Umzug wegen Schimmelbefall - Anna-Lindh-Schule startet Unterricht in früherer Air-Berlin-Zentrale

Mo 12.09.22 | 17:51 Uhr
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Archivbild: Auf einem Gbeäude der Firmenzentrale von Air Berlin ist am Saatwinkler Damm in Berlin der Schriftzug und das Logo des Unternehmens zu sehen. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Video: rbb|24 | 13.09.2022 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Paul Zinken

Der Umzug der Berliner Anna-Lindh-Grundschule, deren Gebäude wegen Schimmelbefalls geschlossen wurde, hat begonnen. Nach zwei sogenannten Testtagen in der vergangenen Woche fand am Montag offiziell zum ersten Mal Unterricht in der ehemaligen Air-Berlin-Zentrale am Saatwinkler Damm statt.

Die 5. und 6. Klassen waren dabei die ersten, die das Ausweichquartier der Weddinger Grundschule bezogen haben. Die Klassen 3 und 4 sollen in den nächsten Tagen folgen. Für die Schüler wurde ein Bustransfer eingerichtet. Die 1. und 2. Klassen bleiben zunächst am alten Standort in der Guineastraße, allerdings nicht im Hauptgebäude.

Die vergangenen drei Wochen mussten die Kinder im Homeschooling sowie in Containern unterrichtet werden, weil das bisherige Schulgebäude an der Guineastraße so hartnäckig von Schimmel befallen ist, dass das zuständige Gesundheitsamt keine Freigabe für das neue Schuljahr erteilte. Zudem dringt bei Regen immer wieder Wasser in das Gebäude ein.

Weder Papier noch Klopapier

Den Umzug an den neuen Standort machen nun nicht alle der 700 Schülerinnen und Schüler mit: Gut 100 Kinder sind von der Anna-Lindh-Grundschule kurzfristig abgemeldet worden. Wohl ein Grund: In dem ehemaligen Bürogebäude gibt es zwar eine Mensa fürs Mittagessen, das Außengelände jedoch ist kahl, es gibt keine Turnhalle, viele Klassenräume sind bislang nicht möbliert, auch das Lehrerzimmer steht noch leer.

Laura Kittelmann von der Gesamtelternvertretung sagte der rbb24 Abendschau: "Das Bezirksamt hat hier tolle Arbeit geleistet, hat ganz schnell Räume zur Verfügung gestellt, die auch wirklich schön sind." Allerdings fehle eben auch noch viel. Es gebe weder Papier noch Toilettenpapier. Letzteres hätten vorerst die Eltern besorgt.

Der Bezirk Mitte hat das ehemalige Air-Berlin-Gebäude zunächst für die nächsten sechs Jahre angemietet - zu einer üblichen Gewerbemiete von hochgerechnet ungefähr 300.000 Euro im Monat. Ob das ehemalige Schulgebäude nun denkmalgerecht saniert wird oder neugebaut werden darf, ist noch unklar.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.09.2022, 19:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Krasses Beispiel für whataboutism - Gendern und Pop Radwege haben hiermit nix zu tun. Es wurde ja nach den vergangenen Schimmelvorfällen saniert, aber scheinbar ist die Schule auf feuchtem Gebiet mit der falschen Architektur hinsichtlich ent- und Belüftung gebaut worden. Ich fände gut, wenn in solchen Debatten nicht irgendwelche anderen Themen platziert werden, sondern man beim Thema bleibt.

  2. 2.

    Eine Schande und ein absolutes Armutszeugnis für den Berliner Senat !!! Aber Hauptsache wir haben genug Pop-Up Radwege und Gendern fleißig.
    Bevor man Hilfsgüter in die Ukraine schickt, - was absolut richtig ist, - sollte man trotzdem mal gucken wo hier im eigenen Land Geld dringend benötigt wird!!!
    Darum, Schimmelschule abreißen, komplett neu bauen!

  3. 1.

    Den schlechten Zustand hat man als Anwohner seit Jahren SEHEN können. Den Schimmel riecht man doch. Die Schule, vielleicht sehr schnell hochgezogen in der Nachkriegszeit, steht viele Jahre von Bäumen und Gebüsch bedrängt in einer Senke.
    Was tut eigentlich die Schulbehörde? Die Kinder waren zwei Jahre lang wenig in der Schule, der Container steht vor sich hin. Es ist so peinlich, wie die Stadtverwaltung mit den Schulen und vor allem mit den Kindern umgeht.

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