Zu lange Wartezeiten auf Sterbeurkunde -

Das Personal im Standesamt Marzahn-Hellersdorf soll aufgestockt werden. Das hat Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) am Donnerstag schriftlich mitgeteilt. Demnach werden mittelfristig vier zusätzliche Stellen geschaffen: für zwei Standesbeamte und zwei Sachbearbeiter. Damit reagiert der Bezirk auf einen Bericht von rbb|24, nach dem Angehörige bis zu zwei Monate auf eine Beerdigungsgenehmigung warten mussten.
Zu wenig Personal im Standesamt
Dass das Verfahren so lange gedauert hat, begründete der Bezirk mit einer "personellen Belastungssituation auch durch die Corona-Pandemie", wie es weiter heißt. "Das nominell kleinste Standesamt Berlins hat mit längerfristigen Personalausfällen und mangelnder struktureller Unterstützung in den letzten Jahren zu kämpfen." Demnach befinden sich von neun Standesbeamten nur vier dauerhaft im Dienst. Auch gebe es zu wenig Sachbearbeiter.
Der beschriebene Fall der Familie Hausmann gehöre zu Einzelfällen, heißt es weiter. Laut dem Standesamt Marzahn-Hellersdorf sind derzeit (Stand 3. August 2022) offen: 355 Sterbefälle, davon 155 ohne Bestattungsgenehmigung, 122 Geburten und 254 Anmeldungen zur Eheschließung. "Die Beurkundung von angezeigten Sterbefällen erfolgt in der Regel innerhalb von sechs Wochen."
Telefon- und Präsenzsprechstunden vorerst ausgesetzt
Um die Mitarbeiter in der Behörde schnell zu entlasten, wurden als erste Maßnahme Telefon- und Präsenzsprechstunden kurzzeitig ausgesetzt, so Bezirksbürgermeister Lemm. Zudem wurde vereinbart, Mitarbeiter aus anderen Bereichen in der Behörde einzusetzen. Desweiteren wird geprüft, wie Arbeitsprozesse beschleunigt werden können, so Lemm.