Obst- und Gemüsehandel -

Auf dem Berliner Messegelände am Funkturm ist am Mittwoch die Fruit Logistica eröffnet worden. Zu dem Branchentreff für den Obst- und Gemüsehandel haben sich gut 2.600 Aussteller aus mehr als 90 Ländern angemeldet. Das sind mehr Aussteller als im vergangenen Jahr.
Zentrale Themen sind der klimafreundliche Anbau von Obst und Gemüse sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft. In einem neuen Ausstellungsbereich werden beispielsweise digitale Lösungen zur Schädlingsbekämpfung oder Klima- und Bodenüberwachung, KI-Technologie zur Schätzung von Obsterträgen und fliegende autonome Roboter für die Obsternte ausgestellt.
Käufer greifen wieder mehr zu günstigem Obst und Gemüse
Außerdem diskutieren die Branchenvertreter über die aktuellen Probleme im Fruchthandel. Auch diese Sparte kämpft mit Lieferkettenproblemen, hohen Energiepreisen, Kostensteigerungen, Kaufzurückhaltung und Verschiebung von Warenströmen.
Kunden schauen auch bei Obst und Gemüse nach Handelsangaben stärker aufs Geld. Verbraucherinnen und Verbraucher seien derzeit insbesondere bei höherwertigen und damit teureren Produkten zurückhaltender, heißt es beim Deutschen Fruchthandelsverband.
"Vorletztes Jahr waren verschiedene Beerensorten der absolute Renner", sagte Geschäftsführer Andreas Brügger der Deutschen Presse-Agentur. "Inzwischen laufen die Kunden daran vorbei. Der Trend geht zurück zum Basissortiment."
Verband hofft auf moderate Preisentwicklung
Der Verband hoffe, dass die Preisentwicklung bei Obst und Gemüse trotz der insgesamt hohen Inflation in den kommenden Monaten moderat bleibe. "Das Angebot auf dem Weltmarkt ist im Moment zum Glück relativ hoch, weil angebaut werden kann", erklärte Brügger. "Die Natur wächst weiter, trotz Corona und trotz Problemen in der Lieferkette. Die Marktversorgung war deshalb gut."
Den Unternehmen machen nach Verbandsangaben die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und insbesondere der Personalmangel zu schaffen. "Wir sind praktisch von einer Krise in die nächste gegangen", betonte der Geschäftsführer. Transport- und Energiekosten seien deutlich nach oben gegangen. "Das geht runter bis zum Produzenten" und betreffe alle Teile der Lieferkette, sagte Brügger. Hinzu komme das fehlende Personal, vom Lastwagenfahrer bis zum Saisonarbeiter.
Die Fruit Logistica läuft bis Freitag und ist ausschließlich für Fachpublikum geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit etwa 40.000 Besuchern.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.02.2023, 11:20 Uhr