Durchwachsene Bilanz - Handel hofft im Weihnachtsgeschäft noch auf Nachweihnachtszeit

Sa 23.12.23 | 16:44 Uhr
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Symbolbild: Menschen gehen am verkaufsoffenen Sonntag über den Weihnachtsmarkt. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Bild: dpa/Fabian Sommer

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg hat eine durchwachsene Bilanz des Weihnachtsgeschäfts gezogen. Zufriedenheit herrsche nur bei den Kaufhäusern und einigen Fachhändlern, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, am Samstag. In der Breite des Handels sei der Umsatz des Vorjahres nicht erreicht worden.

"Wir hatten die sehr dynamischen ersten zwei Adventswochen", sagte Busch-Petersen. Dann sei das Geschäft erlahmt. Mit ein Grund war laut Busch-Petersen das schlechte Wetter. Der Renner im Weihnachtsgeschäft seien weiterhin Gutscheine, gefolgt von Spielwaren und Parfum. In diesem Jahr seien aber auch Tickets für Konzerte und andere Veranstaltungen sehr gut gelaufen, sagte Busch-Petersen. "Das hilft ja auch der Kulturbranche."

Die Händler setzten aber noch auf die "fünfte Adventswoche" zwischen Weihnachten und Silvester. "Ab Mittwoch werden die Gutscheine eingetauscht und Geschenke umgetauscht - das führt nochmal zu einem hohen Abverkauf“, so Busch-Petersen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.12.2023, 19:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Vor 20 Jahren gab es bei Karstadt noch Fachverkäuferinnen, die einem zum Beispiel sagen konnten, mit welchem Programm man ein bestimmtes Kleidungsstück waschen muss. Es gab reichlich Dinge des allgemeinen Bedarfs auch für den kleinen Geldbeutel. Eines meiner schönsten Karstadterlebnisse: Ich suchte nach einer bestimmten Tasche, die aber noch nicht zu haben war. Eine Verkäuferin bot mir an, mich anzurufen, wenn die Tasche reinkommt. Ich hab nicht wirklich damit gerechnet, aber ein paar Wochen später rief sie tatsächlich an. Die Tasche habe ich noch heute. Heutzutage hat man das Gefühl, dass zunehmend ungelerntes Verkaufspersonal eingesetzt wird. Denen kann man nicht mal einen Vorwurf machen, dass sie keine Ahnung haben.
    Was mich bei Karstadt und anderen Läden heutzutage stört ist, dass man die einfachsten Dinge und Verbrauchsartikel oft nicht mehr bekommt, aber dafür teure Ladenhüter im Laden hängen.

  2. 10.

    Beispiel Karstadt:
    Wer ab und zu drin war,hat vergeblich nach Beratung gesucht.Und wenn,liefen dort meist lustlose Mitarbeiter rum,die gefühlt nur noch da waren,weil sie es vor 20Jahren auch schon waren.
    Auch die Kollektionen,egal in welchem Bereich,waren/sind altbacken,aus der Zeit.
    Dafür gebe ich mit Sicherheit nicht auch noch mehr aus,als im Onlinehandel.
    Ich "fasse" Ware gern mal an,bevor ich sie kaufe.Aber das geht online inzwischen auch.
    Mein persl. Tip: Weg von Amazon-hin zum Direktshop.

  3. 9.

    Wer kauft schon noch im Einzelhandel wenn der Online-Handel günstige Preise widergibt. Das hat auch nichts mit Geiz-Ist-Geil zu tun. Online: weniger Gewinn pro Stück aber dafür nach dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist".
    Am besten den Einzelhandel im die Ecke schließen und Personal in die Logistik (Versand) des Online-Handels umsiedeln. Die Einzelhändler kriegen offensichtlich den Hals beim Preis nicht voll. Deswegen sind auch viele insolvent weil sie denken die Kunden sind 70-80-90 Jährige aus der ZOB Zeit. Außerdem ist der Einzelhandel bei der Warenflut nicht flexible genug und grenzt Kunden aus. (Schuhgröße, Nischenware, Low-Budget, Marken usw.)
    Bekannte Ketten können nur noch von Online-Filialen erhalten werden. Tja so spielt das Leben...

  4. 8.

    Was hat die Regierung damit zu tun, was der Markt regelt. Online einkaufen ist meist günstiger und praktischer im Vergleich zum örtlichen Handel , und genau das nutzen die Allermeisten heutzutage. Das nennt man Marktwirtschaft.

  5. 7.

    Verdopplung der Parkgebühren ,da bestellt man lieber Online. Und die Politik,die Deutschland gegen die Wand fährt.

  6. 6.

    Der Handel kann mich mal. Streiks kurz vor Weihnachten, leere Regale, Preise hoch, Beratung gleich Null, dazu keine oder teure Parkplätze. Da wundern die sich noch?

  7. 5.

    Antwort auf "moep" vom Samstag, 23.12.2023 | 19:06 Uhr
    "Bedanken kann sich der Handel vor allem bei unserer Regierung. " Natürlich, die REGIERUNG ist schuld! Hat die zu wenig eingekauft oder was?? Erstmal vor der eigenen Türe fegen, Sortiment überprüfen, Personal schulen, Onlinekäufe unattraktiv machen usw.

  8. 4.

    Ich denke auch, dass es einerseits die Inflation ist und anderseits, dass man merkt, dass immer mehr Leute sich gegenseitig nicht mehr so viel zu Weihnachten schenken. Es hat sich da was in den Familien stark gewandelt, ob es sinnvoll ist mit den Geschenken. Ich glaube der Handel muss so langsam auch mal von Masse auf klasse wieder umdenken. Es wird sehr viel weniger gebraucht und viel mehr auch gebraucht gekauft. Also es muss ein Umdenken statt finden, dann gibt es auch wieder Kundschaft. Und das das Wachstum der Einnahmen sich nicht unendlich steigern kann, war doch klar.

  9. 3.

    Es könnte möglicherweise auch an den absurden und von der Inflation völlig unbegründeten Preiserhöhungen liegen. Alle wittern Morgenluft, hauen die die Preise rauf und wundern sich, wenn die Menschen sich zurück halten. Angebot vs. Nachfrage... lernt man im 1. Semester BWL

  10. 2.

    Bedanken kann sich der Handel vor allem bei unserer Regierung. Die nächsten Jahre werden noch schlimmer. Ansonsten schließe ich mich meinem Vorredner an.

  11. 1.

    Es gibt viele Gründe, warum Leute zurückhaltender kaufen. Ich hoffe einer davon ist der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Es wird Zeit, dass der Handel wieder umdenkt. Vernünftige Beratung, passende Ersatzteile und Reparaturangebote direkt vor Ort wären nur drei Beispiele, wie sich der stationäre Handel von Onlineshops abheben könnte. Hatten wir alles mal, wurde aber abgeschafft. Andererseits wird vielleicht dem einen oder anderen bewusst, dass weniger mehr sein kann. Ich las letztens erst, vor rund 100 Jahren befanden sich in einem Haushalt circa 180 Sachen. Heute sollen es im Durchschnitt 10.000 sein, die Platz brauchen, einstauben und irgendwann fast ungenutzt auf den Müll wandern.

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