Neue Leitung - Berliner Theatertreffen erprobt neue Formate

Do 26.01.23 | 12:40 Uhr
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Archiv: Das Publikum sitzt bei der Eröffnung des Berliner Theatertreffens im großen Saal im Haus der Berliner Festspiele. Das Festival wird mit Christopher Rüpings Inszenierung «Das neue Leben» eröffnet, einer Produktion des Schauspielhauses Bochum. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 26.01.2023 | Barbara Behrendt | Bild: Monika Skolimowska/dpa

Das Berliner Theatertreffen findet erstmals unter seiner neuen Leitung statt. Seit September wird das Festival von vier Theatermacherinnen aus Polen, der Ukraine und Deutschland geleitet. Am Donnerstag wurde nun das Programm vorgestellt. Eine Jury hat dafür die ihrer Meinung nach zehn bemerkenswerten Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt.

Künftig sollen die zehn Inszenierungen auch von zehn Treffen begleitet werden. Die Formate sollen sich etwa mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der belarussischen Protestbewegung oder Feminismus auseinandersetzen.

Neuer Austausch soll provoziert werden

Der Intendant der Berliner Festspiele, Matthias Pees, sprach von einer erweiterten Ausrichtung des Theatertreffens. Ziel sei, verstärkt aus diversen und besonderen europäischen Perspektiven auf das Theater im deutschsprachigen Raum zu blicken und es auf dieser Ebene stärker zu reflektieren und zu diskutieren. Sie wollten damit einen neuen Austausch provozieren und abbilden.

Burgtheater und Bochumer Schauspielhaus zusammen vertreten

Das 60. Theatertreffen soll am 12. Mai beginnen. Das Schauspielhaus Bochum und das Wiener Burgtheater sind in diesem Jahr gleich doppelt eingeladen, etwa mit den Inszenierungen "Die Eingeborenen von Maria Blut" von Regisseurin Lucia Bihler (Burgtheater) und "Der Bus nach Dachau. Ein 21st Century Erinnerungsstück" von De Warme Winkel (Schauspielhaus Bochum).

In die Auswahl schafften es beispielsweise auch "Ein Sommernachtstraum" von Regisseur Antú Romero Nunes am Theater Basel, "Das Vermächtnis (The Inheritance). Teil 1 und Teil 2" von Regisseur Philipp Stölzl am Residenztheater München und "Ophelia's Got Talent" von Florentina Holzinger an der Berliner Volksbühne. Die Jury sichtete in diesem Jahr insgesamt rund 460 Inszenierungen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.01.2023, 16:55 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Sind Formate neuerdings wichtiger als der Inhalt?
    Und warum übernehmen immer weniger Einzelpersonen Verantwortung?
    Wohin dieser "Kollektivismus" führen kann, wurde auf sehr verstörende Weise auf der letzten Dokumenta sichtbar.

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