Meteorologe zur Wetter-Achterbahnfahrt - "Auch im April kann es noch mal weiß werden"

Schon wieder Schnee und Eis? Ende März? Viele haben sich am Dienstagmorgen über das mehr nach Januar anmutende Wetter gewundert. Das kann jetzt noch eine Weile "rauf und runter" gehen, sagt ARD-Wetterexperte Jürgen Weiß. Eine kleine gute Nachricht gibt es aber trotzdem.
- Am Dienstagmorgen sind in Berlin und Brandenburg bis zu drei Zentimeter Schnee gefallen.
- Ab Mittwoch wird es deutlich wärmer, mit bis zu 18 Grad Celsius.
- Bis zum Wochenende durchläuft das Wetter laut Meteorologen eine "Achterbahnfahrt".
- Berlin und Brandenburg steht eine längere wechselhafte Phase bevor.
Schneefall, kalter Wind und kalter Sonnenschein – der Dienstagmorgen hatte es stellenweise in sich in Berlin und Brandenburg. "Da ist noch einmal ein Schwung Polarluft bei uns angekommen", sagte ARD-Wetterexperte Jürgen Weiß ("weiß wie der Schnee") rbb|24 am Vormittag.
Ein bis drei Zentimeter Schnee seien um acht Uhr an vielen Wetterstationen der Region Berlin und Brandenburg gemessen worden. Das sei aber gar nicht ungewöhnlich oder selten, konkretisiert der Meteorologe gleich. Im Erzgebirge, so Weiß, seien zehn bis fünfzehn Zentimeter Neuschnee gefallen – da könne man die Langlaufskier noch einmal zum Einsatz bringen. Und am Alpenrand habe es sogar richtig Neuschnee bis in die Täler gegeben.
Deutschland spricht von Aprilwetter
Es handele sich um das übliche wechselhafte Wetter in der Übergangsjahreszeit. Das dominiere meist von etwa Mitte März bis teilweise Mitte April das Wettergeschehen. "Da haben wir immer wieder Wetterlagen, wo Polarluft von Skandinavien oder vom Nordpolarmeer zu uns einströmt". Es könne leicht auch im April noch einmal weiß werden, warnt der Meteorologe.
Ganz typisch für die Jahreszeit sei das, was auch Berlin und Brandenburg in den nächsten Tagen bevorstehe: "Schon ab Mittwoch kommt die Luft aus dem Süden und wir bekommen deutlich mildere Temperaturen von im Wochenverlauf 16 bis 18 Grad", sagt Weiß.
Die wechselhafte Zeit fokussiere sich keineswegs, wie oft angenommen ("April, April, der macht was er will") nur auf den April. Die Holländer, so Weiß, seien da schlauer. Sie nennen diese Zeit "Märzwetter".
Zu Ostern könnte der Spuk vorbei sein
Folgerichtig bleibe uns das wechselhafte Wetter auch in den kommenden Tagen erhalten. Der Mittwoch sei eher ein Übergangstag mit einer Höchsttemperatur von etwa zehn Grad, so Weiß weiter. Am Donnerstag werde es dann sehr mild – bei nur wenig Sonnenschein allerdings.
Und dann werde es auch schon wieder kühler. "Achterbahnfahrt", so Weiß, sei zwar kein meteorologischer Begriff, treffe die Situation aber ganz gut. Es gehe "rauf und runter" – je nachdem wo die Luft gerade herkomme. Der Region Berlin und Brandenburg stehe jetzt erst einmal eine längere wechselhafte Phase bevor.
Ab etwa Mitte April könne man dann statistisch gesehen auch wieder mit etwas stabileren Wetterlagen und höheren Temperaturen rechnen. "Manchmal ist es schon so um den 10. April herum freundlicher. Das würde gut mit Ostern passen dieses Jahr. Aber um da etwas Verlässliches sagen zu können, ist es noch zu weit entfernt", sagt Weiß.
Sendung: rbb24, 28.03.2023, 13 Uhr