Bericht des "Tagesspiegel" - Mehr als 18.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Berlin untergebracht

Fr 11.03.22 | 12:01 Uhr
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Archivbild: Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, warten in der Anlaufstelle für Geflüchtete im Berliner Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/C. Koall)
Bild: dpa/C. Koall

Die Zahl der Kriegsflüchtlinge, die aus der Ukraine in Berlin untergebracht werden, ist innerhalb weniger Tage offenbar deutlich gestiegen. Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Senatsverwaltung für Soziales und die Berliner Sozialgenossenschaft Karuna berichtet, sind in den vergangenen zwei Wochen mindestens 18.000 Menschen aus der Ukraine in der Hauptstadt untergekommen.

Berliner haben 9.000 Kriegsflüchtlinge privat aufgenommen

9.000 Geflüchtete haben demnach einen Platz in einer landeseigenen Einrichtung bekommen, weitere 9.000 Flüchtlinge seien an Privatpersonen vermittelt worden. Hinzu komme laut Senatsverwaltung aber noch eine nicht genau erfassbare Zahl von Menschen, die bei Freunden und Bekannten in der Stadt Obdach fanden, hieß es.

Die Vergabe von Schlafplätzen solle künftig noch sicherer gemacht werden, sagte Richert. Nach Berichten über teils unseriöse oder möglicherweise kriminelle Schlafangebote vor allem für Frauen und Kinder sei reagiert worden. So gebe es am Hauptbahnhof kein direktes Aufeinandertreffen von Familien mit Unterkunft und Flüchtlingen mehr, sagte Richert dem "Tagesspiegel" weiter. Ein mehrfach prüfbarer Sicherungsprozess bei der Verteilung der Schlafplätze mit Hilfe von Mitarbeitern werde angestrebt. "So hätten wir eine sehr gute Sicherheit."

Bundespolizei: 110.000 Menschen nach Deutschland geflüchtet

Insgesamt sind nach Angaben der Bundespolizei bis zum Donnerstag 109.183 Menschen mit einem Bezug der Ukraine nach Deutschland eingereist, darunter seien 99.091 Ukrainer.
Die Bundespolizei geht jedoch davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen höher liegen.

Ukrainer mit biometrischem Reisepass dürfen sich ohne Visum 90 Tage lang frei in der EU bewegen. Die EU-Staaten haben sich zudem darauf geeinigt, die Geflüchteten schnell und unkompliziert aufzunehmen. Die Bundespolizei teilte mit, ihr Ziel sei es, den Geflüchteten einerseits einen raschen Schutz in Deutschland zu ermöglichen und andererseits grundlegende Sicherheitsbedürfnisse zu wahren.

Sendung: Inforadio, 10.03.2022, 21:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Klingt für mich nach Vorwand gesucht und gefunden, sorry. Alles was sie angeführt haben geht auch ohne riesigen bürokratischen Aufwand.

    Zur Erinnerung "Genau die Fehler, die 2015 gemacht wurden. Eine konkrete Registrierung ist sehr sehr wichtig." waren ihre Worte!

    Jetzt versuchen sie sich in windelweichen Ausreden!

  2. 17.

    Es geht nicht um Terrorismus oder ähnliche Gefahren.
    In der Ukraine ist man was Impfen und Gesundheitsvorsorge(nicht Corona) sondern alle anderen Infektionskrankheiten angeht deutlich entspannter als in Deutschland. Die Ukraine ist ein Tuberkulose Hotspot.
    Daher muss man wissen was zu tun ist, bevor man die Kinder auf Kindergärten und Schulen verteilt. Des weiteren muss man wissen was an Aufwand in Bezug auf Sozialhilfe kommt und später auch am Arbeitsmarkt., Überhaupt Schulplätze, Kindergärten etc.
    Viele andere Fragen die in unserem Land sich nun mal über Jahre so entwickelt haben. Bürokratie ist manchmal anstrengend aber manchmal eben auch einfacher als Chaos.

  3. 16.

    "Vorher überlegen"? Wann denn? Ganz oben stand und steht zu helfen, dass das nicht in Reih' und Glied stattfinden konnte und kann ist bei der Menge an Menschen doch wohl völlig normal. Da steht mal Anpacken vor Bürokratie und schon ist es auch wieder falsch!

  4. 15.

    " Sie verstehen offenbar das geschriebene nicht." Natürlich nicht. Erst einmal den Diskutant abwerten, woher kenne ich das bloss?

    "Ich betreibe keine Hetze gegen Flüchtlinge, ich kritisiere die gesamte Organisation und vor allem die fehlende Registrierung und Erfassung der Menschen. "

    Ja, genau und warum machen sie das? Ich habe da so eine Vermutung.

    "Wenn Sie es anders sehen,ist das ihre Sache." Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte die Mehrheit der Demokraten in diesem Land sieht das auch so.

    "So,und nun möchte ich die Kommunikation mit ihnen beenden. " Feige davongestohlen...

  5. 14.

    Das alles so chaotisch wird, hätte man sich überlegen sollen, bevor man Sonderzüge und Busse Richtung Berlin eingesetzt hat.

  6. 13.

    Übrigens fragt sich wer hier primitiv argumentiert. Naiv ist doch auch wohl der der keine Ahnung von Gesetzen hat und hier seine "gesunde Volksmeinung" zu geltendem Recht macht.
    Fragen Sie mal bei der Flüchtlingshilfe nach oder nehmen Sie unter rlc-deutschland.de mal mit der Refugee Law Clinic Kontakt auf. Vielleicht können die ja Ihre Rechtskenntnisse ein wenig aufbessern. Wie viele Menschen die geflüchtet sind kennen Sie persönlich? Ich argumentiere hier mit Sachkenntnis aus Beruf heraus.
    Und zu Ihren Wünschen: das Leben ist kein "wünsch dir was".

  7. 12.

    Lesen Sie eigentlich was man Ihnen schreibt oder haben Sie Schnappatmung und müssen allen beweisen dass Sie im Recht sind?
    Wenn wir die Geflüchteten zwangsweise registrierten würden wir gegen geltendes europäisches Recht verstoßen. Das kann doch nun wirklich nicht so schwer zu verstehen sein.
    Die Geflüchteten können sich aber freiwillig registrieren lassen und wenn sie soziale Leistungen welcher Art auch immer erfolgt natürlich auch eine Registrierung.

  8. 11.

    Also über Naivität müssen wir uns nicht austauschen, das ergibt sich hier aus den Kommentaren. Sie verstehen offenbar das geschriebene nicht. Ich betreibe keine Hetze gegen Flüchtlinge, ich kritisiere die gesamte Organisation und vor allem die fehlende Registrierung und Erfassung der Menschen.
    Wenn Sie es anders sehen,ist das ihre Sache.
    So,und nun möchte ich die Kommunikation mit ihnen beenden. Schönes Wochenende

  9. 10.

    Entweder sind sie fürchterlich naiv oder sie betreiben hier Hetze gegen Geflüchtete. Was nutzen denn Papiere?

    Glauben sie allen Ernstes ein Terrorist o.ä. lässt sich von Grenzkontrollen abschrecken? Das hatten wir doch schon mit Amri, dort waren sich bestimmte Leute nicht zu blöd zu behaupten daran wäre Merkel und die offenen Grenzen schuld.

    Das ist doch völlig hirnlos, s.o.

  10. 9.

    Bitte,jetzt wird es aber primitiv. Mallorca ist eine Urlaubsinsel, die ich nach 2 Wochen wieder verlasse. Die Flüchtlinge aus der Ukraine wissen nicht,wann sie wieder in ihre Heimat können. Das kann ewig dauern. Und genau darum ist es dringend erforderlich, die Menschen zu registrieren.

  11. 8.

    Werden Sie auch registriert wenn Sie auf Mallorca Urlaub machen? Die Antwort heißt Nein und das würde Sie sicherlich ziemlich stören wenn dem so wäre.
    Nehmen Sie doch einfach die aktuelle Rechtslage zur Kenntnis dass sich Menschen aus der Ukraine problemlos und ohne Visum für mehrere Monate in der EU aufhalten können.
    Was Ihre und die Poster mit ähnlichen Gedanken so angeht frage ich mich schon ob Sie von sich auf andere schließen.

    Menschen die einen Krieg erleben haben einfach etwas besseres zu tun als zu tricksen - Überleben z.B.

  12. 7.

    Sie wissen doch ganz genau, dass Sie Unsinn schreiben. Die Menschen die aus der Ukraine kommen, das zeigen ja auch alle Fernsehbilder, haben Taschen oder Rucksäcke usw.dabei. Und was packt man als erstes ein ?
    Richtig, Ausweispapiere. Das ist in der ganzen Welt so. Was also hindert unsere Behörden daran, die Flüchtlinge zu registrieren? Die Ukrainer wundern sich ja selbst, das dies nicht geschieht.

  13. 6.

    Sicher gibt es Leute aus den verschiedensten Gründen auf die deutsche Bürokratie beharren. Die einen weil sie Kümmelspalter sind, andere weil sie um jeden Preis Geflüchtete fernhalten wollen.

    Meine Großmutter wurde nach der Flucht '45 auch nicht nach den verloren gegangenen Papieren gefragt. Unterkunft und Essen war erst mal wichtiger. Aber solche wie sie gab es auch schon damals.

  14. 5.

    Wir haben aus 2015 absolut nichts gelernt. Was ist so schwierig die Personalien und das woher und wohin zu erfassen?

  15. 3.

    Die Ewiggestrigen lernen tatsächlich nicht dazu. Es ist Krieg! Erst helfen und dann kann man immer noch registrieren, nummerieren und weiß der Teufel was noch.

  16. 2.

    Genau die Fehler, die 2015 gemacht wurden.
    Eine konkrete Registrierung ist sehr sehr wichtig.

  17. 1.

    Ich finde die angelaufenen Hilfsmaßnahmen richtig und toll. Mich stört jedoch, dass wieder jeder ohne jede Kontrolle nach Deutschland kommen kann. Wir haben wieder keinen Personalien, kein warum und woher. Und es kommen ganz sicher nicht alle in Folge des Krieges. Wahrscheinlich lernen wir nie!

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