0:2 bei RB Leipzig - Union Berlin enttäuscht und verliert klar

So 04.02.24 | 19:25 Uhr
  23
Christopher Trimmel im Spiel gegen RB Leipzig (imago images/Jan Kaefe)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.02.2024 | Thorsten vom Wege | Bild: imago images/Jan Kaefe

Nur gegen Union Berlin hatte Rasenball Leipzig vor dem aktuellen Spieltag mehr als die Hälfte aller Bundesliga-Partien verloren. Dass es dabei nicht blieb, lag an einer guten Heimmannschaft und Unions eklatanter Schwäche bei Standards.

  • Alexander Schwolow stand zum ersten Mal im Union-Tor, weil Stammkeeper Frederik Rönnow krank fehlte
  • Wie schon im Hinspiel muss die Mannschaft das Spiel in Unterzahl beenden
  • 66 Prozent Ballbesitz für Leipzig
  • Union aber mit guter Laufleistung (121,15 zu 120,69 Kilometer)

Zum Abschluss des 20. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat Union Berlin bei Rasenball Leipzig mit 0:2 (0:1) verloren. Die Tore erzielten Lois Openda (11. Minute) und Benjamin Sesko (48.). Zudem kassierten die Berliner in der 73. Minute eine rote Karte für Christopher Trimmel. Aufgrund der Niederlage bleibt Union bei 17 Punkten und damit zwei Punkte vor dem Relegationsplatz 16.

Der Spielverlauf

Leipzig war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Gegen eine tief stehendes und anfangs aufmerksam die Räume schließendes Union waren Chancen dabei aber zunächst Mangelware.

Das änderte sich in der elften Minuten. Zum Leidwesen der Gäste wurde die erste, richtige Möglichkeit auch sofort mit einem Gegentor bestraft. Nach einer langen Freistoß-Flanke von der rechten Seite setzte sich Leipzigs Kapitän Willi Orban beim Kopfball-Duell im Strafraum gleich gegen zwei Berliner durch. Über einen Schussversuch von Benjamin Henrichs landete der Ball schließlich beim frei stehenden Lois Openda. Leipzigs Topstürmer hatte dann keine Mühe, den Ball aus etwa zwei Metern ins Tor zu befördern.

In der Folge wirkte Union ein wenig geschockt. Die Mannschaft bekam nun weniger Zugriff und durfte sich bei Torwart Alexander Schwolow bedanken, der in der 18. Minuten sensationell gegen den wiederum völlig blank vor ihm auftauchenden Openda klären konnte. Auch in der zweiten Minute der Nachspielzeit, die aufgrund von Fan-Protesten und Würfen von kleinen Bällen auf den Rasen rund sechs Minuten andauerte, parierte Schwolow im Zuge einer Leipziger Ecke stark gegen einen Kopfball von Benjamin Sesko. Union fand offensiv hingegen so gut wie nicht statt. Einzig ein zu schwacher und zu zentraler Kopfball von Neuzugang Yorbe Vertessen nach Flanke von Robin Gosens war zu notieren (32. Minute).

Schwolow pariert stark

Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit war es erneut eine Standard-Situation, die den Berlinern zum Verhängnis wurde. Nach einer Freistoßflanke von David Raum hatte der völlig freistehende Sesko dieses Mal keine Mühe, Schwolow aus fünf Metern und zum 2:0 für Leipzig zu überwinden (48.). Nur fünf Minuten später war der für den kurzfristig erkrankten Stammtorhüter zwischen die Pfosten gerückten Schwolow jedoch wieder zur Stelle. Einen ansatzlosen Distanzschuss von Dani Olmo aus halmrechter Position parierte Schwolow glänzend. In der 58. Minute hatte Union Glück, dass Sesko nach Olmo-Flanke hauchzart im Abseits stand und der vermeintliche Kopfballtreffer also nicht zählte.

Die Gäste aus Berlin gingen anschließend ins Risiko, tauchten mehrmals in verheißungsvollen Situationen auf, jedoch ohne anschließenden Torabschluss. Die Hoffnungen auf einen möglichen Anschlusstreffer erhielten in der 73. Minute einen empfindlichen Dämpfer, als Unions Kapitän Christopher Trimmel nach einem Einsteigen mit offener Sohle eine berechtigte rote Karte erhielt. So blieb es, auch weil Leipzigs Xavi Simons in der dritten Minute der Nachspielzeit aus rund 16 Metern nur die Latte traf, letztlich beim noch schmeichelhaften 0:2 aus Berliner Sicht.

Die Stimmen zum Spiel

Marie-Louise Eta (Co-Trainerin Union Berlin): "Wir wussten schon auch, auf was für eine gute Mannschaft wir hier treffen. (…) Natürlich bitter, dass wir relativ früh durch einen Standard in Rückstand geraten. (…) Hatten eine gute Phase um die 60. Minute herum."

Robin Knoche (Spieler Union Berlin): "Ich glaube wir können heute in den Spiegel schauen und sagen, dass wir alles gegeben haben. Aber unterm Strich müssen wir ehrlich sein und sagen, dass wir heute verdient verloren haben."

Marco Rose (Trainer Rasenball Leipzig): "Wir sind heute sehr zufrieden. (…) Wir wussten, dass Union schwer zu bespielen ist, dass Du Geduld brauchst. Das schnelle Tor hat uns sicher geholfen."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 04.02.2024, 22 Uhr

23 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 23.

    PS: und solange in der Profimannschaft mittelmäßiger, langweiliger, deutscher Fussball gespielt wird, reisst das Sportliche den Rest nicht raus. Und die Qualität auf dem Rasen liegt garantiert nicht am Trainer, der kann nämlich auch nur mit dem arbeiten, was da ist. Aus einem Bronzeguss, um mal ein freundliches Bild zu bemühen, kann man keine Goldstatuette zaubern.

  2. 22.

    Haben Sie in letzter Zeit mal die Foul- und rote-Karte-Statistik von Union gelesen? Und die Summe der Strafzahlungen für unsportliches Verhalten? Von Fairplay sind die Mannschaft und ihre Ultras weit entfernt. Ich erinnere auch gerne immer wieder an die Klopp-Fraktion der Ultras. Neapel, nicht wahr? DAS hat Tradition bei Union, DAS sind die eisern verteidigten Werte, die hier in der Öffentlichkeit ankommen. Wissen Sie, was dagegen vom gescholtenen Trainer angekommen ist? Die einzige vernünftige Reaktion nach seiner Auseinandersetzung mit Sané, dem nie erwähnten Unschuldsengel, die ich seit langem von Unionsseite gelesen und gehört habe. So viel zur Aussenwirkung vom FC Union Berlin. Und Aussenwirkung im Kiez: macht endlich mal die ganzen Aufkleber im Kiez wieder ab. Zugeklebte Schilder und Haltestelleninfos haben eine ganz schlechte Aussenwirkung in der Stadt. In Teilen der Öffentlichkeit hat Union kein besonders gutes Ansehen, und das liegt nicht an Klubvorlieben.

  3. 21.

    Ihr hattet euch schon einmal in unsportlicher Weise über 6 Punkte gefreut. War auch nur heiße Luft und unsportlich.

  4. 20.

    Sportdirektor und sein unsportlicher Trainer müssen gehen.
    Wichtig für die Moral im Abstiegskampf und das Ansehen Unions.
    Lieber mit Anstand evtl. in die 2. BL als so. Nicht noch die letzten Sympathien verspielen.
    Sportliche Tiefen haben wir Unioner immer gemeistert, aber unsportlicher Sumpf steht uns nicht.

  5. 19.

    Unioner!! Wollt ihr wirklich in der 2.Liga auf den BCC777 zum Lokalderby treffen? Das gilt es zu verhindern.
    Also aufstehen und kämpfen.
    Ansonsten verkommt ihr zu Lachnummer. Davon hat Berlin schon eine Mannschaft in der 2.Liga.

  6. 18.

    Lesen Sie auch die Kommentare unter den Hertha Artikeln?
    Genau das gleiche dann umgekehrt. Das ist hier leider so. Die Einen erfreuen sich immer am Leid der Anderen.

  7. 17.

    Eine klare Niederlage ist nicht unbedingt vom Ergebnis abhängig. Union war komplett chancenlos und war RB in allen Bealgen klar unterlegen. Einzig Schwolow verhinderte Schlimmeres. Muß man auch mal akzeptieren.
    Es gibt deutlich engere Spieke mit zwei Toren Unterschied.

  8. 16.

    Ach,ein 0:2 ist eine klare Niederlage.Wurde der Begriff am letzten Pokal Mittwoch auch verwandt?

  9. 15.

    Bei jedem Union Spiel der gleiche dumme Spruch von einem Herthaner "gähn"
    Ich kann es nicht mehr lesen .

  10. 14.

    Bei uns wird keiner beleidigt auch nicht der Trainer.

  11. 13.

    Schade. Union und Hertha haben verloren. Ein schwarzes Wochenende für den Berliner Fußball.

  12. 12.

    Eisern. Dann ist es halt so. Wir sind keine Erfolgsfans und stehen zu unseren Jungs. Und niemals vergessen…

  13. 11.

    Union braucht dringend neuen Trainerstab und eine Planung für die Zukunft. Nur mit Tablet und Kopfhörer motiviert man kein Team.

  14. 10.

    „Union Berlin enttäuscht und verliert klar“ Bullshit!
    Leipzig hat ein überragendes Spiel abgeliefert. Extrem hohes Tempo, hohe Passgenauigkeit.
    Eine ordentliche Leistung von Union war halt gegen diese Leipziger nicht annähernd ausreichend.
    Einfach mal akzeptieren, dass die anderen einen super Tag hatten. ( so schade es auch für uns ist)

  15. 9.

    Wieso, ich glaube kaum das der BCC 777 in Liga 1 aufsteigen wird, und Union wird alsbald die Witzfigur Belijaca entlassen und Steffen holen !

  16. 8.

    Ich hoffe mal, dass Mainz am Mittwoch gewinnt, damit der Trainer gehen darf und hoffentlich Baumgart kommt

  17. 7.

    Dringend für starke 2. Liga planen, sonst droht Abrutschen noch tiefer. Die Träume - CL, Stadionausbau, Stars in der Mannschaft etc. sind Vergangenheit.

  18. 6.

    Der tief stehende Rasen dürfte ruiniert sein, die Köpenicker kamen nur bis Abzweig Klein Marzehns und für den Ball (Zitat ML Eta: "Wir müssen Lösungen mit dem Ball suchen") gabs offenkundig keine zufriendenstellende Lösung. Ich glaube fast, die Unioner vermissen Hertha.

  19. 5.

    Ich denke, wir können uns in der nächsten Saison auf ein Lokalderby Hertha gegen Union in der zweiten Bundesliga freuen.

  20. 4.

    RB eine Nummer zu groß. Gegen Mainz müssen 3 Punkte her. Sonst sieht es immer düsterer aus und Nerven spielen verrückt.

Nächster Artikel