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Audio: Antenne Brandenburg | 02.03.2023 | Torsten Glauche | Quelle: dpa

Brandenburg

Landeskriminalamt klärt Teilserie von Geldautomatensprengungen auf

Mithilfe von süddeutschen Kollegen konnte das Brandenburger LKA eine Teilserie von Geldautomatensprengungen im Land aufklären. Diese sollen auf das Konto einer niederländischen Bande gehen, die bundesweit rund 50 Taten begangen haben soll.

Das Brandenburger Landeskriminalamt hat eine Teilserie von mindestens sechs Geldautomatensprengungen 2022 im Land aufgeklärt. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag in Potsdam mitteilte, haben Kollegen von den Landeskriminalämtern Bayern und Baden-Württemberg eine Gruppe von neun Automatensprengern in den Niederlanden festsetzen können.

Auf deren Konto sollen in den vergangenen 15 Monaten bundesweit mehr als 50 Fälle von Geldautomatensprengungen gehen. Mit dabei sollen im vergangenen Herbst auch sechs Attacken in den Brandenburger Ortschaften Dallgow-Döberitz und Elstal (Havelland), Vehlefanz (Oberhavel), Rüdersdorf (Märkisch-Oderland), in Groß Köris (Dahme-Spreewald) und in Klettwitz (Oberspreewald-Lausitz) gewesen sein.

Dritter Vorfall innerhalb kurzer Zeit

Wieder Geldautomat gesprengt, diesmal in Klettwitz

Millionenbeute eingesackt und Millionenschaden angerichtet

Das LKA Baden-Württemberg erklärte in diesem Kontext, dass die niederländische Gruppierung bei all ihren Taten rund 1,8 Millionen Euro Bargeld erbeutet habe. Der durch die Sprengungen verursachte Schaden übersteige bei Weitem aber die Beutesumme, hieß es.

Bei einer gemeinsamen Polizeiaktion wurden am 30. Januar 2023 in den niederländischen Provinzen Utrecht und Limburg 16 Objekte durchsucht und neun Verdächtige festgenommen. Neben niederländischen Sicherheitskräften waren auch fünf Beamte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg vor Ort beteiligt.

Brandenburger LKA-Chef ist süddeutschen Kollegen dankbar

"Dass diese sechs Verfahren einer konkreten Täterbande zugeordnet werden können, ist ein Zeichen dafür, dass der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundesländern, aber auch über internationale Grenzen hinweg, erfolgreich ist", erklärte Brandenburgs LKA-Chef Dirk Volkland.

Nach seinen Erkenntnissen wurden Gruppenmitglieder letztmalig knapp 14 Tage vor ihrer Festnahme Mitte Januar in Brandenburg auf der Autobahn A11 nahe der Abfahrt Werbellin in einem Sportwagen von der Polizei gesichtet. Durch intensive Fahndungsmaßnahmen sei eine weitere Geldautomatensprengung verhindert worden, so der Potsdamer Polizeisprecher.

Vor ihrer Festnahme soll die niederländische Bande auch noch am 16. Januar in Zarrentin (Mecklenburg-Vorpommern) und drei Tage später im bayrischen Erkheim (Bayern) aktiv geworden sein, so der Sprecher weiter.

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Sprengungen verdrängen mittlerweile Banküberfälle

Das Geldautomatensprengen ist seit wenigen Jahren ein Kriminalitätsphänomen, das den "klassischen" Banküberfall nahezu abgelöst hat. Geldautomaten sind rund um die Uhr zugänglich und teilweise mit hohen Bargeldsummen bestückt. Das macht sie vor allem in Kommunen mit Autobahn- und Grenznähe zu attraktiven Angriffszielen für Kriminelle, so die Polizei.

Mit hochmotorisierten Fahrzeugen, die oft mit entwendeten Kennzeichen versehen sind, zeigten die Tätergruppierungen ein rigoroses Tat- und Fluchtverhalten. Die Brandenburger Polizei reagiert in solchen Fällen mit verstärkten Fahndungsmaßnahmen, schützt entsprechende Objekte und intensiviert die Zusammenarbeit mit betroffenen Kreditinstituten. Parallel dazu erfolgte ein regelmäßiger bundesweiter Informationsaustausch mit anderen Ermittlungsbehörden.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 02.03.2023, 19:30 Uhr

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