Corona-Verordnung des Senats -
Der Landessportbund Berlin hat das Verbot von Zuschauern bei öffentlichen Sportveranstaltungen in der Hauptstadt bis Ende Oktober kritisiert. "Das hat uns überrascht. Dass beim Sport keine Zuschauer zugelassen werden, verstehen wir nicht", sagte LSB-Präsident Thomas Härtel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Das wäre auch unverhältnismäßig im Vergleich zu anderen Bereichen.
Härtel sieht Bevorzugung für den kulturellen Bereich
"Wir erwarten, dass es für den Sport eine Gleichbehandlung gibt. Hier ist eine eindeutige Bevorzugung für den kulturellen Bereich erkennbar. Das können wir letztendlich nicht hinnehmen - bei allem Verständnis für den Gesundheitsschutz angesichts dieser Pandemie, das wir auch haben", sagte der LSB-Chef.
Am Dienstag hatte der Senat beschlossen, dass sportliche Veranstaltungen nur stattfinden dürfen, wenn "keine Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen werden". Die entsprechende Verordnung über das "Verbot von Großveranstaltungen" gilt bis zum 24. Oktober.
"Es muss fair und gleichberechtigt organanisiert werden können"
Die maximale Teilnehmerzahl bei Konzerten, Messen, Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen ist bis zu diesem Datum hingegen auf 5.000 festgelegt. Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern dürfen bis 31. August nicht stattfinden. Der Landessportbund setzt nun auf Gespräche mit der Politik.
Härtel begrüßte derweil, dass in Berlin unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln jenseits von Mannschaftssport wieder auf Sportflächen im Freien trainiert werden kann. "Es ist ein erster Schritt und wir hoffen, dass auch weitere Schritte folgen", sagte er.
Sendung: Inforadio, 22.04.2020, 15:15 Uhr