Blitzermarathon-Bilanz - Brandenburger Polizei registriert weniger Raser als im Vorjahr

Mo 24.04.23 | 16:46 Uhr
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Archivbild: Claudia Pirke, Polizeioberkommissarin und Peter Gnida, Polizeioberkommissar, stehen mit einer Laserpistole vor einer Schule und messen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in einer 30iger Zone. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.04.2023 | Yvonne Krause | Bild: dpa/P. Pleul

Die Polizei in Brandenburg hat im Rahmen eines großen Blitzermarathons in der vergangenen Woche mehr als 27.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Das seien etwas weniger als bei der Aktion im Vorjahr, teilte die Polizei am Montag mit.

Insgesamt waren in diesem Jahr rund 630.000 Fahrzeuge kontrolliert worden. Am sogenannten Speedmarathon waren etwa 700 Beamte beteiligt. Die Kontrollen fanden im Rahmen der europaweiten Aktionswoche zu Geschwindigkeits- und Aggressionsdelikten statt.

Das Land Berlin beteiligte sich in diesem Jahr nicht an der Blitzer-Schwerpunktwoche. Laut Berliner Polizei wäre der Aufwand für eine besondere Blitzeraktion zu hoch gewesen. Die Polizei in Berlin setze stattdessen auf kontinuierliche Verkehrsüberwachung.

Der Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hält nichts von den "Speedmarathons", wie er am Montag im rbb24 Inforadio sagte. Mobile Geschwindigkeitskontrollen würden nur eine vorübergehende Wirkung auf das Verhalten von Rasern haben. Stationäre Blitzer würden hingegen dazu führen, dass Autofahrer ihre Geschwindigkeit dauerhaft reduzieren. Zudem sprach sich Brockmann für mehr Punkte in Flensburg statt höhere Bußgelder als Strafe aus.

Sendung: Fritz, 24.04.2023, 17:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    In meinen Augen ist es Wegelagerei, wenn man entgegen eigener Aussagen nicht an Unfallschwerpunkten oder nachweislichen Gefahrenstellen kontrolliert und dies offenkundig als relevante Position in der Finanzierung öffentlicher Haushalte aufführt. Sie können gerne eine andere Auffassung haben, ich sehe mich halt nicht als Lemming. ;-)

    Schreibt einer mit reiner Weste in Flensburg (was nicht an mir, sondern meinem Anwalt liegt)

  2. 9.

    Geschwindigkeitskontrollen sind keine Wegelagerei. Das ist nur das Geschrei von erwischten Rasern.

  3. 8.

    Nach wie vor kann ich dieses Schreien nach härteren Strafen durch höhere Bußgelder und mehr Punkte nicht verstehen.
    zum einen würde damit eine soziale Spaltung weiter vorangetrieben (Reiche können sich Rasen in ihren Luxus-/Sportwagen leisten), zum anderen erzeugen Strafen keine Überzeugungen, sondern nur Vermeidungshandlungen. Das wirkt zwar kurzfristig auf die Verkehrssicherheit, ändert aber keine Verhaltensweisen im Grundsatz, da die Gefahr von massiven Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht in das Bewusstsein der echten Raser übergeht und dort wo man sich sicher fühlt, eh wieder gerast wird.
    Deshalb plädiere ich weiterhin für Aufklärung und Bildung, dichtere Kontrollen an tatsächlichen Unfallschwerpunkten oder Gefahrenstellen und Abkehr von Wegelagerei zum Füllen der kommunalen Kassen!

  4. 7.

    Weiß nicht? Ob die Akzeptanz der Polizei vll. doch auch mit ihrem Erscheinungsbild zu tun hat? Die Beiden sind ja echt niedlich.

  5. 6.

    Es geht nicht um die Erziehung der „Raser:innen“.
    Was wäre mit den geplanten Haushaltsgrößen wenn es keine Verstöße mehr gibt? Z.B. auch mittels KI. Autonomes Fahren und intelligente Verkehrssteuerung statt absichtliche Behinderung? Dann Nummernschilder für Radfahrer als Ausgleich?

  6. 4.

    "mehr als 27.000 Geschwindigkeitsverstöße" Gibt es dazu auch eine Verteilung, also wieviele Vestöße bei welcher Geschwindigkeitsklasse?
    "Insgesamt waren in diesem Jahr rund 630.000 Fahrzeuge kontrolliert worden." Dazu wäre als Auswertung eine Straßennetzkarte mit den Kontrollpunkten, der erfaßten Fahrzeugzahl am Kontrollpunkt und der Verteilung der Geschwindigkeitsüberschreitungen pro Kontrollpunkt interessant. Wird es das noch als Veröffentlichung geben?

  7. 3.

    Wenn man sich da hinstellt, wo nichts passiert.

    Ich konnte nichts feststellen, was besser war in der letzten Woche.
    Riskante Rasereien ohne Ende.
    Es darf tatsächlich gefragt werden, ob alle Beamtinnen und Beamte im Klebereinsatz sind.

  8. 2.

    Beruhigungspille für die Bevölkerung, nicht mehr und nicht weniger. 700 Beamte und rund 27000 Verstöße, das sind täglich unter 40 Feststellungen. Wo ist da Aufwand und Nutzen? Kontinuität wäre wohl besser geeignet. Gesagt wurde im Vorfeld, dass vorrangig an Unfallschwerpunkten und auf Landstraßen gemessen werden sollte. Ich gehe jede wette ein, dass, die meiste Zeit die Blitzer auf der Autobahn unterwegs waren und dort auch die meisten Ergebnisse eingefahren wurden. Bringt ja auch das meiste Geld und wer fragt schon groß nach?

  9. 1.

    es waren weniger Raser als letztes Jahr. Für die sollte es tatsächlich mehr Punkte in Flensburg geben und wesentlich höhere Bußgelder.

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