Corona-Verordnung des Senats - Berliner Landessportbund kritisiert Zuschauerausschluss

Mi 22.04.20 | 16:31 Uhr
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Thomas Härtel, Präsident des Landessportbundes Berlin (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Der Landessportbund Berlin hat das Verbot von Zuschauern bei öffentlichen Sportveranstaltungen in der Hauptstadt bis Ende Oktober kritisiert. "Das hat uns überrascht. Dass beim Sport keine Zuschauer zugelassen werden, verstehen wir nicht", sagte LSB-Präsident Thomas Härtel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Das wäre auch unverhältnismäßig im Vergleich zu anderen Bereichen.

Härtel sieht Bevorzugung für den kulturellen Bereich

"Wir erwarten, dass es für den Sport eine Gleichbehandlung gibt. Hier ist eine eindeutige Bevorzugung für den kulturellen Bereich erkennbar. Das können wir letztendlich nicht hinnehmen - bei allem Verständnis für den Gesundheitsschutz angesichts dieser Pandemie, das wir auch haben", sagte der LSB-Chef.

Am Dienstag hatte der Senat beschlossen, dass sportliche Veranstaltungen nur stattfinden dürfen, wenn "keine Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen werden". Die entsprechende Verordnung über das "Verbot von Großveranstaltungen" gilt bis zum 24. Oktober.

"Es muss fair und gleichberechtigt organanisiert werden können"

Die maximale Teilnehmerzahl bei Konzerten, Messen, Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen ist bis zu diesem Datum hingegen auf 5.000 festgelegt. Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern dürfen bis 31. August nicht stattfinden. Der Landessportbund setzt nun auf Gespräche mit der Politik.

Härtel begrüßte derweil, dass in Berlin unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln jenseits von Mannschaftssport wieder auf Sportflächen im Freien trainiert werden kann. "Es ist ein erster Schritt und wir hoffen, dass auch weitere Schritte folgen", sagte er.

Sendung: Inforadio, 22.04.2020, 15:15 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Theoretisch hat Herr Härtel Recht.
    Nach den aktuellen Regeln dürfte man am 1. September im Olympiastadion ein Konzert mit 4999 zuschauern durchführen.
    Bei einem Fußballspiel am 1. September währen aber keine Zuschauer erlaubt. Ungerecht?
    Leider sieht die Praxis meist anders aus als die Theorie.
    Was am 1. September stattfinden kann und was nicht kann momentan niemand sagen. Die aktuellen Regelungen sind auch nicht dafür gedacht festzulegen was dann stattfinden kann, sondern festzulegen was bis dahin auf keinen Fall stattfinden kann. Es geht bei der Regelung darum dass Veranstalter Planungssicherheit haben und nicht Geld für Planungen ausgeben und Hygienemaßnahmen zu organisieren die dann in der Tonne landen.
    Das hat Herr Müller in der Pressekonferenz zu den neuen Regeln auch klar gesagt.
    Eine Ungleichbehandlung zwischen Kulturbetrieb und Sportveranstaltungen gibt es momentan nicht, beides ist verboten. Her Härtel darf meckern wenn die Ungleichbehandlung existiert.

  2. 4.

    Alle müssen verzichten, also auch der Sport.

  3. 3.

    Ich würde eher sagen Sie haben den Knall nicht gehört !

    Ich kann Herrn Härtel völlig verstehen, es ist unverhältnismäßig schon jetzt so weit in die Zukunft zu schauen und alles zu verbieten.
    Oder wissen unsere Herren Politiker etwa schon mehr ???

    Man sollte immer situationsbedingt entscheiden und von Monat zu Monat schauen was dann vielleicht wieder möglich ist !

  4. 2.

    Sorry aber nopos hat doch den Schuss nicht gehört, außer Leute zu beleidigen kommt da nicht mehr gehaltvolles.
    Mir tut's echt leicht um die vielen Veranstaltungen, die dank dieser Angstbürger keine Zuschauer mit einbinden können.

  5. 1.

    Sorry, aber Herr Härtel hat doch den Schuss nicht gehört.

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