Uferabbrüche - Cottbus muss beim zukünftigen Ostsee umplanen

Do 14.03.24 | 14:53 Uhr
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Einlaufbauwerk am Cottbuser Ostsee (Bild: rbb/Wussmann)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 14.03.2024 | Phillip Manske | Bild: Iris Wussmann

Der zukünftige Cottbuser Ostsee hat am Donnerstag den Braunkohlenausschuss des Landes beschäftigt. Die Stadt muss wegen mehrerer Uferabbrüche umplanen. Dabei ist die Ursache für die Rutschungen zum Teil noch unklar.

Der Braunkohlenausschuss des Brandenburger Landtags hat sich am Donnerstag in Cottbus mit dem zukünftigen Ostsee befasst. Dabei ist auch erneut über eine mögliche Funktion des Sees als Wasserspeicher für die Region gesprochen worden. Außerdem wurde erläutert, wie die Stadt Cottbus ihre Planungen rund um den künftigen See anpassen muss, nachdem bekannt wurde, dass eine Sicherheitszone rund um den See vergrößert werden muss.

Eine Sicherheitszone von 50 bis zu 75 Metern empfiehlt das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) auch nach der vollendeten Flutung des Sees. In diesem Bereich solle besser nicht gebaut werden, so das LBGR, weil es dort zu Rutschungen am Ufer des Sees kommen könnte. Die Stadt Cottbus muss deshalb Planungen anpassen.

Neuer Stadtteil nicht betroffen

Dabei geht es beispielsweise um einen geplanten Radweg, wie die zuständige Cottbuser Dezernentin, Doreen Mohaupt, sagte. Die Streckenführung müsse unter Umständen geändert werden. "Eine Sicherheitslinie von 50 bis 75 Metern erfordert in Teilen auch eine Anpassung der Trassierung", so Mohaupt. Derzeit würden die insgesamt fünf Strände geplant. Dabei werde auch die Streckenführung des Radwegs abgeglichen.

Das große Projekt Seevorstadt, das neue klimaneutrale Stadtquartier, sei hingegen nicht betroffen, so Mohaupt. "Dort gibt es quasi grünes Licht", sagte die Dezernentin.

Rutschung am Nordufer weiter ungeklärt

Unterdessen versucht die Leag die Ursache einer Rutschung am Nordufer des Sees zu finden. Rutschungen seien während der Flutung eingeplant und normal, heißt es von dem Bergbaubetreiber.

"Das liegt größtenteils daran, dass Wind und Welle sich diese Uferbereiche, die relativ steil gestanden haben, holen und in das Wasser ziehen", erläutert Leag-Chefgeotechniker Thomas Koch. Die Rutschung am Nordufer sei hingegen überraschend gewesen. Berechnungen hatten sie nicht verhergesehen, so Koch.

Die Leag will deshalb mit Bohrungen untersuchen, wieso eine Uferlamelle in den See rutschen konnte. Wann genau der See endgültig gefüllt sein soll, sagt die Leag nicht. Ende der 2020er Jahre soll das Baden aber möglich sein.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.03.2024, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    "Auch möchte ich an dieser stelle meine zwei Namensvetter grüße, Lustiger Zufall." Grüße zurück. Wir sollten das aber trotzdem mal eindeutiger gestalten mit den Namen, solange es hier keine Anmeldung gibt, die das verhindern kann. SInd Sie sicher, daß es nur zwei Namensvetter aus Ffo sind und nicht noch mehr?

  2. 17.

    Waren Sie in Physik Kreide holen? Verdunstung spielt im Winter praktisch kaum keine Rolle.

    Gewöhnlich ist die Durchschnittstemperatur im Winterhalbjahr in der Umgebung von Seen höher.

    Schonmal was von Wärmekapazität von Wasser gehört?

  3. 16.

    Es dauert aber sicher noch 2-3 Jahre, bevor der Badesee in Betrieb genommen werden kann. Die Asphaltstraße rings um den See sind noch schön jungfräulich. Aber es fahlen ganzseitig noch die Müllbehälter zur Abfalltrennung. Auch möchte ich an dieser stelle meine zwei Namensvetter grüße, Lustiger Zufall.

  4. 15.

    Hallo Namensvetter. "Ein großer Nachteil des Sees allerdings ist die übermäßige Verdunstungskälte" Ist doch wohl vollkommener Unsinn. Sie denken gern auf eher oskuren Bahnen. Schon deshalb sollten wir uns mal über unterschiedliche Nicks einig werden, da unsere Beiträge oft vollkommen anders sind (um es vorsichtig zu umschreiben).

  5. 14.

    Ein großer Nachteil des Sees allerdings ist die übermäßige Verdunstungskälte, welche die Umgebungstemperatur auf 5-7 Grad Celsius senkt! Weshalb Anwohner mit Kältewellen im Frühjahr bis Herbst zu rechnen haben.

  6. 13.

    Da stimme ich ihnen natürlich zu. Für diese Erkenntnis, da hätte es jedoch keine grösseren Studien gebraucht. Ich bin jedes Mal enttäuscht, wütend und traurig, was man aus dieser Region alles hätte machen können und wie dort die Chancen im einem klein klein verspielt worden sind. Dafür braucht es Politiker mit Visionen, Menschen, die über eine legislaturperiode hinaus denken. Man hätte diese Region mit sehr vielen Ressourcen ergänzen können. Diese Chance ist inzwischen vertan.

  7. 12.

    Dann machte es ja besonders viel Sinn, die tiefsten Stellen direkt am Rand/Ufer des Sees zu haben, Stichwort Nord/West/Südrandschlauch.

    Aber klar, die Grube einfach so liegen zu lassen, wie Sie nach der Kohleförderung war, ist natürlich am billigsten für die Leag.

  8. 11.

    Zwischen der Rekultivierung beider Seen liegen ca. 50 Jahre. Also Äpfel mit Birnen.

  9. 10.

    >"Hoffentlich plant Cottbus auch beim Namen um."
    Mich hat beim ersten Wahrnehmen dieses Namens seinerzeit schon der Verdacht beschlichen, dass Cottbus mit zweideutiger Marketingabsicht diesen Namen gewählt hat. Genau genommen heißt er eigentlich "Cottbuser Ostsee". Der Regionalbezug Cottbus wird gerne beim Marketing weggelassen. Wer hätte schon an nen Cottbuser See gewollt. Aber an die / den Ostsee... ;-))

  10. 9.

    Echte Prognosen wie die nächsten Winterhalbjahre aussehen, gibt es meines Wissens nicht. Sind auch kaum voraussehbar, da dies zum regionalen Wetter - nicht zum Klimawandel gehört. Letzterer beeinflusst natürlich ersteres sehr stark - aber eben nicht planbar.
    Sieht man sehr schön daran, dass dieser Winter 2023/2024 völlig im Gegensatz zu den letzten Jahren stand. Gerade was die Niederschlagsmenge anging.

    Der Ostsee bräuchte bei seiner Struktur in heißen Sommern aber permanent Nachfluss.

  11. 8.

    Hoffentlich plant Cottbus auch beim Namen um.

  12. 7.

    Die Verdunstungsverluste werden bei Wasserüberangebot im Winterhalbjahr aus der Spree wieder aufgefüllt. Alle Prognosen zum Klimawandel weisen für das Winterhalbjahr auf zukünftig höhere Niederschläge hin. Zu einer Blaualgenproblematik bei Tagesbaurestseen ist mir bisher nichts bekannt. Der tendenziell etwas niedrige ph-Wert ist für Blaualgen nicht gut.

  13. 6.

    Das wird nichts mit dem Ostsee. Die geologischen Gegebenheiten sind nach den jahrzehntelangen Veränderungen vorläufig nicht wiedergut zu machen. Es wird immer wieder zu Abrutschungen kommen, aber erstmal Tourismus einrichten. Siehe Helenesee..

  14. 5.

    " Und damit bietet gerade die große Fläche des des Ostsees die Möglichkeit eines großen variablen Wasserspeichers zur Stützung der Spree." Dieser große Oberfläche hat aber auch immense Verdunstungsverluste, gerade in der warmen Jahreszeit, wo eine Stützung notwendig sein könnte. Außerdem heizt der flache Wasserkörper sehr schnell auf und in Verbindung mit der Sonne freuen sich dann die Algen und Blaualgen - das Wasser wollen Sie dann sicher nicht zur Stützung der Spree einleiten. Ist auch für eine touristische Nutzung nicht gerade ideal.

  15. 4.

    Volle Zustimmung.
    Nur, für diese Erkenntnis bräuchte es nicht nur das relativ gewöhnliche Hintergrundwissen, sondern natürlich auch den Mut es umzusetzen. Wenn ich mir überlege wie viel unglaubliches Potential in dieser Region gesteckt hat und wie erbärmlich es schon am Anfang abgewürgt wurde, das macht mich nicht nur wütend, es macht mich in erster Linie sehr traurig.

  16. 3.

    Allerdings ist der Ostsee ein künstlicher See mit geschüttetem Ufern. Aus Stabilitätsgründen ist ein kleiner Hub besser. Und damit bietet gerade die große Fläche des des Ostsees die Möglichkeit eines großen variablen Wasserspeichers zur Stützung der Spree.

  17. 2.

    Es bleibt anspruchsvoll. Tief = steilere Abschnitte die rutschen können. Flach = größere Verdunstungsflächen.
    Eine Kunst...

  18. 1.

    "mögliche Funktion des Sees als Wasserspeicher" Dafür wäre es aber schön gewesen, wenn das Loch möglichst tief ist, da dann dan Verhältnis zu Volumen günstiger ist zur Minimierung von Verdunstungsverlusten und übermäßiger Aufheizung des Wassers und damit verbundener ungünstiger Folgen für ein Wasserreservoir.

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