Nach missglücktem Aktionstag 2020 - Kommunen in Brandenburg investieren in neue Alarmsirenen

Fr 20.05.22 | 09:04 Uhr
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Alarmsirene
Bild: dpa-Zentralbild

Viele Kommunen in Brandenburg investieren in neue Alarmsysteme, die die Bevölkerung vor extremen Wetterlagen oder Terroranschlägen warnen sollen.

Die Städte und Gemeinden reagieren damit auf die Probleme beim jüngsten bundesweiten Warntag, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag berichtet. Der Aktionstag im September 2020, bei dem in ganz Deutschland Probealarme ausgelöst worden waren, hatte schwere Defizite in den Warnsystemen offenbart [tagesschau.de].

40 neue Sirenen in Potsdam, 16 in Frankfurt (Oder)

In Potsdam sind den Angaben zufolge 20 neue Alarmsirenen geplant, sie sollen bis Ende 2023 einsetzbereit sein. Bis 2025 sollen weitere 20 Sirenen dazukommen. Derzeit verfügt die Landeshauptstadt über 17 Sirenen, die sich nach Angaben der Stadt überwiegend auf das nördliche Stadtgebiet konzentrieren.

Die Stadt Frankfurt (Oder) beschafft derzeit 16 neue Alarmsirenen, wie Stadtsprecherin Kora Kutschbach erläuterte. Rund 180.000 Euro will die Stadt dafür ausgeben.

Auch in ländlichen Regionen seien neue, moderne Anlagen vorgesehen. So liegen dem Landkreis Prignitz derzeit 32 Förderanträge für neue Sirenen vor, berichtete Marcus Bethmann, Leiter Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung. Rund 144.800 Euro stünden dem Landkreis dafür aus Bundesmitteln zur Verfügung.

In der Uckermark sollen die 182 Bestandssirenen verbessert werden. Ziel sei, dass der Warnton für die Bevölkerung über die digitale Alarmierung ausgelöst werden könne, hieß es von der Kreisverwaltung. Die Sirenen sollen daher in ein sogenanntes Modulares Warnsystem eingebunden werden.

Bund fördert Warnsysteme mit 88 Millionen Euro

Für den Ausbau der Warnsysteme hat der Bund ein Förderprogramm mit einem Volumen von 88 Millionen Euro aufgelegt. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen hatte in der vergangenen Woche gefordert, dass das Bundesprogramm zum Neubau solcher Systeme "dringend" verlängert werden müsse.

Das Land Brandenburg gibt noch einmal eigene Mittel in Höhe von einer Million Euro dazu, wie der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, Jens Graf, auf Nachfrage erklärte.

Sendung: Brandenburg aktuell, 20.05.22, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es sollten parallele Strukturen aufgebaut werden. Auch im Hinblick auf Katastrophen wie im Ahrtal oder im Hinblick auf die Überschwemmungen an den großen Flüssen.
    Auf der anderen Seite stell ich mir die Frage, wie ist der durchschnittliche Haushalt auf den Katastrophenfall vorbereitet? Ich denke da zB an ein simplen Ausfall der Stromversorgung wie vor einigen Jahren im Osten Berlins. Man muss kein Preper sein, aber ein paar Notvorräte, Batterien, Kerzen sollten in jedem Haushalt vorhanden sein.

  2. 1.

    Beim jüngst durchgeführten Warntag 2020? Die Kommunen reagieren nun doch schon darauf im Jahr 2022 beim Desaster des Warntages vor 2 JAHREN? Das ist unser Problem in Deutschland! Und reagiert wird nur durch den Schock des 24.02.22 sonst würde hier zum Thema Bevölkerungsschutz keiner reagieren das ist amtlich!

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