Handball-Bundesliga - Füchse Berlin erkämpfen sich Sieg in Erlangen

Sa 03.12.22 | 22:29 Uhr
Paul Drux (95, Füchse Berlin, mitte) gegen Sebastian Firnhaber (HC Erlangen, links) und Tim Zechel (HC Erlangen, rechts). (Bild: IMAGO / Zink)
Bild: IMAGO / Zink

Die Füchse Berlin gewannen beim HC Erlangen mit 30:28 und verteidigten durch den Sieg in Mittelfranken die Tabellenspitze der Handball-Bundesliga. Neben Nationalspieler Paul Drux überzeugte vor allem Füchse-Torwart Dejan Milosavljev.

Die Füchse Berlin haben in der Handball-Bundesliga mit 30:28 (16:12) beim HC Erlangen gewonnen. Damit bleibt das Team des Füchse-Trainers Jaron Siewert auch nach dem 15. Spieltag mit 27:3 Punkten an der Tabellenspitze. In einem kampfbetonten Spiel war der Torhüter Dejan Milosavljev der wichtigste Mann. Er stoppte mit seinen Paraden immer wieder freie Würfe der Erlanger.

Lindberg sichert guten Füchse-Start

In der ausverkauften Arena in Nürnberg zeigte sich der Füchse-Rechtsaußen Hans Lindberg gut aufgelegt. Seine ersten drei Würfe landeten gleich im Tor und der Däne sorgte im Verbund mit dem Rückraumspieler Lasse Andersson für eine 4:2-Führung der Füchse. Danach agierten die Berliner zwar in der Deckung stark, doch vorne fabrizierte das Team von Jaron Siewert zu viele leichte Fehler, sodass Erlangen nach zehn Minuten zum 5:5 ausgleichen konnte.

Angeführt vom starken Paul Drux setzte sich Berlin in der Folge wieder auf 11:8 ab. In dieser Phase, zehn Minuten vor der Halbzeit, tat sich Erlangen äußerst schwer, durch die kompakte Deckung der Berliner zu stoßen. Wenn dann doch etwas aufs Füchse-Gehäuse kam, entschärfte es Dejan Milosavljev. Aber auch die Hausherren gingen robust in der in der Abwehr zu Werke, weshalb sich die Berliner zunächst nicht deutlicher absetzen konnte. Einige technische Fehler der Gastgeber nutzten die Füchse zwei Minuten vor der Pause aus. Jacob Holm warf zehn Sekunden vor der Pausensirene das 16:12.

Milosavljev macht den Unterschied

In der zweiten Hälfte machten die Füchse da weiter, wo sie aufgehört hatten. Der Mittelmann Holm steigerte sich immer mehr und baute den Vorsprung mit einem Rückraumwurf auf sechs Tore aus. Das Spiel wurde ruppiger, die daraus resultierenden Unterbrechungen nahmen zu. Die Schiedsrichterinnen behielten aber die Ruhe. Als dann wieder Handball gespielt wurde, verkürzte Erlangens Linksaußen Christopher Bissel auf 16:20.

Aber die Füchse ließen sich auch durch einige Zeitstrafen nicht aus ihrem Konzept bringen, spielten ihre Angriffe clever zu Ende und hielten Erlangen über weite Strecken auf Abstand – auch weil ihr Keeper Milosavljev eine starke Parade nach der anderen zeigte. 15 Minuten vor Ende gab es dann nochmals eine knifflige Phase für Berlin: Lasse Andersson unterliefen zwei Fehlpässe hintereinander und der Berliner Trainer Jaron Siewert nutzte seine erste Auszeit, um seine Spieler auf die Schlussphase einzuschwören.

Erlangen kommt heran, Darj sorgt für Entscheidung

Erlangen kam aber nun immer besser in die Partie und bis auf 20:22 heran, aber auf Füchse-Seite war an diesem Tag auf Jacob Holm, Paul Drux und Hans Lindberg Verlass. Mit einem Drehwurf stellte Holm den alten Abstand wieder her. Kurze Zeit später holte der Nationalspieler Drux einen Siebenmeter heraus, den Lindberg souverän verwandelte, während Füchse-Keeper Milosavljev nun fast jeden Ball halten konnte. Nach 52. Minuten stand es 26:21 für die Berliner.

Dieser Vorsprung schmolz dreieinhalb Minuten vor Schluss zwar auf nur noch zwei Tore, weil die Füchse in der Offensive zu fahrlässig spielten. Aber Max Darj erledigte mit seinem Tor zum 29:26 die Entscheidung. 60 Sekunden später war der Auswärtsieg perfekt.

Drux sieht Abgezocktheit als Schlüssel

"Es war nicht immer schön anzusehen und ein kampfbetontes Spiel. Aber zum Schluss hat sich unsere Abgezocktheit durchgesetzt. Die haben wir uns auch in den letzten Jahren erarbeitet“, sagte Paul Drux nach Spielende am Sky-Mikrofon.

Am kommenden Sonntag (11.12., 14 Uhr) treffen die Füchse in der Max-Schmeling-Halle im Spitzenspiel auf den SC Magdeburg, Meister und Fünftplatzierter der Bundesliga. Zuvor treffen die Berliner am Dienstag in der Europa League auf Skanderborg Aarhus Håndbold.

Sendung: rbb24, 03.12.2022, 22 Uhr

Nächster Artikel