Verkehrsachse nördlich von Berlin - Umweltverbände klagen gegen Ausbau der B96

Mi 20.09.23 | 12:03 Uhr
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Symbolbild: Autos und Lastwagen fahren wegen der Baustelle auf der Bundesstraße 96. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 20.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/S. Stache

Die Landesverbände des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wollen den mehrspurigen Ausbau der Bundesstraße 96 zwischen Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte mit Hilfe der Justiz stoppen.

Der BUND Brandenburg hat Klage beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau zwischen Teschendorf und Löwenberg (Oberhavel) eingelegt, wie beide Landesverbände am Mittwoch mitteilten. Damit solle generell gegen den nach Auffassung der Verbände "überdimensionierten und nicht bedarfsgerechten Ausbau" der B96 protestiert werden, hieß es.

Wirtschaft fordert Ausbau

Unternehmen in Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern fordern dagegen seit Jahren den Ausbau dieser für sie und den Tourismus wichtigen Verkehrsachse. Die alte B96 gilt wegen ihres Alleencharakters als zu schmal für die wachsenden Verkehrslasten und auch als gefährlich, weil es immer wieder zu Unfällen kommt. Regelmäßig kommt es in Fürstenberg auch zu Staus.

Der beklagte Planfeststellungsbeschluss betrifft den zwei- bis vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße 96 nördlich von Berlin. Dort sind auch Ortsumgehungen für Teschendorf und Löwenberg geplant. Ähnliche Kritik hatte der BUND MV bereits am geplanten Ausbau der B96 zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz vorgebracht.

Laut Bundesverkehrswegeplan soll die ausgebaute B96 die anderen Verkehrstrassen A20, A19 und A14 zukünftig ergänzen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.09.2023, 13:04 Uhr

36 Kommentare

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  1. 35.

    Der war gut. In vielen Berliner Außenbezirken gibt es das nicht; da ist 20-Minutenverkehr angesagt; nach Mitternacht läuft fast nichts mehr!

  2. 34.

    Es gibt keinen unnötigen LKW-Verkehr. Jeder LKW der fährt, bedient einen entsprechenden Bedarf und dabei wird hart um jeden Cent gefeilscht. Mit der Forderung der Verlagerung auf die Schiene haben Sie zwar recht, aber das ist noch auf lange Zeit mehr als unrealistisch. Die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Bahn(unternehmen) ist derartig schlecht geworden, dass erste Unternehmen sogar Kapazitäten auf die Straße zurück verlagern mussten, um die laufende Produktion nicht einstellen zu müssen. Der Zustand des Schienenverkehrs ist katastrophal und die Trassen derart ausgelastet, dass kein einziger Zug zusätzlich eingeplant werden könnte. Gegen neue Trassen ziehen sofort Anwohner, aufgeheizt durch Umweltschützer, zu Felde und verhindern dies nach Kräften. Das alles passiert vor der Gewissheit, dass der Güterverkehr in den nächsten Jahren weiter deutlich zunehmen wird - sowohl auf der Schine, noch stärker aber auf der Straße, gewollt und gefördert auch durch die EU.

  3. 33.

    Eine Umgehung in Fürstenberg wäre notwendig ! Aber wo soll sie entstehen ? Westlich liegt ein See, östlich auch, und, ganz wichtig, die Gedenkstätte Ravensbrück.

  4. 32.

    Besser so?

    Voll korrekt: z.B. weil die Arbeitsstelle / Einkaufen / Arzt zu weit vom Wohnort ist / mit den Öffentlichen nicht erreichbar, nimmt man ein Auto. Weil man nur mit viel gutem Willen ohne Auto in's Grüne kommt, nimmt man ein Auto. Und das kritisiere ich. Politischer Wille ist, alles auf Autoverkehr auszulegen. Wenn man sich dem nicht radikal entziehen möchte, hat man kaum eine Chance.

    PS: Ich fahre liebend gerne mit Berliner Kennzeichen nach Brandenburg. Macht immer wieder Spaß, daß blanke Entsetzen in den Augen der Dorfbevölkerung beim Anblick des "B" zu sehen.

  5. 31.

    Ich wohne an der 96. Was geht mich eine südanbindung der Bahn nach Usedom für berliner an?? Ich möchte aber sicher im Ort die 96 überqueren können.

  6. 30.

    Sie haben vollkommen recht, auch wir aus Dänemark brauchen eine gut funktionierende B96 und freuen uns sehr, das diese nun doch ausgebaut wird, damit wir schneller zum Skifahren kommen. Ihnen ein besseres und baustellenfreies Straßennetz, nicht nur in Brandenburg bitte.

  7. 29.

    Krass schlimm,weil Blechlawinen besser rollen muss die Natur leiden und eine wundervolle alte Allee mit alten Bäumen weichen.Und das für Touristen die nach Berlin wollen im Auto pennen,ins Gebüsch rennen und von Finger Food sich laben.Bitte mal nachdenken,den Güterverkehr auf die Schiene verlagern wäre Umweltschutz.Nichts gegen rechtschaffene Autofahrer(w,m,d) die sowas eventuell auch nicht wollen oder brauchen!

  8. 28.

    Absolut wichtig dieses Projekt. Die deutsche Wirtschaft braucht mehr Strassen. Denkt bitte an die Radfahrer, die Radwege bitte in gehörigem Abstand zur Strasse. Danke und schnelles Bauen!

  9. 27.

    Die B96 muss meines Erachtens nicht ausgebaut werden. Wenn das ausgebaut wird, fahren mehr Berliner mit dem auto raus, der überflüssige LKW Verkehr nimmt zu und der stress für die Anwohner nimmt zu. Zudem ist das leben auf dem Land gefährdet. Die Unternehmen sollen ihren Verkehr auf die Schiene bringen und nicht für den Ausbau der b96 sein. Ich fahre auch ab und zu da lang, ich finde den derzeitigen zustand okay. Um die Orte herum sollte eine Umgehung gebaut werden.

  10. 26.

    Absolut wichtig dieses Projekt. Die deutsche Wirtschaft braucht mehr Strassen. Denkt bitte an die Radfahrer, die Radwege bitte in gehörigem Abstand zur Strasse. Danke und schnelles Bauen!

  11. 25.

    Die B101 ist ein gutes Vorzeigebeispiel. Das man verbessern kann: Die Allee erhalten, in einer Richtung befahrbar und eine Zweite bauen und bepflanzen. Bäume in der Mitte am Baumlebensende mit Sträuchern ersetzen. Eine lebende und Wandelnde Allee wäre schön. Ortsumgehungen im Sinne der Geschäfte klein halten, so wie in Jüterbog sehr gut gelungen. Luckenwalde und Belzig haben zu große Umgehungen, die den Tourismus behindern. Und schneller als die B101 muss es auch gehen. Mit Teslageschwindigkeit.

  12. 23.

    Da brauchen Sie gar nicht so weit weg zu schauen. Das findet man auch hier bei uns auf der B101 südlich des Berliner Rings. Es ist eine relativ preiswerte und platzsparende Möglichkeit, Verkehr zu beruhigen (weniger riskante Überholmanöver) und gleichzeitig effektiver zu gestalten. In Schweden wurden in den letzten Jahren und wird noch immer alle wichtigen Landstraßen nach diesem System ausgebaut und aus den Ortschaften herausverlagert, wo es nur geht. Dort geht man bezüglich der Sicherheit sogar noch einen Schritt weiter und setzt Stahlseil-Leitplanken zwischen die Richtungsfahrbahnen, um Überholen im Gegenverkehr gleich ganz zu unterbinden. Macht aber nichts, weil man nach wenigen Kilometern ja wieder eine reguläre Überholspur hat. Gleichzeitig dürfen LKW dort 90 fahren, da deren Bremswege heute nur noch unwesentlich länger als bei PKW sind. Die 60 km/h hier sind inzwischen ein deutsches Alleinstellungsmerkmal und völlig aus der Zeit gefallen.

  13. 22.

    Mir ist nicht so ganz klar, gegen wen oder für was die eigentlich klagen.

  14. 21.

    Bin Vielfahrer und schaffe ca. 40.000 km im Jahr sowie habe ich viele Baustellen auf B-Straßen gesehen und miterlebt. Die Lösung, die Spuren 2+1 zu bauen, ist nach meiner Erfahrung die Sinnvollste - siehe B96 (Rügen) oder B404 in S-H. Da fährt man auch ruhig und gelassen mal ein paar Minuten hinter den LKW's hinterher, ohne waghalsige Überholmanöver.

  15. 20.

    Frage mich, wo "wir" ständen, wenn "wir" alles einfach so ohne Wiederstände/Einwände/ Verbesserungsvorschläge/Kompromisse mitmachen würden, was "uns" vorgesetzt wird.

  16. 19.

    Es ist sinnbildlich, wenn Berliner mit gut ausgebautem ÖPNV (und grüner Grundeinstellung) Infrastrukturprojekte im Umland kritisieren.
    Hier fährt nicht alle 5min ein Bus oder eine Bahn. Man kann schon froh sein, wenn überhaupt eine Verbindung existiert.
    Es ist auch nicht mehr wie vor 40 Jahren, als die Arbeitsplätze noch wohnortnah waren, wir Brandenburger müssen pendeln. Dazu brauchen wir das Auto und vernünftige Verkehrswege.

  17. 18.

    Der Ausbau der B96 wird die A 11 und A20 noch unattraktiver machen, weil man mit PKW und LKW dann schneller zwischen Ostsee und Berlin durchkommt. Alle Dörfer und Städte entlang der Strecke ohne Umgehungsstraße haben dann ein noch größeres Problem - und brauchen dann auch eine Umgehungsstraßen und weitere Spuren. Straßenausbau schafft mehr Straßenverkehr. Anstatt man mal die eingleisige Bahn dort ausbaut. Was ich in Löwenthal schon auf einen Gegenzug gewartet habe.

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