Oderbruch - Neue Brücke über die Oder nach Polen eröffnet

Sa 25.06.22 | 14:33 Uhr
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Dietmar Woidke (l, SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, schaut zur Eröffnung der Europabrücke, die über dem deutsch-polnischen Grenzfluss Oder eine Verbindung zwischen beiden Ländern schafft, durch ein Fernglas. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.06.2022 | Sabine Tzitschke | Bild: dpa/Patrick Pleul

Im Oderbruch gibt es eine neue Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Deutschland und Polen. Nach jahrelangen Umbauarbeiten hat der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Samstag die Europabrücke Neurüdnitz-Siekierki zusammen mit dem Marschall der polnischen Partnerwoiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern), Olgierd Geblewicz, eröffnet.

Die einstige Eisenbahnbrücke über die Oder war über Jahrzehnte gesperrt. Die aus EU-Mitteln geförderten Gesamtkosten beliefen sich auf rund 8,5 Millionen Euro.

Die Europabrücke ist laut Potsdamer Staatskanzlei 860 Meter lang. Je 330 Meter führen auf deutscher und polnischer Seite über die Oder sowie 200 Meter über eine Insel in dem Grenzfluss. Der polnische Teil der Brücke war bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt worden. Auf deutscher Seite gab es unter anderem wegen eines dort nistenden streng geschützten Uhu-Paars Verzögerungen, hieß es.

Woidke betonte die Bedeutung der Brücke für die Menschen in der Grenzregion von Brandenburg und Westpommern: "Engagierte Partner beidseits der Oder haben mit Kraft, Gemeinsinn und großem Durchhaltevermögen alle Herausforderungen bewältigt, um über Fluss und Grenze hinweg eine deutsch-polnische Brücke zu schlagen."

Geblewicz sagte, die Brücke gehöre zu den schönsten Grenzübergängen für den Wander- und Radtourismus an der Oder. Brandenburgs Finanz- und Europaministerin Katrin Lange (SPD) sprach von einem Signal der Hoffnung "in diesen Kriegs- und Krisenzeiten". Die Zukunft Europas liege in der friedlichen Zusammenarbeit.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.06.2022, 12 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Hallo, es ist „nur“ eine selbstverständliche Brücke. Und wenn man eine Brücke gegen „Widrigkeiten“ feiern muss, dann sind diese in erster Linie „zwischen zwei Ohren“ zu finden. Leistungen, echte Leistungen sehen ganz anders aus.

    P.S. Aber die Brücke ist toll.

  2. 14.

    Auch wenn sicher die ein oder andere Kritik berechtigt ist und auch dieses Bauvorhaben insgesamt viel zu lange gedauert hat eben typisch Deutsch so bin ich genauso wie Sie sehr erfreut das man die Brücke jetzt endlich nutzen kann .

  3. 13.

    Ich freue mich auf die neue Brücke als Verbindung zwischen den Menschen und als Bestandteil des Oder-Radweges.

  4. 12.

    Meine Begeisterung hält sich in Grenzen,der klappernde Belag im deutschen lässt dort keinen Vogel zur Ruhe kommen,schön wären auch ein paar Touristinfos gewesen.

  5. 11.

    Sehr schön, eine Fußgängerbrücke, und wie kommen die Fußgänger zur Brücke? Als Fußgänger?

  6. 10.

    In Skandinavien gibt es Kombinationen von Straßen- und Eisenbahnbrücken.

    Aber dafür hätte man wohl nochmal so viele Euro gebraucht, evtl auch noch etwas Mut bei den Entscheidungsträgern, sowas auch nur zu erwägen.

  7. 9.

    Es wäre besser, wenn die Infrastruktur im ganzen Land modernisiert und ergänzt werden würde, nicht nur immer entlang der Grenze nach Osteuropa: Tesla, BER, Infrastruktur nach Polen, Strukturhilfen Lausitz, Cottbus etc. Brandenburg hat nicht nur eine Osthälfte, sondern auch eine Westhälfte, wo auch Investitionen und Arbeitsplätze fehlen und Strukturen kaputt gegangen sind. Auch wenn unser Ministerpräsident und viele Politiker in der Lausitz und Ostbrandenburg beheimatet sind, besteht eine Verantwortung für ganz Brandenburg und nicht nur für Lausitz und Ostbrandenburg. Ein Ministerpräsident hat Verantwortung für das gesamte Land bzw. für alle 14 Landkreise und 4 kreisfreien Städte.

  8. 8.

    Ist schon traurig, wie lange solch wichtige Infrastruktur benötigt. Ist bei uns an der Elbe genauso - Krieg, Teilung und Null Wiederaufbau. Zum Schluss wächst nur noch Gras drüber und die Regionen, bleiben auf Ewig getrennt.

  9. 7.

    Bis 1945 gab es an dieser Stelle eine durchgehende Bahnverbindung innerhalb Deutschlands über die Oder. Die alte Brücke wurde 1945 von der Wehrmacht gesprengt und zu DDR Zeiten fast komplett wieder aufgebaut. Es fehlten rund ca . 20m zum kompletten Wiederaufbau, aber man stellte sie damals aus verschiedenen Gründen absichtlich nicht fertig! Über die Bahnanbindung auf deutscher Seite lief schon zu DDR Zeiten zum Schluss nur noch Güterverkehr. Nach 1990 wurde die Strecke komplett stillgelegt...

  10. 6.

    Brücken verbinden - stimmt immer wieder. Infrastruktur ist wichtig für Brandenburg - dauert sehr oft nur zu lange, bis eine Brücke, Straße, Bahnlinie, etc. fertig wird.

  11. 5.

    Sagt einfach Danke, Berliner dürften wesentliche Nutzer brandenburgischer Radinfrastruktur und auch dieser Brücke sein.

  12. 4.

    Weil das Eisenbahnnetz ziemlich stark dem Ausbauplan des Bundes unterliegt, bleibt BB eher die fordernde Rolle.
    Außerdem ist es das Vorrecht der Brandenburger über ihr eigenes Land zu meckern.
    Berliner haben da wenig zu sagen, solange Berlin nicht wesentlich besser als BB performt. Viel mehr als Ballsportarten fällt mir dabei nicht ein.

  13. 3.

    Und wieso wird das Eisenbahnnetz in Zusammenarbeit mit Polen nicht erweitert? So wie es aussieht dürfte in Zukunft wohl vermehrt der Transport über die Schiene zunehmen. BB zeigt mal wieder Kurzsichtigkeit!

  14. 2.

    So schnell schießen die Preussen nicht. Gut Ding will Weile haben...o.ä. könnte man doch auf unserer Seite als Widmung anbringen. Was lange währt, wird endlich gur.
    Komisch, wie viele Sprüche wir haben, wenn es darum geht, Trödelei zu entschuldigen.

  15. 1.

    Es ist ja sehr schön, wenn die Flüsse nach Osteuropa kein Hindernis, für Radfahrer und Fußgänger mehr darstellen. Würde Ich persönlich, mir für unsere Binnenflüsse und Seen aber auch wünschen. Havel, Havelkanäle, Havel-Seen zum Bsp. : fehlende Radwege und Fußwege und kilometerweit keine Brücke zur Überquerung. Infrastruktur aus dem 19. Jahrhundert, in vielen anderen Landkreisen - abseits von Polen und Tschechien, leider Realität. Ach Nein, Falschaussage von mir : im 19. Jahrhundert, hatten ja viele Regionen in Brandenburg, noch Bahnstrecken und Bahnhöfe, mit dazugehörigen Werkstätten und Personal - im 20. und 21. Jahrhundert, gab und gibt es, ja nur noch Stillegungen von Bahnstrecken und dazu marode Landesstrassen, ohne Alleebäume und ohne Radwege.

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