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Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt

Zahlen des Polizeipräsidiums

Proteste von Corona-Impfgegnern nehmen in Brandenburg zu

Erst am Montag sind in Brandenburg wieder Tausende Menschen gegen eine Corona-Impfpflicht und gegen die politischen Maßnahmen auf die Straßen gegangen. Zahlen der Polizei zeigen: Die Proteste wurden zuletzt immer größer.

Die Zahl der Proteste von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Impfgegnern in Brandenburg nimmt weiter zu. Gleichzeitig haben diese Demonstrationen unvermindert Zulauf, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums des Landes am Dienstag mitteilte.

Zwischen dem 28. Dezember und dem 3. Januar zählte die Polizei demnach mehr als 110 Versammlungen, in der Vorwoche waren es mehr als 95. Auch die Zahl der nicht angemeldeten Versammlungen stieg in diesem Zeitraum im Vergleich zur Vorwoche - von 68 auf 78. In diesen Fällen werden Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz gestellt. Bislang seien die Proteste meist friedlich verlaufen, so die Polizei.

Zuletzt mehr als 23.000 Demonstranten

Mehr als 1.400 Polizisten waren in der vergangenen Woche wegen der Proteste im Einsatz. Vor allem montags werde demonstriert, berichtete der Polizeisprecher Mario Heinemann. So seien am vergangenen Montag (3. Januar) mehr als 23.000 Demonstranten an 69 Orten im Land auf den Straßen gewesen. 55 und damit 70 Prozent dieser Protest- Versammlungen waren zuvor nicht angemeldet worden. Eine Woche zuvor waren es gut 19.000 Teilnehmer bei den Protesten und am Montag vor Weihnachten rund 20.000.

Das plötzliche Anwachsen der Teilnehmerzahlen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten sei für die Einsatzkräfte kurzfristig eine Herausforderung, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten, erklärte Heinemann. Vor Ort würden die Teilnehmenden wegen des Gesundheitsschutzes auf das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung und die Einhaltung des Mindestabstandes hingewiesen.

Demos in 60 Städten und Gemeinden

Tausende protestieren in Brandenburg gegen die Corona-Regeln

Tausende trafen sich am Montagabend an verschiedenen Orten in Brandenburg, um erneut gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren - meist unangemeldet. Während es hier überwiegend friedlich blieb, gab es in anderen Bundesländern Gewalt.

Maximal 1.000 Menschen dürfen gleichzeitig demonstrieren

Die Zahl der Anti-Corona-Proteste ist in Brandenburg seit Anfang Dezember kontinuierlich gewachsen. So wurden am ersten Dezemberwochenende 36 Demonstrationen registriert, in der Woche darauf bereits 70, eine Woche später 90, und in der ersten Ferienwoche 95. In der überwiegenden Zahl der Fälle wurden die Versammlungen nicht angemeldet. Auch dieser Anteil ist seit Anfang Dezember kontinuierlich gewachsen.

Auch die Zahl der Gegenproteste ist gestiegen. In der Landeshauptstadt Potsdam beispielsweise gab es sowohl Ende Dezember als auch am vergangenen Montag eine Gegendemo mit etwa 300 Teilnehmenden, die sich von den Gegnern der Corona-Maßnahmen deistanzierten. In Berlin protestieren Anwohner des Kiezes rund um die Gethsemanekirche seit Wochen regelmäßig gegen die Vereinnahmung des Protestes des Friedlichen Revolution durch Gegner der Corona-Maßnahmen.

Aktuell sind in Brandenburg Demonstrationen unter freiem Himmel mit bis zu 1.000 gleichzeitig Teilnehmenden erlaubt. Veranstalterinnen und Veranstalter von Versammlungen und Aufzügen müssen Zutritt und Aufenthalt steuern, die Einhaltung des Abstandsgebots und das Tragen einer medizinischen Maske sicherstellen sowie in geschlossenen Räumen regelmäßig Raumluft durch Frischluft austauschen. Personen, die bei einer Demonstration gegen die Maskenpflicht verstoßen, droht ein Bußgeld zwischen 100 und 500 Euro.

Sendung: Brandenburg aktuell, 4. Januar 2022, 19:30 Uhr

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