Flughafen BER - Direkte Zugverbindungen aus Südbrandenburg erst 2030

So 14.06.20 | 12:13 Uhr
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Der Bahnhof des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg (Quelle: DPA/Soeren Stache)
Bild: DPA/Soeren Stache

Wer aus Südbrandenburg zum neuen Großflughafen BER mit der Bahn anreisen will, muss noch Jahre auf eine Direktverbindung warten. Die werde es nach umfangreichen Bauvorhaben voraussichtlich erst ab 2030 geben, teilte der Verkehrsverbund VBB der Nachrichtenagentur DPA mit. Bis dahin ist der Flughafen, der Ende Oktober eröffnet werden soll, aus dem Süden Brandenburgs am schnellsten über den bereits heute zeitweise überlasteten Umsteigebahnhof Königs Wusterhausen zu erreichen.

Den Angaben zufolge wird Königs Wusterhausen zunächst wie bisher schon von der Regionalbahnlinie RE2 von den Haltestellen in Cottbus, Vetschau, Lübbenau und Lübben angefahren. Fluggäste können dann innerhalb von zehn Minuten zur Linie RB22 umsteigen, um zum BER zu gelangen. Dieses Angebot soll laut VBB jeden Tag stündlich von 4 Uhr morgens bis gegen Mitternacht gelten. Allerdings könne es noch zu geringen Fahrplanänderungen kommen.

Stündlich bis zu drei Züge zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau

Ab Ende Dezember 2022 will der Verkehrsverbund das Angebot zwischen Berlin (Stadtbahn) und Lübbenau deutlich ausweiten. Im neuen Bahnnetz Elbe-Spree sollen die Züge der Linie RE2 dann um einen weiteren Doppelstockwagen auf fünf erweitert werden; die Zahl der Sitzplätze soll auf 550 steigen. In Spitzenzeiten sollen dann auf dieser Linie zusätzliche Züge ebenfalls mit 550 Sitzplätzen im Stundentakt zwischen Berlin und Lübbenau verkehren.

Allerdings soll die bisherige Linie RB24 zwischen Berlin und Senftenberg durch den RE7 ersetzt werden. Der Regionalexpress hält wie die heutige RB24 an allen Stationen zwischen Königs Wusterhausen und Senftenberg, soll aber künftig weitere Bahnhöfe der Berliner Stadtbahn anfahren. Bislang endet die Reise für Fahrgäste aus Bestensee und Groß Köris am Berliner Bahnhof Ostkreuz. Laut VBB gibt es dann ab Ende 2022 in Spitzenzeiten stündlich drei Züge, die zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau verkehren.

Neue Linie RE20 wohl erst in zehn Jahren

Laut VBB sieht die Deutsche Bahn keine Möglichkeit, den geplanten zweigleisigen Ausbau der Strecke Lübbenau-Cottbus, der ab April 2025 beginnen soll, vorfristig zu beenden. Die Landesregierung in Potsdam hatte sich dafür eingesetzt, dass der vollständig von Brandenburg finanzierte Ausbau vor Ende 2027 fertig wird. Auf 29 Kilometern zwischen Lübbenau und Cottbus ist die Strecke bislang nur eingleisig ausgebaut. [Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten von Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg: i2030.de]

Voraussichtlich nach 2030 sollen die zusätzlichen Züge des RE2 entfallen und in der Linie RE20 aufgehen. Die Züge dieser Linie sollen dann im Stundentakt fahren und nicht mehr nur in Spitzenzeiten. Die Linie führe dann vom Berliner Hauptbahnhof durch den Nord-Süd-Tunnel über die bis dahin fertig gestellte neue Dresdner Bahn, den Flughafen BER und Königs Wusterhausen nach Lübben, Lübbenau und Cottbus, hieß es.

11 Kommentare

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  1. 11.

    Das südliche Brandenburg liegt sowieso mitten zwischen dem Berlin-nahen Speckgürtel und der zw. Region Leipzig und Dresden. Da ist der Gedanke an den Flughafen Halle / Leipzig nicht unbedingt verkehrt. Wenn denn schon geflogen werden soll.

    Nicht alles, was in Schleswig-Holstein passiert, muss im Raum Kiel passieren, nicht alles, was in Nordrhein-Westfalen stattfindet, ist auf den Raum Düsseldorf oder Köln konzentriert und so muss auch nicht alles, was in Brandenburg passiert, im Raum Berlin passieren. ;-

    Der Nordwesten des Landes liegt zwischen Berlin und Hamburg, der Süden, wie genannt, genauso nahe an Halle / Leipzig und an Dresden.

    Also nicht unbedingt ein Problem. Oder nur für "Zentralisten", die das gesamte Land als bloße "Verlängerung" von Berlin und Potsdam betrachten.

  2. 10.

    Über Italien lacht bekanntermaßen die Sonne. Deutschland lacht über Lüdtke-Daldrup.

    Echt witzig, wenn es nicht so traurig wäre.

  3. 9.

    Die Wiederaufbau der Dresdner Bahn wurde jahrelang erfolgreich durch eine Lichtenrader Bürgerinitiative, wohl auch mit Rückendeckung des damaligen regierenden Bürgermeisters, verzögert.

  4. 8.

    Hauptsache, wir haben eine Kanzler Ubahn in Mitte, wo es an Verkehrsverbindungen unheimlich mangelt. Ist halt eine Bananenrepublik geworden. Die Entscheidungen werden nicht demokratisch getroffen sondern in Hinterstübchen.
    Warum wird erst jetzt die Dresdner Bahn gebaut?
    Warum gibt es keine Ubahnverlängerung von Rudow nach Schönefeld? Was sind das für Planungen? Unfassbar.

  5. 7.

    Wahrscheinlich hat keiner wirklich mit der Eröffnung gerechnet. Noch ist er ja auch noch nicht offen, wann kam die letzte Absage? So kurz vor knapp. Vielleicht wissen die Verantwortlichen doch wieder mehr und brauchen sich gar nicht zu beeilen. Übrigens mit dem Taxi zu kommen könnte auch anstrengend werden. Hört mal den Verkehrsfunk für diesen Bereich an einem ganz normalen Tag...

  6. 6.

    Yup.
    Und wie man Flughäfen plant und baut, inklusive Infrastruktur drumherum, ist schließlich völliges Neuland auf der Welt, hat ja sonst vorher noch keiner gemacht. Pioniere haben´s halt immer schwer...

  7. 5.

    Einfach nur noch lächerlich was uns die Politiker in Berlin und Brandenburg bieten.
    Quo vadis

  8. 4.

    Also ich wohne ja quasi in Sichtweite zum BER, im südlich an Berlin grenzenden Speckgürtel. Aber auch ich kann nur ne Taxe nehmen. Das war 2010 schon meine Befürchtung für die Sommerurlaube ab Eröffnung, unterdessen fliegen wir gar nicht mehr in den Urlaub. Aber ne Verkehrsanbindung gibt's 10 Jahre später halt immer noch nicht... Läuft, echt. Express-Busse würden auch gehen, fragt Mal bei Flixbus an...

  9. 3.

    Der Artikel ist einfach nur lächerlich und beschämend zugleich. Seit 2012 soll der Flughafen in Betrieb sein. Dank der Unfähigkeit der Bauherren schreiben wir nun das Jahr 2020 und der Laden läuft noch nicht. Nun kommen weitere Hiobsbotschaften zum Bahnanschluss bis 2030. Werden wir in diesem Land eigentlich nur noch von Unfähigen und Dilettanten beherrscht? Das sind Bauzeiten da werden in anderen Länder ganze Städte neu gebaut. Es ist wirklich nicht zu fassen und am Schluss schiebt es einer auf den anderen.

  10. 2.

    Weil man auch erst seit gestern weiß das es einen neuen Flughafen geben wird...

  11. 1.

    Tja,so ist das mit den Verkehrsplanungen. Obwohl der BER längst am Start sein sollte,ist man jetzt,2020 mit den Verkehrsanbindungen ,immer noch nicht weiter.
    Es hakt also in Brandenburg nicht nur bei der Versorgung mit schnellem,flächendeckendem Internet.
    Aber Tegel ist ja auch nur per Taxe oder Bus direkt erreichbar und hat weder eine Bahn- noch U-Bahnanbindung. Kann nicht so schlimm sein,soviel wie von dort bis zu Corona geflogen wurde. Wer künftig vom BER mit dem Flieger in Urlaub muss, hat ja vllt auch noch Geld für ne Taxi - so billig wie viele Flugtickets sind.
    Na dann, ab Okt. 2020 vom BER : ready for takeoff,fasten your seatbelts please".

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