versucht, eine Meinung abzusetzen, Sicher schwirrt sie irgendwo herum: Ich hatte meinem Ärger über die völlig überholten Begründungen zu den Sonntagsschließzeiten Luft gemacht. Denn leider dürften in der Zeit der Service- und Dienstleitsungsberufe bestimmt schon 1/3 der Bevölkerung auch am Sonntag arbeiten. Ich hatte ferner geschrieben- um auf die Spätis zu kommen, dass man den wackeren Löschzügen, die auch am Sonntag das Feuer im Grunewald löschten, dann noch den Mineralwasserbezug gekürzt hatte. Blanke Fragen! Es gibt so viele Menschen, die heute auch am Wochenende einfach ihre Pflicht tun, für die Arbeitsaufgaben, für die Fa oder für einen Auftrag, alles zu geben! Die o.g.Forderung ist völlig aus der Zeit gefallen. Denn auch diese haben Familie, selbst eine Dame aus der Physio überraschte mich sonntags im Haus u. entschuldigte sich (! ??), dass sie im Büro, wie sie ihre Praxis nannte, war.. So weit sind wir schon gekommen...

  16. 43.

    sicher sind gesetze umzusetzen. dies hat aber mit korrekter ermessensausübung zu erfolgen. zudem ist die berliner verwaltung bei kranken- und fehlzeiten bundesweit in der spitzengruppe. in der pandemie schaltete man grossflächig auf homeoffice um, obwohl bei maximal 20 prozent der beschäftigten und bediensteten dies technisch möglich war. hinzu kommt der zynische ämterübergreifende satz "von nachfragen bitten wir abzusehen". dies blendet aus, wer die stelleninhaber auf den ämtern finanziert: wir steuerzahler.

  17. 42.

    "Sonntags soll man in die Kirche gehen und nicht zum Späti."

    Genau das scheint der Grund zu sein! Ich frage mich schon lange, warum die Kirchenhirten nicht längst in ihren heiligen Häusern einen "Späti" eingerichtet haben. Das wäre doch dann win-win für alle: Ein paar mehr Kirchgänger und niemand muss hungrig/durstig/unternikotiniert das heilige Haus wieder verlassen... ;)

    Beste Grüße

  18. 41.

    sicher sind gesetze umzusetzen. dies hat aber mit korrekter ermessensausübung zu erfolgen. zudem ist die berliner verwaltung bei kranken- und fehlzeiten bundesweit in der spitzengruppe. in der pandemie schaltete man grossflächig auf homeoffice um, obwohl bei maximal 20 prozent der beschäftigten und bediensteten dies technisch möglich war. hinzu kommt der zynische ämterübergreifende satz "von nachfragen bitten wir abzusehen". dies blendet aus, wer die stelleninhaber auf den ämtern finanziert: wir steuerzahler.

  19. 40.

    Ist dieser Artikel wirklich nötig?!?! Echt super Aufklärung über die Rechtslage, aber jetzt kann jede/r umsichtige Bürger/in und möchtegern Sheriff dank Ihres gründlich recherchierten Beitrags aktiv werden. Und wir wissen alle, dass es solche Mitbürger/innen leider zu genüge gibt. Der Beitrag lädt ja gerade dazu ein, genauer hinzusehen. Echt überflüssig!

  20. 39.

    Ja, auch in Berlin gibt es noch eine Handvoll Leute, die da hingehen.
    Werden aber glücklicherweise ständig weniger.

  21. 37.

    Das hab ich nicht behauptet. Nur sind in BE gerade mal noch 25% evangelisch oder katholisch, von denen die Wenigsten in die Kirche rennen.
    Die überwiegende Mehrheit ist was anderes oder gar nichts und die Leute, die Sonntags im Späti ihr Bier kaufen, sind gewiss keine Kirchgänger!

  22. 36.

    Doch, denn dort wird Reisebedarf verkauft, deswegen dürfen die an allen Bahnhöfe geöffnet sein. Dieses gilt aber nicht für Geschäfte wie Handy Shops oder Bekleidung ect. verkauft werden

  23. 35.

    @ 25. Hendrik
    "Sonntags soll man in die Kirche gehen und nicht zum Späti."

    In der Kirche scheppert das immer so laut, wenn mir die leeren Bierflaschen umfallen. ;)

  24. 34.

    Es ist schon interessant, wie auf der Berliner Verwaltung rumgehackt wird. Die macht ja nicht die Gesetze, sondern setzt sie nur um. Der Verwaltung wären weniger Gesetze bestimmt auch Recht, aber zur beruflichen Aufgabe der Ordnungsämter gehört nun einmal auch die Durchsetzung des Berliner Ladenöffnungsgesetzes. Klar wäre es toll, wenn es Sonderregelungen für Einzelunternehmer, wie meist bei Spätis der Fall, geben würde. Das müsste dann aber explizit so geregelt werden. Wenn alle sonntags öffnen dürfen, dann lassen sich diesen umsatzstarken Tag bestimmt auch nicht die großen Supermärkte, und auch Möbelhäuser oder ähnliches entgehen.dann haben die Spätis auch nichts gewonnen, weil sie dann keinen Umsatz mehr machen. Und eine generelle Sonntagsöffnung der großen Supermärkte usw. Finden die Arbeitnehmer bestimmt klasse.

  25. 33.

    es wird echt Zeit, dass dieser klerikal motivierte quatsch ein ende hat und eine sonntagsöffnung zum standard wird. die privilegierung der konzerneigenen tankstellen, die bier und schnaps offenbar als reisebedarf für autofahrer verstehen, ist komplett irrational. und die freunde vom ordnungsamt (sowie die unterbinder aus dem grauflächenamt pankow) sollten auf den bürgerämtern eingesetzt werden, damit diese in Berlin endllich ihren gesetzlichen auftrag erfüllen und für die bürger da sind.

  26. 32.

    Ich weiß ja nicht wo Sie wohnen aber woher wollen Sie wissen, dass es in Berlin keine Kirchgänger gibt!!

  27. 31.

    Ich verstehe nicht weshalb an den Zeiten und dem Verbot am Sonntag zu verkaufen festgehalten wird. Der größte Teil der Bevölkerung ist nicht mehr gläubig. Außerdem sollte man auch für andere Glaubensrichtungen ein "Wochenende" anbieten.
    Auch die Schließungszeiten machen keinen Sinn. Es wäre sehr Vorteilhaft ordentliche Läden zu haben wie 7/11 im pazifischen Raum. Was die Gewerkschaften angeht kann ich nur den Kopf schütteln. Wer sein Gehalt und Arbeitsbedingungen nicht selbst aushandelt braucht sich nicht zu wundern weshalb er kein Geld hat.

  28. 30.

    In einem ist Berlin wirklich Spitze und dann auch, wenn ansonsten in der Verwaltung nichts klappt, in Vorschriften, Verbote und Bevormundung.
    Selbst, wenn Existenzen zerstört und Einbußen von Steuereinnahmen in Kauf genommen werden.
    Natürlich ist auch die Gewerkschaft im Einklang mit der Politik, die noch im vorigen Jahrhundert verhaftet ist. Und natürlich mischen sich Glaubensgemeinschaften mit ein, denen hunderttausendfach die Gläubigen weglaufen.

  29. 29.

    "Sonntags soll man in die Kirche gehen und nicht zum Späti."
    Ahmen!!!
    Willkommen im 21ten Jahrhundert ohne Kirchgänger....

  30. 27.

    In Schottland (nicht England!) war in den 80er Jahren erlaubt, einen Laden am Sonntag zu öffnen, wenn an diesem Tag die Inhaber selbst und allenfalls mithelfende Familienangehörige gearbeitet haben. Der kleine, von einem Einwanderer betriebene, Laden in meiner Straße in Edinburgh hat wenig überraschend genau dann sein Geschäft gemacht, wenn der Supermarkt in der Parallelstraße geschlossen hatte. So etwas wäre auch in Deutschland möglich. (Inzwischen dürfen in Schottland alle Einzelhandelsgeschäfte am Sonntag öffnen.)

  31. 26.

    Hmmm doch stimmt schon. Begrenzte Sonntagsöffnung sind mittlerweile normal in den meisten europäischen Ländern. Und das sage ich als halb Franzose, der ständig durch Europa reisen muss.

  32. 25.

    Sonntags soll man in die Kirche gehen und nicht zum Späti.

  33. 24.

    "In fast allen europäischen Staaten herrschen großzügigere Ladenöffnungszeiten wie in Deutschland."

    Stimmt gar nicht.

  34. 23.

    "*im wesentlichen* seine Arbeitszeit frei bestimmen kann". Können die Leute doch - zumindest würde ich behaupten, dass 6 Tage die Woche von 0-24 Uhr ein nicht unwesentlicher Teil der Woche sind ;) Der Sonntag ist halt noch durch das Grundgesesetz geschützt, da kann sich Berlin nicht einfach so drüber hinwegsetzen.

  35. 22.

    Also munter zurück in die Vergangenheit? In fast allen europäischen Staaten herrschen großzügigere Ladenöffnungszeiten wie in Deutschland.

    Wenn der Sonntag arbeitsfrei sein soll, dann für alle. Auch für Ärzte. Pflegepersonal ect.

    Dann schreien die Gutmenschen bestimmt wieder lauthals los

  36. 21.

    Es gibt viele Menschen, die sonntags arbeiten, zum Beispiel in Krankenhäusern, bei Feuerwehr und Polizei, in Museen, in Cafés und Restaurants, auf Ausflugsschiffen, im ÖPNV ... Trotzdem bin ich ihrer Meinung, dass Arbeitnehmer vor Ausbeutung geschützt werden müssen. Viele Spätis und andere kleine Läden werden aber durch Solounternehmer betrieben. Warum wird denen vorgeschrieben, wann sie zu öffnen haben? "Selbständig ist, wer im wesentlichen frei seine Tätigkeit gestalten und seine Arbeitszeit bestimmen kann." heißt es im Handelsgesetzbuch (§ 84). Genau dies ist aber selbständigen Einzelhändlern durch die Gestaltung der Ladenöffnungszeiten nicht möglich. Hier muss doch ganz klar unterschieden werden zwischen großen Unternehmen mit Angestellten und dem allein oder mit Familienmitgliedern arbeitenden Selbständigen.

  37. 20.

    Auf den arbeitsfreien Sonn- und Feiertag (auch im Einzelhandel) sollen sich Familien, Freunde, Sportvereine, Ehrenämter, Wahlen, Erholungssuchende und möglichst viele Arbeitnehmer (so weit wie nur irgend möglich) verlassen können … Wenn diese Tage normale Arbeitstage werden, dann gilt das bald für ALLE … Und dann auch nix mehr hohe Zuschläge usw. … Wehret den Anfängen, heißt es hier sehr passend.

  38. 18.

    Bin ich anderer Meinung. Für mich ist das Lokaljournalismus par excellence, ich habe jetzt endlich mal erfahren, warum mein Späti um die Ecke am Sonntag aufhaben darf und andere nicht. Hatte ich mich immer gefragt. Deshalb: Das betrifft doch viele Leute, wieso sollte man also nicht drüber berichten?

  39. 17.

    Erika, geht es auch freundlicher? Wie reagieren Sie, wenn Ihnen jemand so kommt?

  40. 16.

    Welcher Supamarkt bietet denn Andenken, Straßenkarten, Stadtpläne, Reiseführer, Verbrauchsmaterial für Film- und Fotozwecke an? Die Supamärkte in Bahnhöfen dürfen sonntags öffnen, weil es nach dem Berliner Ladenöffnungsgesetz erlaubt ist:
    "... Besondere Verkaufsstellen wie
    Tankstellen, Apotheken oder Verkaufsstellen auf Personenbahnhöfen, Fernbahnhöfen, Verkehrsflughäfen und Reisebusterminals dürfen an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. ..."
    "Also: Artikel lesen, die verlinkte Seite durchlesen, durchatmen und keine patzigen Antworten geben."

  41. 15.

    Nix für ungut, aber solche Artikel würde ich als allererstes aus dem Programm nehmen.
    Mir tun die Journalisten leid, die sowas recherchieren müssen.
    Es gäbe so viel spannendes.
    Ein bißchen mehr Intellektuelles wäre schon schön.

  42. 14.

    "Touristenbedarf" bieten genaugenommen ALLE Supermärkte an.
    Demzufolge müssten alle Supermärkte sonntags geöffnet haben.
    Eine besondere Verkaufsstelle ist hingegen vermutlich keiner.
    Demzufolge müsste er also geschlossen haben.
    Beides geht auch aus diesem Bericht hervor.
    Also: Artikel lesen, die verlinkte Seite durchlesen, durchatmen und keine patzigen Antworten geben.

  43. 13.

    Suchmaschine benutzen und keine dummen Fragen stellen:
    https://service.berlin.de/dienstleistung/327974/

  44. 12.

    Doch, hat se, deswjen jibt et eine "klare Verordnung":
    https://service.berlin.de/dienstleistung/327974/
    Wenn man sich Mühe gibt, das selbst zu recherchieren, brauch ma keine dummen Fragen stellen.

  45. 11.

    Demzufolge ist die Sonntagsöffnung der Edeka-Filiale im Bahnhof Südkreuz nur geduldet, nicht aber erlaubt?

  46. 10.

    Solln se doch sonntags außerdem Topfpflanzen, Zeitungen, H-Milch und Kaffeesahne verkaufen - das geht von 07:00 bis 16:00.

  47. 9.

    Warum keine einheitliche, klare Verordnung?
    Hat die Berliner Verwaltung nichts anderes zu tun?

  48. 8.

    Das Ladenschlussgesetz hat sicher seine Berechtigung zum Schutz von Arbeitnehmern. Aber jemand, der selbst in seinem kleinen Laden steht, sollte doch auch selbst entscheiden dürfen, wann er diesen öffnet. Kleine Läden haben doch gegenüber Supermärkten sonst kaum eine Chance. Wir hatten in der Straße mal einen kleinen Gemüseladen, geführt von einem mittelalten Mann und seiner Mutter, deren Hauptgeschäft lief zwischen 19 und 21 Uhr, wenn der Supermarkt an der Ecke geschlossen war und es doch noch Leute gab, die Getränke, Obst und Gemüse brauchten. War nicht erlaubt, aber es hat sich damals keiner dran gestört.

  49. 7.

    Das sehe ich genauso. Schlimmstenfalls beuten sie sich selber aus, da müssen auch keine Arbeitnehmer geschützt werden.

  50. 6.

    Für das Problem gibt es nur eine Lösung: Abschaffung des Ladenschlußgesetzes in der jetzigen Form. Jeder Laden soll 24/7 öffnen dürfen. Mit der Betonung auf DÜRFEN.

  51. 5.

    Hinfort mit dem Ruhetag!

  52. 4.

    Soll doch wie in südlichen Ländern jedes Geschäft selbst entscheiden wann es öffnet. Hat denn die deutsche Verwaltung nichts Besseres mehr zu tun, als der arbeitenden Bevölkerung ständig Vorschriften zu machen? Es gibt genug andere Probleme in Berlin, aber die sind zu gefährlich, da schaut man lieber weg (wie der RBB)!

  53. 3.

    Warum schafft man nicht einheitliche Regelungen für die Sonntagsöffnungszeiten?
    Dann wissen alle bescheid wie es zu handhaben ist.
    Warum muss es immer Ausnahmen für einige geben und andere schauen in die Röhre !

  54. 2.

    Berliner Spätis sind Weltkulturerbe!

  55. 1.

    Wie kann man überhaupt Sondermodelle für Mini-Supermärkte diskutieren, auch späti genannt? Kein Wunder das viele unser Rechtssystem nicht ernst nehmen, wenn man es einfach straffrei ignorieren kann. Sei es beim parken in zweiter Spur, z. B. auf der Sonnenallee oder bei den Öffnungszeiten im Einzelhandel, usw.! Entweder alle oder keiner, was soll dieses Gehadere?

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