Meteorologe zur Wetter-Achterbahnfahrt - "Auch im April kann es noch mal weiß werden"

Di 28.03.23 | 12:38 Uhr
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Symbolbild: Dichtes Schneetreiben in Berlin (Quelle: IMAGO/Hohlfeld)
Audio: rbb|24 | 28.03.2023 | O-Ton ARD-Wetterexperte Weiß | Bild: IMAGO/Hohlfeld

Schon wieder Schnee und Eis? Ende März? Viele haben sich am Dienstagmorgen über das mehr nach Januar anmutende Wetter gewundert. Das kann jetzt noch eine Weile "rauf und runter" gehen, sagt ARD-Wetterexperte Jürgen Weiß. Eine kleine gute Nachricht gibt es aber trotzdem.

  • Am Dienstagmorgen sind in Berlin und Brandenburg bis zu drei Zentimeter Schnee gefallen.
  • Ab Mittwoch wird es deutlich wärmer, mit bis zu 18 Grad Celsius.
  • Bis zum Wochenende durchläuft das Wetter laut Meteorologen eine "Achterbahnfahrt".
  • Berlin und Brandenburg steht eine längere wechselhafte Phase bevor.

Schneefall, kalter Wind und kalter Sonnenschein – der Dienstagmorgen hatte es stellenweise in sich in Berlin und Brandenburg. "Da ist noch einmal ein Schwung Polarluft bei uns angekommen", sagte ARD-Wetterexperte Jürgen Weiß ("weiß wie der Schnee") rbb|24 am Vormittag.

Ein bis drei Zentimeter Schnee seien um acht Uhr an vielen Wetterstationen der Region Berlin und Brandenburg gemessen worden. Das sei aber gar nicht ungewöhnlich oder selten, konkretisiert der Meteorologe gleich. Im Erzgebirge, so Weiß, seien zehn bis fünfzehn Zentimeter Neuschnee gefallen – da könne man die Langlaufskier noch einmal zum Einsatz bringen. Und am Alpenrand habe es sogar richtig Neuschnee bis in die Täler gegeben.

Deutschland spricht von Aprilwetter

Es handele sich um das übliche wechselhafte Wetter in der Übergangsjahreszeit. Das dominiere meist von etwa Mitte März bis teilweise Mitte April das Wettergeschehen. "Da haben wir immer wieder Wetterlagen, wo Polarluft von Skandinavien oder vom Nordpolarmeer zu uns einströmt". Es könne leicht auch im April noch einmal weiß werden, warnt der Meteorologe.

Ganz typisch für die Jahreszeit sei das, was auch Berlin und Brandenburg in den nächsten Tagen bevorstehe: "Schon ab Mittwoch kommt die Luft aus dem Süden und wir bekommen deutlich mildere Temperaturen von im Wochenverlauf 16 bis 18 Grad", sagt Weiß.

Die wechselhafte Zeit fokussiere sich keineswegs, wie oft angenommen ("April, April, der macht was er will") nur auf den April. Die Holländer, so Weiß, seien da schlauer. Sie nennen diese Zeit "Märzwetter".

Manchmal ist es schon so um den 10. April herum freundlicher. Das würde gut mit Ostern passen dieses Jahr. Aber um da etwas Verlässliches sagen zu können ist es noch zu weit entfernt

ARD-Wetterexperte Jürgen Weiß

Zu Ostern könnte der Spuk vorbei sein

Folgerichtig bleibe uns das wechselhafte Wetter auch in den kommenden Tagen erhalten. Der Mittwoch sei eher ein Übergangstag mit einer Höchsttemperatur von etwa zehn Grad, so Weiß weiter. Am Donnerstag werde es dann sehr mild – bei nur wenig Sonnenschein allerdings.

Und dann werde es auch schon wieder kühler. "Achterbahnfahrt", so Weiß, sei zwar kein meteorologischer Begriff, treffe die Situation aber ganz gut. Es gehe "rauf und runter" – je nachdem wo die Luft gerade herkomme. Der Region Berlin und Brandenburg stehe jetzt erst einmal eine längere wechselhafte Phase bevor.

Ab etwa Mitte April könne man dann statistisch gesehen auch wieder mit etwas stabileren Wetterlagen und höheren Temperaturen rechnen. "Manchmal ist es schon so um den 10. April herum freundlicher. Das würde gut mit Ostern passen dieses Jahr. Aber um da etwas Verlässliches sagen zu können, ist es noch zu weit entfernt", sagt Weiß.

Sendung: rbb24, 28.03.2023, 13 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Was für ein Klimawandel aber auch.

  2. 14.
    Antwort auf [Ule] vom 29.03.2023 um 11:53

    Die Frage ist ja, für was man sich jetzt entscheiden möchte. fdp-mäßig kann es garnicht schnell genug in Richtung Erdzerstörung gehen.

  3. 13.

    Ohne Klimawandel würden wir noch in der Eiszeit leben, oder eben auch nicht. "
    Treffender kann mans eigentlich nicht sagen.
    Man sollte allerdings dabei nicht so ganz aus den Augen verlieren, das das, was sich erdgeschichtlich in mehreren Zehntausend Jahren vollzog-der Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten-jetzt durch den Menschen innerhalb von wenigen Jahrzehnten ausgelöst wurde,
    Insofern ist die Aussage, Klimawandel habe es schon immer gegeben, in etwa so, als ob man einen Marienkäfer mit einem Kürbis vergleichen würde.

  4. 12.

    Ohne Klimawandel würden wir noch in der Eiszeit leben, oder eben auch nicht. Die aktuellen Veränderungen sind nur schneller, da der Mensch anfangs braunäugig damit umgegangen ist. Allerdings gab es vor 100 Jahren auch die Möglichkeiten für die Erkenntnisse noch nicht.

  5. 11.

    Das wünsche ich Ihnen auch und allen Usern und dem Rbb ein schönes Osterfest......

  6. 10.

    Lieben Dank für Ihre fröhliche Antwort Frau Heike. Ich mache mir keinen Kopf über das Wetter. Und Spekulationen darüber sind nicht mein Ding. Wünsche einen angenehmen Abend.

  7. 9.

    Das Klima zu leugnen ist nicht besonders sinnvoll. Ich, als notorischer Skeptiker, sehe schon die Zunahme von heißen Tagen und die Statistiken zeigen auch signifikante Temperaturerhöhung in den letzten Jahren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Jahre diesbezüglich entwickeln. Im Übrigen halte ich es aber für anmaßend voreilig, den Klimawandel als bewiesen anzusehen, insbesondere was den anthropogenen Ursprung angeht. Das Klima wandelt sich immer und manchmal auch ganz massiv in relativ kurzen Zeiträumen. Wenn das Argument Klimawandel uns aber zum ressorcenschonenden Leben und anständigerem Umgang mit unserer Umwelt anregt, wäre ich gerne dabei. Leider sehe ich das nicht, sondern bislang nur das ankurbeln des Wachstums und Einschränkung individueller Freiheit für normale Menschen.

  8. 8.

    Nun, man spricht ja jetzt auch vom Klimawandel. Das lässt alles offen. Im Übrigen haben wir es mit Wetter zu tun. Und ich finde, der Artikel ist erfreulich ideologiefrei und bedient nicht zwanghaft Narrative, wie so oft. Trotzdem hoffe ich sehr auf einen baldigen Frühlung mit Sonne und über 10 Grad.

  9. 7.

    Sehe ich ganz genauso......fröhliche Eiersuche im Schnee und danach zum Rodeln hatten wir schon öfters. Machen wir das Beste daraus. Der Sommer kommt auch dieses Jahr:-)
    Der Winter war recht mild, was uns allen wirtschaftlich ganz gut getan hat ;-) Da tun uns jetzt doch ein paar Schneeflocken zu Ostern nicht wirklich weh.
    Alle anderen sollten ihr Anspruchsdenken mal runterschrauben.....

  10. 6.

    Ich bin ja gespannt, was die ersten Leute sagen wenn wir die ersten Tage über 30 Grad haben. Jetzt im März wurden Fluggäste gefragt warum sie in den Süden fliegen? Warum, na hier ist kalt und wir brauchen Sonne u. Wärme. 1975 hat Rudi Carrell gesungen "Wann wird es endlich wieder Sommer, Sommer wie er früher einmal, war Sonne von Juni bis September und nicht so sibirisch kalt wie letzten Jahr."
    Er singt weiter über Temperaturen von 30 bis 40 Grad. Trotz allem ich bin kein Klimaleugner!!!

  11. 5.

    Stimmt, Sie haben recht. Man denkt nicht mehr dran, bzw.vergisst es. Bin wirklich gespannt wie die Sommermonate aussehen werden.

  12. 4.

    Apropos "Ostern" .... ,
    da hatte Berlin auch schon Schnee
    und am 1.Mai
    und ....

  13. 3.

    Frau Holle hat eindeutig die Zeitumstellung verpennt.

    Aber das macht sie ja öfters ;-).

  14. 2.

    Das ist ein ganz normales wechselhaftes Wetter. Mal sehen wie es zu Ostern aussehen wird. Ob kalt oder warm, ich nehme es wie es kommt und meckere nicht.

  15. 1.

    Also so sehen Erderwärmung und Dürreperioden aus . Zur Zeit regnet es gefühlt jeden Tag und warm wird es auch nicht so richtig .Merkwürdig , was sagen die Wissenschaftler ? Müssen wir am Ende alle erfrieren ?

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