Mathe und Deutsch - Bildungsniveau bei Berliner Dritt- und Achtklässlern sackt weiter ab

Mi 23.08.23 | 17:32 Uhr | Von Efthymis Angeloudis
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Symbolbild: Ein Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel im Klassenraum einer 4. Klasse einer Grundschule. (Quelle: dpa/J. Stratenschulte)
Audio: rbb24 Inforadio | 23.08.2023 | Michael Ernst | Bild: dpa/J. Stratenschulte

Ein Großteil der Dritt- und Achtklässler in Berlin haben deutliche Schwächen in den Fächern Mathematik und Deutsch. Bildungssenatorin Günther-Wünsch kündigte eine Strategie an, mit der die Unterrichtsqualität verbessert werden soll. Von Efthymis Angeloudis

Berliner Dritt- und Achtklässler haben eklatante Defizite in den Kernfächern Mathematik und Deutsch. Das zeigen die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten durch das Institut für Schulqualität, die dem rbb vorliegen. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] berichtet.

Bei der Vergleichsarbeit (VERA) handelt es sich um einen bundesweit durchgeführten Test für die Jahrgangsstufen 3 und 8, mit dem man die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler misst.

Vier von zehn Drittklässlern haben laut der Auswertung kaum aufholbare Bildungslücken in Deutsch und Mathematik. Dies ist eine Verschlechterung um fünf Prozentpunkte. Noch schlechter steht es um Berliner Achtklässler aus Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Hier scheitern 60 Prozent an den einfachsten Deutschaufgaben im Lesen und in der Grammatik. In Mathematik sind es sogar – je nach Stoffgebiet – 65 bis 77 Prozent.

Senatorin will Fachbereichsleitungen an Grundschulen

Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) nannte die Ergebnisse "nicht hinnehmbar" und kündigte Maßnahmen an den Grundschulen an. "Mir ist es ein Anliegen, die VERA-Daten künftig intensiver und auch schulscharf auszuwerten." Die Bildungssenatorin verwies dabei auf die Arbeit einer Qualitätskommission, die derzeit eine Gesamtstrategie erarbeite, mit der die Unterrichtsqualität verbessert werden soll.

"Bisher waren wir jedes Jahr entsetzt, wie die Zahlen sind", sagte Günther-Wünsch am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Pankow. "Wir haben zwei Drittel der Schüler, und es werden tendenziell mehr, die nicht die Basiskompetenzen erreichen." Günther-Wünsch kündigte an, Fachbereichsleitungen für Deutsch und Mathematik an den Grundschulen einzusetzen, um Förderstrukturen aufzubauen. "Der Fachbereichsleiter für Mathematik oder der Fachbereichsleiter für Deutsch muss sich dann überlegen, was fängt er mit den VERA-Ergebnissen in diesen zwei Hauptfächern an."

"Nett", aber "löst das Problem nicht"

"Das klingt nett", sagt Philipp Dehne, Mitinitiator der Bildungskampagne "Schule muss anders", "aber das löst doch das Problem nicht". Fachleitungen gebe es schon an weiterführenden Schulen. "Das ist Teil dieser Denke: Wir testen mehr. Aber durch mehr Tests werden Schüler nicht besser."

Für Dehne sind die Ergbenisse dramatisch, vor allem für die Bildungsbiografien der Jugendlichen, aber wenig überraschend. "Es ist weiterer Befund für die Bildungskrise, in der wir uns seit Jahren befinden." Die Bildungskampgane weise wie auch die Bildungsgewerkschaft GEW seit Jahren darauf hin, dass die Schulen mehr Unterstützung brauchen und auch über mehr Personal verfügen sollten. "Und seit Jahren werden die Warnrufe ignoriert", sagt Dehne.

Man sollte nicht alle Defizite der Pandemie zuordnen.

Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor

OECD-Bildungsdirektor: Schon vor der Pandemie große Leistungsdefizite

Die Vergleichsarbeiten waren die ersten flächendeckenden Untersuchungen für Dritt- und Achtklässler nach der Corona-Pandemie. Viele Kinder und Jugendliche sind durch die Schulausfälle in der Pandemie weiterhin im Lernrückstand.

"Ganz sicher haben die in Deutschland sehr langen Schulschließungen während der Pandemie, ebenso wie der Mangel an guten digitalen Alternativlösungen, negative Auswirkungen auf Schulleistungen gehabt, insbesondere für Schüler aus sozial ungünstigem Umfeld", sagte der OECD-Bildungsdirektor und Chef der Pisa-Studie, Andreas Schleicher dem rbb. "Auf der anderen Seite zeigen ja bereits Vergleichsstudien aus der Zeit vor der Pandemie große Leistungsdefizite auf, so dass man nicht alle Defizite der Pandemie zuordnen sollte."

Lehrkräftemangel spitzt sich zu

Auch der Vorsitzende des Landeselternausschusses Norman Heise beschreibt die Ergebnisse als "katastrophal". "Das können wir uns definitiv nicht leisten." Auch vor Corona hätte Berlin im Bundesvergleich relativ schlechte Ergebnisse gehabt. "Aber man muss differenzieren, es gibt Schulen die besser durch die Zeit gekommen sind, es gibt Schulen, die nicht so gut durch die Zeit gekommen sind", fügte Heise hinzu. Vor allem mache sich der der Lehrkräftemangel massiv bemerkbar, gerade in den Kernfächern Mathematik und Deutsch.

Seit Jahren kämpfen die Schulen in Berlin mit dem Lehrkräftemangel. Mittelfristig erwartet die Bildungsverwaltung nach eigenen Angaben, dass sich die Lage noch weiter zuspitzt. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt. Bis zum Schuljahr 2031/32, so die Prognose, wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die öffentlich allgemeinbildende Schulen in Berlin besuchen, um etwa 25.000 auf 372.280 ansteigen. Für den Lehrkräftebedarf heißt das: Es werden rund 2.000 zusätzliche Vollzeitstellen gebraucht.

Mehr Lehrkräfte, aber auch mehr Schülerinnen und Schüler

Für das neue Schuljahr haben sich zwar mehr Lehrkräfte an den Berliner Schulen beworben als im Jahr zuvor. Bislang seien 3.225 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt worden, rund 150 mehr als im vergangenen Schuljahr, teilte Günther-Wünsch mit. Es könnte sein, dass das Defizit in diesem Jahr geringer ausfalle als zuvor. Wie viele Lehrkräfte zum Beginn des Schuljahres noch fehlen würden, lasse sich erst durch eine Schnellabfrage nach Schulbeginn verlässlich sagen. Die Ergebnisse dieser Abfrage lägen dann Ende September vor. Demgegenüber stehen mit rund 395.000 Schülerinnen und Schülern jedoch so viele wie nie zuvor.

"Wir müssen den Lehrerberuf attraktiver machen und vor allem den Arbeitsort Schule wieder attraktiver machen", so die CDU-Politikerin. Sie verwies darauf, dass Schulen mehrere Möglichkeiten hätten, flexibel auf ihre jeweilige Personalsituation zu reagieren. So könnten nicht besetzte Lehrkräftestellen, wenn nötig auch nur vorübergehend, in Stellen für andere Professionen wie etwa Therapeutinnen, Sprachlernassistenten oder Erzieherinnen umgewandelt werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.08.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis

135 Kommentare

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  1. 134.

    Bitte mal eine Auswertung nach Stadtbezirken.

  2. 133.

    Sie fänden es also besser, wenn Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf weiterhin ausgegrenzt würden...?

  3. 132.

    Absolut richtig, Uwe, und deswegen spricht die psychologische Wissenschaft dabei von „Bestätigungsfehler“. ;-)

  4. 131.

    Das Schulsystem der DDR war ein Leistungssystem; wer die erforderliche Leistung nicht schaffte, blieb sitzen oder wechselte in eine Sonderschule. In Sonderschulen, auch Hilfsschulen genannt, waren die Anforderungen geringer die Klassen kleiner und es gab Sonderschupädagogen. Am Ende lernte jeder Sonderschüler einen Beruf, der seinen Fähig- und Fertigkeiten entsprach, kein Kind blieb auf der Strecke und hatte Erfolgserlebnisse, wurde motiviert. Das bedeutete auch, dass diese Kinder nicht aufgegeben haben und den Unterricht derer störten, die den Lehrstoff erfassen konnten. Der Lehrer musste sich nicht permanent um das Kind kümmern, das nicht mithalten konnte. Heute heißt das Zauberwort Inklusion und das Ziel ist bekannt. Das Ziel wird selten erreicht, Wunsch und Wirklichkeit kollidieren. Das sorgt dafür, dass das Lerntempo leidet, genau wie Schüler, Lehrer und Eltern. Das Ergebnis ist bekannt. Durchschleppen um jeden Preis hat eben seinen Preis, zusätzliche Lehrer dafür sind nicht da!

  5. 130.

    Ich schließe mich "Uwe" an. Sie sollten einfach nicht Ihre persönlichen Erfahrungen auf die Allgemeinheit übertragen.

  6. 129.

    Antwort auf "Ansgar" vom Donnerstag, 24.08.2023 | 18:51 Uhr
    "Haben Sie die von Ihnen beklagte Veruntreuung innerhalb Ihres Bekanntenkreises denn zur Anzeige gebracht? " nein, ich habe sie nicht angezeigt, ich habe mit den Erwachsenen darüber gesprochen und den Kindern geholfen. Tatsächlich hat meine "Ansprache" in einer Familie etwas bewirkt, es wurde ein Haushaltsbuch geführt und das Kindergeld für die Bedürfnisse der Kids zurückgelegt. In der zweiten Familie ist der alk-abhängige Vater kurze Zeit später verstorben und die Mutter hat sich professionelle Hilfe geholt.Was hätte denn eine Anzeige bewirkt?

  7. 128.

    Haben Sie die von Ihnen beklagte Veruntreuung innerhalb Ihres Bekanntenkreises denn zur Anzeige gebracht? Oder haben Sie das lediglich achselzuckend registriert und echauffieren sich jetzt nur hier darüber?

  8. 127.

    "Klischees und Vorurteile brauche ich nicht; ich gehe mit offenen Augen durchs Leben und habe das, was ich beschrieben habe, oft im Bekanntenkreis erlebt. "

    Das ist oft so, dass man seine Vorurteile und Klischees im eigenen Umfeld bestätigt sucht.... und findet.

    Ich würde mir nie erlauben aufgrund meiner Erfahrungen aus meinen Freundes- und Bekanntenkreis Rückschlüsse auf die Allgemeinheit zu ziehen, auch wenn das sehr wünschenswert wäre.

    Alles Demokraten mit hohen Bildungsgrad aber durchaus nicht alle Akademiker. Gerade deswegen würde keiner auf die Idee kommen auf solche plumpe Manöver wie von Lindner hereinzufallen.

  9. 126.

    Antwort auf "Gamer" vom Donnerstag, 24.08.2023 | 13:58 Uhr
    "Zum Glück gabs grad die Camescom mit Präsentationen zu spielerischem Lernen..." Dafür braucht man schon seit vielen Jahren keine
    G amescom; es gibt für jedes Alter tolle Lernspiele (z. B. die LÜK-Kästen), die haben den Vorteil, dass man sich gemeinsam mit dem Kind damit beschäftigt, anstatt dem Kind nur den PC einzuschalten. Das können nämlich viele Eltern auch nicht - wie wollen Sie dann etwas vormachen?

  10. 125.

    >Es wird hier das System der DDR so gelobt, aber wenn man genau hinschaut haben wir heute im Grunde das DDR-System mit der Gesamtschule und der darauf aufbauenden Oberstufe<

    Das DDR-Bildungswesen wurde und wird zu Recht gelobt. Immerhin galten und gelten Menschen aus der DDR als hervorragend allgemeingebildet, mit sehr guten Berufsausbildungen und Studienabschlüssen. Diese waren Garantie für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang. Alle meine Erfahrungen im In-und Ausland bestätigen das, die Personaler und/oder Weiterbildner waren begeistert, besonders im Vergleich.
    Und wenn ein ganzes Land - Finnland - das Schulsystem im Grunde 1:1 übernimmt nach langer Prüfung spricht das für sich.

    Ihre Aussagen basieren wohl eher nicht auf Kenntnis der beiden Schulsysteme. Das heutige System hat nichts, aber auch gar nichts mit dem DDR-Bildungssystem zu tun. Da ich beide Systeme von innen kenne, versichere ich ihnen, da liegen Welten dazwischen.

  11. 124.

    Man muss beides vermitteln, das Schreiben ist sehr wichtig, kann man nachlesen, worin der Wert des Aufschreibens besteht! Die Zusammenhänge mit der Denkleistung u. das Verknüpfen mit dem Merken! Und e-learning v.a., allein, setzt voraus, dass ich eine exzell. Leseferigkeit/schnelles Erfassen entwickelt habe. Dabei können selbstverständlich Screan u. Lernprogramme helfen, gar keine Frage, aber zunächst muss Kindchen wissen, was ein Ball, was ein Apfel und was eine Murmel/Kugel/Perle ist. Nämlich Bilder und Begriffe zusammenzu führen. Da kann man zeitig anfangen. Auch Kreuzworträtsel füre die Alterstufe halte ich für ein sehr probates Mittel. Es gibt zig Dinge, man muss sie kennen, man muss sie einsetzen - kurz man muss sie nutzen. Ich bin auch dafür, dass gewisse Prorgrammierbasics vermittelt werden, weil es auf die exakte Kenntnis der geschriebenen Worte ankommt, u. das richtige Eingeben d. Zeichen. Sonst läuft gar nichts. Auch schnelles Kopfrechnen ist n. verkehrt (Kontrollen üben)!

  12. 123.

    Antwort auf "Uwe" vom Donnerstag, 24.08.2023 | 15:19 Uhr
    "Sie bedienen sich der gleichen Vorurteile und Stereotypen wie Lindner, direkt aus der Boulevardpresse und Stammtischen abgeschrieben." Also "abgeschrieben" hab ich höchstens in der Schule mal und das ist verjährt. Klischees und Vorurteile brauche ich nicht; ich gehe mit offenen Augen durchs Leben und habe das, was ich beschrieben habe, oft im Bekanntenkreis erlebt.
    Die Gelder, die von den Eltern nicht abgerufen werden, sollten Ihnen nicht nachgetragen, sondern für alle Kinder sinnvoll eingesetzt werden

  13. 122.

    Nee, Sie nehmen einfach nicht zur Kenntnis; dass es in den Jahren davor schon großen Nachholbedarf gab und dass die Pandemie nur noch eins drauf gesetzt hat, aber nicht die Ursache für massive Defizite bei den Schülern ist.
    Seit Jahren liest man, wie mies DE in den PISA-Studien abschneidet und genau so lange kommen aus der Wirtschaft Klagen, dass die Azubis die Mindestanforderungen in den Grundfächern nicht erfüllen!
    https://www.swr.de/swr1/swr1leute/bildungsforscher-oecd-andreas-schleicher-100.html

  14. 121.

    "Das gegliederte Schulsystem ist krachend gescheitert - siehe z.B. diesen Artikel ("Noch schlechter steht es um Berliner Achtklässler aus Sekundar- und Gemeinschaftsschulen.") "

    So ist es, trotzdem oder gerade deswegen halten die Unionsparteien und die FDP daran fest. Selektieren statt Fördern.

  15. 120.

    "Als ehemaliger langjähriger Ausbilder habe ich mir ein Bild davon machen können, welchen Wissensverlust es seit der Einführung der Gesamtschule gegeben hat."

    Nanu? Ich dachte immer sie wären in der DDR aufgewachsen? Wie wollen sie das wissen? Die erste Gesamtschule wurde 1954 eingeführt, den Durchbruch gab es in den 70ern.

    In den neuen Bundesländern gab es dieses System erst nach der Wende. Funfact am Rande. Die überwiegende Teil der DDR Schüler waren in naturwissenschaftlichen Fächern den Schülern in den alten Bundesländern überlegen.

  16. 119.

    Es gibt hier keine "Gesamtschule" wie in der DDR. Daher weiß ich nicht, von welcher "Gesamtschule" Sie reden. In der DDR wurden die Kinder nicht selektiert, es gab Sitzenbleiben. An heutigen ISS oder Gemeinschaftsschulen kann niemand sitzenbleiben. Jeder wird ohne Frage versetzt. In diesen "Restschulen" sammeln sich Kinder mit Lernschwierigkeiten. Wenn sie dann merken, dass sie mit ihren Freunden "weiterlernen" dürfen, ohne jemals eine Leistung erbracht zu haben, verlieren sie die Motivation zum Lernen. Vorbilder an diesen Schulen haben sie eh nicht.

    Das gegliederte Schulsystem ist krachend gescheitert - siehe z.B. diesen Artikel ("Noch schlechter steht es um Berliner Achtklässler aus Sekundar- und Gemeinschaftsschulen.")

    Habe selbst an solchen Schulen lange unterrichtet, kenne die Zustände. Niemand in der Politik ist bestrebt, die Verhältnisse zu ändern. Lehrkräfte an diesen Schulen haben sich ebenfalls "eingerichtet", schließlich müsste man an Gymnasien mehr arbeiten.

  17. 118.

    Sie haben es einfach nicht verstanden, nicht wahr? Es geht hier nicht nur darum mit den Kindern zusätzlich zu üben. Meine Kinder konnten schon beide bei der Einschulung lesen. Es geht darum das wir Eltern während der Pandemie den kompletten Unterricht übernehmen mussten. Von den Schulen kam außer schlecht kopierten Zetteln in der Pandemie gar nicchts. Und nach der Pandemie besteht der Unterricht in Klassenaufteilung, Vertretungsunterricht oder einfach kompletten Ausfall. So etwas mussten SIE nicht auffangen.

  18. 117.

    Als ehemaliger langjähriger Ausbilder habe ich mir ein Bild davon machen können, welchen Wissensverlust es seit der Einführung der Gesamtschule gegeben hat. Dieser ist enorm, insbesondere in Mathe musst zusätzlich zum Ausbildungsinhalte noch die Grundlage dafür geschaffen werden, dass überhaupt die elementaren Bestandteile der Ausbildung gelernt wurden. Dieses hätte in Ihrer vielgerühmten Gesamtschule erfolgen müssen, aber das Niveau verschlechterte sich von Jahr zu Jahr!

  19. 116.

    "Es wäre für Sie wohl sehr informativ, wenn Sie sich einmal die Lehrbücher für die Meisterprüfung von Handwerkern anschauen, die einen Hauptschulabschluss hatten." Ja, genau, weil man ja auch nach der vierten Klasse (da ist man ca. 10 Jahre alt) schon weiß, dass das Kind ein Handwerkermeister wird! Die "Wahl" der weiterführenden Schule wurde vom Zeugnis und auf Rat der Grundschullehrer bestimmt.
    Andersrum wird ein Schuh draus: viele Handwerker suchten Azubis mit Abi, weil sie wussten, dass andere Schüler die Berufsschule nicht geschafft hätten.

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