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Audio: Inforadio | 14.01.2021 | Kai Küstner | Quelle: imago images/Felix Zahn

Weiter hohe Fallzahlen

Bund und Länder beraten schon am Dienstag erneut über Corona-Maßnahmen

Angesichts der nach wie vor hohen Corona-Fallzahlen werden Bund und Länder statt wie geplant am 25. Januar bereits am kommenden Dienstag erneut über die Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie beraten. Im Gespräch sind weitere Verschärfungen.

Bund und Länder wollen bereits am kommenden Dienstag erneut über die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag in Berlin, die Zahl der Neuinfektionen sei nach wie vor viel zu hoch. Dazu komme das Risiko einer neuen Virus-Mutation. Es gehe darum, "noch mehr" zu tun, um die Infektionszahlen zu senken, sagte Seibert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Donnerstagabend nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Online-Sitzung des CDU-Präsidiums auf ein vorzeitiges Treffen gedrängt. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge plädierte Merkel für eine Verschärfung der Regeln. Das Virus lasse sich nur mit deutlich zusätzlicher Anstrengung aufhalten, sagte Merkel demnach. Es gebe derzeit keinen Spielraum für Öffnungen.

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Zwei Millionen Infizierte seit Beginn der Pandemie

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland hat am Freitag die Marke von zwei Millionen Fällen überschritten. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 22.368 neue Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der Infektionen wuchs damit auf 2.000.958.

Laut RKI wurden zudem innerhalb eines Tages 1.133 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verzeichnet. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 44.994. Am Donnerstag hatte das RKI mit 1244 Corona-Toten einen neuen Höchstwert bekanntgegeben. Die 7-Tage-Inzidenz sank leicht auf 146,1.

Bisher war der 25. Januar anberaumt

Der nächste Krisengipfel von Bund und Ländern war eigentlich erst für den 25. Januar geplant. In Deutschland gilt seit Mitte Dezember ein harter Lockdown mit weitgehenden Schließungen im Handel und bei Dienstleistungen, in Schulen und Kitas sowie Kontaktbeschränkungen. Anfang Januar wurden die Maßnahmen verschärft und bis zum Monatsende verlängert.

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In der kommenden Woche solle die Entwicklung der Pandemie zudem auf europäischer Ebene mit allen EU-Staats- und Regierungschefs diskutiert werden, sagte die Kanzlerin nach diesen Angaben weiter. Die in Großbritannien aufgetauchte Variante des Coronavirus verbreite sich viel schneller als die ursprüngliche Form, Wissenschaftler seien in großer Sorge. Die Mutation des Virus sei nach Ansicht aller sehr aggressiv, deren Verbreitung müsse verlangsamt werden. Man müsse jetzt handeln.

Spekulationen über ÖPNV und "Fester-Freund-Regel"

Einen Bericht der "Bild"-Zeitung [kostenpflichtig], wonach im Kanzleramt über die Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nachgedacht werde, wies Merkel nach Angaben mehrerer Teilnehmer zurück.

Nach Informationen des Magazins "Business Insider" [businessinsider.de] beschäftigte sich das Kanzleramt auch mit dem Vorschlag, wonach man sich privat und öffentlich nur noch mit einer festen Person treffen dürfe. Hier gebe es jedoch Widerstand der Länder.

RKI: "Für mich ist das kein vollständiger Lockdown"

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Vormittag eine Analyse vorgestellt, derzufolge das Verhalten der Bundesbürger im zweiten Lockdown zu inkonsequent ist um die Pandemie einzudämmen. "Diese Maßnahmen, die wir jetzt machen - für mich ist das kein vollständiger Lockdown", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag. "Es gibt immer noch zu viele Ausnahmen und es wird nicht stringent durchgeführt." Mit Blick auf ansteckendere Mutationen des Coronavirus ergänzte er: "Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lage noch verschlimmert."

Die Kommentarfunktion wurde am 15.01.2021, 10:02 Uhr geschlossen

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