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Video: rbb24 Abendschau | 08.04.2024 | Nachrichten | Quelle: rbb

Theaterbühne

Wasserschaden am Berliner Ensemble wird mindestens eine Million Euro kosten

Nachdem Wassermassen in den Bühnenraum des Berliner Ensembles eingedrungen sind, spricht das Theater von einem Millionenschaden. Viel Technik wurde zerstört. Dazu kommen Einnahmeeinbußen, weil Vorstellungen abgesagt werden müssen.

Nachdem am Freitagabend 15.000 Liter Wasser die Bühne des Berliner Ensembles (BE) geflutet haben, kann am Montag eine erste Schadenssumme beziffert werden.

Das Theater rechne mit einer siebenstelligen Schadenssumme aufgrund des Wasserschadens – also mindestens einer Million Euro – sowie mit weiteren erheblichen finanziellen Einbußen durch ausfallende Vorstellungen, teilte das BE am Montag mit. Eine genauere Schätzung der Schadenshöhe sie erst nach Beendigung der laufenden Analysen möglich.

Bis zum Ende der Spielzeit Anfang Juni wird der bisherige Spielplan angepasst werden, teilte das Haus am Montag dem rbb mit. Demnach werden nicht alle Stücke aufgeführt werden können. Wer schon Karten für betroffene Vorstellungen hat, werde per Post informiert. Ob die Uraufführung von Sibylle Bergs "RCE" am 25. April wie geplant stattfinden könne, sei aktuell noch nicht absehbar, hieß es vom BE.

83 Badewannen voll Wasser

Drei Tage nach dem Wasserschaden ist das Theater noch immer mit der Trocknung des Bühnenraums beschäftigt, berichtet eine rbb-Reporterin. Die vollständige Beseitigung aller Schäden wird vermutlich bis zum Beginn der kommenden Spielzeit dauern, wie das Theater am Montag mitteilte.

Im Bühnenraum des Großen Hauses am BE war am Freitagabend die Sprinkleranlage während einer Vorstellungspause ausgelöst worden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Theatergäste im Raum, die Vorstellung von "Iwanow" musste abgebrochen werden. Die 15.000 Liter Wasser (entspricht etwa 83 Badewannen) ergossen sich über die Vorhänge sowie die Bühne und liefen in die Unterbühne. Sämtliches Bühnenequipment wird seitdem im Freien getrocknet.

"Wir wollen unbedingt und sobald wie möglich wieder spielen"

"Der Schock sitzt im ganzen Haus noch tief. Ich bin sehr froh, dass niemandem etwas zugestoßen ist", sagte BE-Geschäftsführer Oliver Resse laut einer Mitteilung. Jede ausgefallene ausverkaufte Vorstellung sei zudem eine finanzielle Katastrophe. "Klar ist aber auch, wir wollen unbedingt und sobald wie irgend möglich wieder für unser Publikum spielen."

Laut dem Theater wird aktuell geprüft, wie stark die Technik der Ober- und Untermaschinerie beschädigt wurde. Das Beleuchtungsequipment, Elektrozüge, das Inspizientenpult und die Tontechnik wurden demnach besonders in Mitleidenschaft gezogen. Viele Geräte seien irreparabel beschädigt.

Warum die Sprinkleranlage fälschlicherweise ausgelöst wurde, muss noch ermittelt werden. Sämtliche geplanten Vorstellungen im Großen Haus bis einschließlich Montagabend können aufgrund des Wasserschadens nicht stattfinden und entfallen ersatzlos, hatte das BE bereits am Freitag angekündigt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2024, 12:15 Uhr

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