Landgericht Potsdam - Junger Rechtsterrorist aus Potsdam zu langer Haft verurteilt

Fr 15.12.23 | 16:40 Uhr
Das Metallschild neben dem Eingang zum Justizzentrum mit dem Verweis auf Amtsgericht, Landgericht und Staatsanwaltschaft. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 14.12.2023 | Steve Neuwirth | | Bild: dpa/Soeren Stache

In einem nichtöffentlichen Prozess hat das Landgericht Potsdam einen jungen Rechtsterroristen zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt. Das Gericht habe in seinem Urteil am Freitag den jungen Potsdamer der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat für schuldig befunden, teilte ein Gerichtssprecher mit. Das Urteil erging zudem wegen des Besitzes einer Sprengvorrichtung und wegen des vorsätzlichen unerlaubten Umgangs mit explosiven Stoffen.

Sprengstoffanschlag geplant

Laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg soll der junge Potsdamer einen Sprengstoffanschlag geplant haben. In sozialen Medien versuchte er laut einer Mitteilung der Behörden vom Sommer, vor allem Jugendliche für eine "Revolution gegen das System" anzuwerben. Seine Straftaten sollen einen rechtsextremen Hintergrund haben. Anfang Juni vergangenen Jahres war der junge Mann in Untersuchungshaft genommen worden.

Das Urteil entsprach nach Angaben des Sprechers dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung habe eine Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten beantragt.

Erster Prozess geplatzt

Das Verfahren wurde seit Mitte Juli hinter verschlossenen Türen geführt, weil der Angeklagte zur Tatzeit minderjährig war. Daher gab es vom Gericht auch keine Mitteilungen zum Ablauf des Prozesses. Über das Strafmaß und die Gründe des Urteils hinaus werde es auch keine Informationen geben, erklärte der Gerichtssprecher. Ein erster Anlauf zu dem Prozess war im April wegen Erkrankung einer Schöffin geplatzt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.12.2023, 17 Uhr

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