Corona-Krise in Berlin -
Mehr als 2.000 Anträge auf Mietstundung lagen bis Anfang Juni bei den landeseigenen Wohnungsbauunternehmen von Berlin vor. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der Linken hervor.
Rund 1.400 Anträge auf Mietstundung betreffen Wohnungen, 900 Anträge gingen für Gewerbe ein. Insgesamt liegt das Stundungsvolumen bei fast 9 Millionen Euro - wobei der Löwenanteil im Gewerbebereich angefallen ist, also da, wo durch die Corona-Krise hohe Mieten auf fehlende Einnahmen stoßen.
Mietstundung bei Gewerben
Unternehmen | Anträge | Gesamtbestand |
Degewo | 139 | 1.687 |
Gesobau |
24 | 726 |
Gewobag | 193 | 2.363 |
Howoge | 20 | 761 |
Stadt und Land | 140 | 833 |
WBM | 337 | 1.423 |
berlinovo | 48 | 1.700 |
Insgesamt sind knapp zehn Prozent des Gewerbebestandes der landeseigenen Wohnungsunternehmen betroffen, besonders stark bei der Stadt und Land und der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte. Die Zahl der Anträge auf Mietverzicht für Gewerbeimmobilien lag bei insgesamt 87 und damit deutlich niedriger, mit einem Volumen von rund 200.000 Euro.
Die meisten Anträge auf Mietstundung bei Wohnungen melden Degewo und Gewobag, mit jeweils mehr als 300. Anträge auf Mietverzicht für Wohnungen wurden keine erfasst.
Mietstundung bei Wohnungen
Unternehmen | Anträge | Gesamtbestand |
Degewo | 333 |
69.258 |
Gesobau |
217 |
42.390 |
Gewobag | 302 |
69.745 |
Howoge | 158 |
62.262 |
Stadt und Land | 219 |
48.656 |
WBM | 150 |
30.770 |
berlinovo | 37 |
15.200 |
Der Gesetzgeber hatte in der Corona-Krise Kündigungen wegen Mietrückständen bis Juni untersagt. Diese Regelung lief zum 1. Juli aus.
Mietstundungen sind kein Mietverzicht: Die fehlenden Beträge müssen nachgezahlt werden, in der Regel mit Zinsen.