rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Video: rbb24 spezial | 16.08.2023 | Gerald Meyer | Quelle: rbb/Margarete Neubauer

Starkes Gewitter

Unwetter führt zu schweren Schäden in Brandenburg an der Havel

In der Nacht auf Mittwoch sind erneut schwere Gewitter über die Region hinweggezogen. Besonders stark betroffen war der Westen Brandenburgs. Eine Frau wurde am Morgen verletzt unter einem umgestürzten Baum entdeckt. Das rbb-Fernsehen zeigt um 20:15 Uhr ein Spezial zu dem Thema

Eine Gewitterzelle mit Orkanböen hat am Dienstagabend große Schäden in der Stadt Brandenburg an der Havel verursacht. Wie ein Sprecher der dortigen Feuerwehr am Mittwochmorgen dem rbb sagte, sei es vor allem im Norden der Stadt heftig gewesen; Vergleichbares habe er noch nicht erlebt. Zahlreiche Bäume wurden umgeknickt, einige Dächer wurden abgedeckt.

Durch das Unwetter wurde eine Frau verletzt. Die 36-Jährige sei am frühen Morgen unter einem umgestürzten Baum entdeckt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher dem rbb.

Die heftigen Böen erreichten eine Geschwindigkeit bis zu 148 Kilometern je Stunde, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Potsdam sagte. "Das ist also satte Orkanstärke".

Viele Straßensperren - Hotline für Betroffene

Am Mittwochvormittag wurde für Brandenburg an der Havel eine Gefahreninformation veröffentlicht, wonach der Grillendamm, der Mühlendamm, Bergstraße sowie die Ortsverbindung nach Klein Kreutz wegen umgestürzter Bäume gesperrt wurden. Der ÖPNV ist in diesem Bereich eingeschränkt unterwegs. Zudem wird in dieser Mitteilung vor dem Aufenthalt in öffentlichen Parks gewarnt.

Die Stadt Brandenburg an der Havel hat inzwischen eine Hotline eingereichtet, über die Sturmschäden gemeldet werden können: 03381 / 623 623. Es wird gebeten, die Notrufnummern 110 und 112 freizuhalten.

Schutz vor Blitzen

Nicht auf den Boden legen, auf keinen Fall unter Bäume stellen

Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen: Zum Thema Gewitter kursieren viele Mythen und Halbwahrheiten. In Wirklichkeit können manche gut gemeinten Ratschläge bei Blitz und Donner allerdings lebensgefährlich sein.

Bürgermeister verspricht schnelle finanzielle Hilfen

Der Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, Steffen Scheller (CDU), hat den von Sturmschäden betroffenen Bürgern schnelle finanzielle Entschädigung zugesagt.

Wenn bei dem Unwetter städtische Bäume auf Autos oder Gebäude gestürzt seien, werde der Schaden durch eine Versicherung reguliert, sagte Scheller am Mittwochabend im rbb24 spezial. Die Betroffenen sollten die Schäden dokumentieren, so Scheller. "Wir haben auf unserer Internetseite Informationen, wie sie uns das per Mail zukommen lassen können. Dann werden wir das beim Haftpflichtversicherer zur Prüfung einreichen, damit es auch schnell reguliert werden kann."

Derweil werden die Aufräumarbeiten in der Stadt noch einige Stunden andauern. Nach Angaben Schellers ist erheblicher Sachschaden entstanden. Das Ausmaß sei noch nicht absehbar, sagte er im rbb24 Inforadio. Es sei auch noch unklar, wie stark einzelne Bäume geschädigt seien. Das werde möglicherweise erst in den kommenden Wochen festgestellt. An die Bürger der Stadt appellierte er, weiter vorsichtig zu sein.

Seinen Angaben zufolge gab es seit Dienstagabend 120 Einsätze der Feuerwehr, der Johanniter und des Technischen Hilfswerks. Es würden aber weitere Schadensmeldungen eingehen. Scheller betonte: "Wir haben noch ein paar Straßen, die gesperrt sind und hoffen, dass wir die schnell freibekommen. Damit wenigstens der Verkehr und der ÖPNV wieder funktionieren."

Auch das Freibad im Marienbad wurde vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen, weshalb es bis auf Weiteres geschlossen bleibt, wie die Stadt auf ihrer Internetseite [stadt-brandenburg.de] mitteilt. Außerdem ist die Müllabfuhr in einigen Straßen der Stadt nur eingeschränkt möglich.

Blitzeinschlag am Beetzsee

In Brielow am Beetzsee (Potsdam-Mittelmark) schlug ein Blitz in ein Haus ein, das komplett niederbrannte. Die Bewohner blieben unverletzt.

Auch im Havelland gab es etliche Feuerwehreinsätze. Nach Feuerwehrangaben musste man vor allem in und um Nauen wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Auch hier sei aber niemand zu Schaden gekommen. Über das Oderland zogen ebenfalls Gewitter. Hier gab es laut der Leitstelle in Frankfurt kaum wetterbedingte Einsätze. Ein Blitz sei in ein Gebäude eingeschlagen, es sei dadurch aber kein Feuer entstanden.

Unwetter in Brandenburg und Berlin

Mehrere Menschen durch Blitzeinschlag bei Lübben verletzt

Schwere Gewitter teils mit Starkregen sind in der Nacht auf Dienstag über die Region gezogen. Nahe Lübben schlug ein Blitz direkt neben drei Menschen ein. In Berlin löste ein Blitz womöglich Brände in zwei Dachstühlen aus.

Hitzewarnungen inzwischen aufgehoben

In Berlin hat das Unwetter nach ersten Auskünften der Behörden keine Schäden verursacht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstagabend amtliche Unwetterwarnungen für Teile Brandenburgs herausgegeben. Zwischenzeitlich galten diese etwa für die Kreise Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Uckermark. Zuvor hatte der DWD bereits eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter für Berlin herausgegeben.

Am Mittwoch beruhigt sich derweil das Wetter ein wenig. Bis zum Vormittag ziehen auch die letzten Schauer rasch Richtung Barnim ab. Bei Sonne und dickeren Wolken sind im Tagesverlauf vor allem in den südlichen Bezirken Berlins und im Süden Brandenburgs einzelne Schauer oder Gewitter möglich bei schwülwarmen 27 bis 28°C. Die am Dienstag für Berlin und Brandenburg ausgerufenen Hitzewarnungen hob der DWD am Mittwochmorgen auf.

Amtliche Unwetterwarnung

Wetterdienst warnt vor starken Gewittern in Berlin und Teilen Brandenburgs

Die warme und teils schwüle Luft macht sich auch am Dienstag bemerkbar. Am Abend warnt der Deutsche Wetterdienst in Berlin und vor allem in Brandenburg vor starkem Gewitter. Es kann zu Starkregen, Sturm und Hagel kommen.

Neue schwere Gewitter in der Nacht?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auch für Donnerstag vor Gewittern in Teilen Brandenburgs. Die Meteorologen würden ab den frühen Morgenstunden bis zum Mittag schwere Gewitter insbesondere im nordwestlichen sowie im mittleren Teil des Bundeslandes erwarten, teilte der DWD am Mittwoch mit. Lokal sei mit "extremem Starkregen" zu rechnen. Zudem erwarten die Experten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Auch Hagel ist demnach möglich.

Schwere Gewitter waren bereits in der Nacht zu Dienstag über Brandenburg und Berlin hinweg gezogen. Besonders stark betroffen war der Süden Brandenburgs. Am Montagabend wurden in der Nähe von Lübben (Dahme-Spreewald) drei Menschen verletzt, als ein Blitz neben ihnen einschlug.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.08.2023, 10:05 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen