Steigende Energiekosten - Brandenburger Landtag bittet Bund um Hilfe für Krankenhäuser

Do 13.10.22 | 16:25 Uhr
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Eine Krankenschwester eines mobilen Test-Teams des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), steht an einem Rollwagen mit Corona-Tests für die Bewohnerinnen und Bewohner in einem Flur der DRK-Seniorenbetreuungseinrichtung Saalower Berg, um freiwillige Tests durchzuführen. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Bild: dpa/Jens Kalaene

Brandenburg fordert wegen steigender Energiepreise Hilfe vom Bund für seine Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Das Krankenhaus Spremberg hat bereits eine Planinsolvenz als Schutzschirmverfahren beantragt.

Der Brandenburger Landtag und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sehen die Krankenhäuser am Limit und fordern finanzielle Hilfe des Bundes. "Wir müssen jetzt handeln", sagte Nonnemacher am Donnerstag im Landtag in Potsdam. "Die Kosten für Energie steigen immens an und belasten die Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in erheblichem Umfang - und das nicht nur kurzfristig in der gegenwärtigen Energiekrise." Die Einrichtungen des Gesundheitswesens brauchten deshalb kurzfristige Finanzhilfen, um ihre gravierenden Liquiditätsprobleme zu lösen.

Der Landtag forderte mehrheitlich von der rot-schwarz-grünen Landesregierung, den Bund wegen der Belastung durch Corona-Pandemie und gestiegener Kosten um Unterstützung zu bitten. Der Bund solle kurzfristig für Ausgleich sorgen, weil Krankenhäuser und Reha-Kliniken gestiegene Kosten nicht weitergeben könnten, heißt es in einem Antrag der Koalitionsfraktionen. Außerdem sollten wieder Corona-Ausgleichszahlungen eingeführt werden. Nötig sei auch ein Bundesprogramm für mehr Energieeffizienz.

Die AfD wandte sich gegen das Energieprogramm und gegen einen angeblichen "Klimawandelalarmismus".

Krankenhäuser rufen "Alarmstufe Rot" aus

Die Krankenhäuser rufen bundesweit unter dem Motto "Alarmstufe Rot" im September um Hilfe. Das Krankenhaus Spremberg (Spree-Neiße) hatte eine Planinsolvenz als Schutzschirmverfahren beantragt.

Die Landesregierung sagte den Kliniken im Land rund 82 Millionen Euro für Investitionen zusätzlich zu. Über das geplante Rettungspaket des Landes von zwei Milliarden Euro sollen auch kommunale Krankenhäuser unterstützt werden. Nach dem Krankenhausplan gibt es rund 50 Kliniken in Brandenburg an etwa 60 Standorten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.10.2022, 14:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Das Land Brandenburg macht es sich sehr einfach. Nur selbst keine Mittel aufbringen, stattdessen lieber lauthals nach dem Bund rufen.

    Vielleicht sollte man beachten, dass es in Deutschland viel zu viele Krankenhausbetten gibt und viele Behandlungen unnütz stationär durchgeführt werden obwohl dies genauso gut ambulant möglich ist.

    Wenn die Kliniken nicht mit den Kassen verhandeln wollen, kann das Land ja Zuschüsse zahlen

  2. 2.

    Wenn Frau Nonnemacher sagt "Wir müssen jetzt handeln" meint sie ANDERE (!) sollen was tun...
    Trotz der Schulden, die neu aufgenommen werden sollen? Wieviel waren es in Brb. genau? 2 oder 5 Milliarden? Frau Lange hat als FM die obere Zahl als kräftiges und robustes Zeichen betitelt... einfach so.. als wenn Milliarden keine Rolle für die Nachhaltigkeit hätten.

  3. 1.

    Und wieder fällt ihnen nur "Fordern vom Bund" ein.

    " Die Einrichtungen des Gesundheitswesens brauchten deshalb kurzfristige Finanzhilfen, um ihre gravierenden Liquiditätsprobleme zu lösen."
    "Wir müssen jetzt handeln"

    Na dann handelt doch mal statt nur zu fordern.

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