Boateng vor dem Spiel gegen Frankfurt - "Ich fühle mich zehnmal besser als letztes Jahr"

Di 09.08.22 | 20:56 Uhr
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Herthas Kevin-Prince Boateng bei einer Medienrunde (imago images/Matthias Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.08.2022 | Astrid Kretschmer | Bild: imago images/Matthias Koch

Mit einem Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt könnte Hertha BSC im nächsten Spiel für etwas Wiedergutmachung nach der Derby-Niederlage sorgen. Kevin-Prince Boateng sieht die Berliner gegen seinen Ex-Verein auf Augenhöhe und sich selbst in Topform.

Kopf hoch und nach vorne schauen ist das Motto bei Hertha BSC nach der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Union. Als nächsten Gegner empfangen die Berliner Eintracht Frankfurt im Olympiastadion und wollen gegen den Europa-League-Sieger unbedingt drei Punkte in der Hauptstadt behalten. Am Dienstag sprach Kevin-Prince Boateng nach dem Training mit den Reportern über ...

… die Aufarbeitung des Derbys.

Wir haben es schnell abgearbeitet. Das hat der Trainer gut gemacht, denn wir müssen nach vorne gucken. Wir haben analysiert, was nicht gut war und wir wissen auch, was nicht funktioniert hat und warum wir kein gutes Spiel gemacht haben. Kompliment an den Trainer. Der hat das schon nach dem Spiel direkt angesprochen und dann haben wir heute nochmal in ein paar Aktionen reingeschaut und damit ist es jetzt auch abgearbeitet. Jetzt gucken wir weiter.

… fehlende Führungsspieler.

Davon hören wir ja schon länger. Aber das gibt es in jeder Mannschaft. Wenn es mal nicht läuft oder du ein wichtiges Spiel verlierst, dann fehlen Führungsspieler. Wir haben aber Führungsspieler. Unser neuer Kapitän Plattenhardt ist vielleicht nicht so lautstark, aber er ist sehr wichtig für die Mannschaft und gibt immer Vollgas. Dann gibt es noch meine Wenigkeit. Und auch ein Davie Selke geht immer voran. Daran fehlt es also nicht. Natürlich wird das bei Niederlagen immer wieder hinterfragt, aber in der Kabine ist das kein Thema.

… das kommende Spiel gegen seinen Ex-Klub Frankfurt.

Es ist immer sehr emotional, gegen seine alte Mannschaft zu spielen. Auch, wenn es nur ein Jahr war. Aber es war ein intensives und emotionales Jahr, in dem ich mich super gefühlt habe. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Spiel. Es wird speziell, es wird schön und es werden zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die von der Spielart auf Augenhöhe sind. Die wollen intensiv spielen und wir wollen intensiv spielen. Das wird auf jeden Fall interessant.

… den neuen Trainer Sandro Schwarz.

Von Tag eins an hat er frischen Wind reingebracht. Das ist heute noch genauso. Ich glaube, er wird auch nicht von dem Weg abweichen, den er geht. Er will aggressiv arbeiten, immer nach vorne gehen und direkt sein. Das ist genau das, was wir brauchen. Wir brauchen eine starke Hand mit Rückgrat. Einen, der immer geradeaus geht, sich zeigt und nicht davon abweicht. Er steht zu uns und er hat gesagt, dass er uns hundertprozentig vertraut.

… Neuzugang Jean-Paul Boetius.

Ich kenne ihn noch. Wir haben in Mainz gegeneinander gespielt. Da war er ein sehr ekliger Gegenspieler. Der ist so ein bisschen ein Büffel, kann aber auch gut mit dem Ball umgehen. Er ist genau das was wir brauchen: ein Box-to-box-Spieler, gute Ausstrahlung und ein Strahlemann. Er hat heute die ganze Zeit gelacht, das finde ich schon mal positiv. Der Trainer kennt ihn auch schon. Also denke ich, dass die sich dabei was gedacht haben. Seine Statur ist gut und fußballerisch wissen wir, was er kann. Er kann uns nur weiterhelfen und ich freue mich, dass er da ist. Wenn er ordentlich Gas gibt, könnte es auch sein, dass er meinen Platz in der Startformation einnimmt. Aber da mache ich mir keinen Kopf drum und Konkurrenzkampf ist gut. Außerdem muss er auch erstmal an mir vorbei.

… seine aktuelle Verfassung.

Ich fühle mich echt gut und bin fit. Ich weiß nicht, ob es immer über 90 Minuten reicht. Das entscheidet der Trainer. Aber ich bin immer bereit. Ich fühle mich zehnmal besser als ich mich letztes Jahr um dieselbe Zeit gefühlt habe. Von daher mache ich mir gar keine Sorgen. Ich werde meine Zeit bekommen und meine Spiele machen. Das Wichtigste ist, dass ich mich gut fühle und das ich gesund bleibe und beides ist gerade der Fall.

… seine letzte Saison.

Seit ich 23 bin, bin ich Vollprofi und seitdem gebe ich immer Vollgas. Egal ob es die erste oder die letzte Saison ist. Ich probiere mein Bestes zu geben und weiß, welche Verantwortung ich habe und was ich machen muss. Und das mache ich jeden Tag.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.08.2022, 10:15 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Für "Probieren" so viel Kohle zu bekommen macht mich echt neidisch ... ,;-) ich gebe mein Bestes jeden Tag, denn wenn ich meinem Chef sagen würde "ich probier mein Bestes zu geben", dann hätte ich ein dickes Problem. Aber ja, mein Fehler, "Augen auf bei der Berufswahl", ich hätte ja probieren können Profifussballer zu werden, da bekommt man fürs "Probieren" viel viel Geld, egal ob der Verein absteigt oder nicht. Eigentlich sollten 90% der Gehälter von Profifussballer erst am Ende der Saison gezahlt werden, abhängig von der Platzierung, dann würden die Jungs nicht nur "probieren" Leistung zu liefern sondern dies auch tun, denn am Ende kein Geld zu haben und den Luxus nicht finanzieren zu können will keiner.... ;-)

  2. 2.

    Das hat man gesehen. Der beste Beweis war das Spiel gegen Union. War eine „Top-Leistung,"

  3. 1.

    Ich probiere mein Bestes zu geben - Ganz genau und beim Probieren ist es bislang auch geblieben.

    Also labern kann der Prince ganz gut. Und 3 PUNKTE gehen an die Hessen.

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