Nach Sommerpause - Staatstheater Cottbus eröffnet neue Saison mit ganzem Festwochenende

Do 25.08.22 | 15:28 Uhr | Von Josefine Jahn
Großes Haus des Staatstheaters Cottbus im Abendlicht
Audio: Antenne Brandenburg | 25.08.2022 | Interview mit Co-Schauspieldirektorin Franziska Benack | Bild: Staatstheater Cottbus/Marlies Kross

Nach den Theaterferien eröffnet das Staatstheater Cottbus die neue Saison mit einem Fest-Wochenende. Von Freitag bis Sonntag präsentiert das Theater in und rund um das Große Haus sowie in der Kammerbühne einen Vorgeschmack auf das, was das Publikum in der kommenden Spielzeit erwartet. Franziska Benack, seit vergangenem Jahr Co-Schauspieldirektorin und geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel, erklärt, dass es ihr und dem Team vor allem wichtig sei, das Theater wieder zu einem Ort der Begegnung zu machen, an dem Menschen zusammen kommen und sich austauschen können.

Diesem Wunsch entsprechend wird eine große Tafel nebst Bühne auf dem Schillerplatz aufgestellt, wo Theaterleute, Besucher und verschiedene Vereine und Akteure aus der Stadt zusammen kommen sollen, kündigt sie an: "Das Kollektiv Stadsucht kommt mit einem großen Spiel, das auf der Wiese gespielt werden kann, wo es um Stadtgestaltung geht. Die Clubkommission kommt auch und stellt eben vor, was in der Cottbuser Clubszene so geht und es kommen Serbska Reja. Auf die freue ich mich besonders." Serbska Reja präsentieren am Samstag sorbische Tänze und Musik im Schillerpark - Mitmachen ausdrücklich erwünscht.

Im Vordergrund soll Atmosphäre präsentiert werden

Anders als in den vergangenen Jahren, als Ensemble und Orchester Ausschnitte des bevorstehenden Programms jeweils im Branitzer Park präsentiert haben, konzentriert sich die Spielzeit-Vorschau in diesem Jahr auf die Theaterhäuser und den Schillerpark in der Cottbuser Innenstadt. Es werden zwar vereinzelt Auszüge aus dem bevorstehenden Spielplan zu sehen und zu hören sein, so wie es das Cottbuser Publikum gewohnt ist, sagt Benack. Darunter eine Hörinstallation des Musiktheaterstücks "GOLD", frei nach dem Märchen "Der Fischer und seine Frau", auch eine Arie aus der "Zauberflöte" wird vorgetragen. "Sonst ist es aber eher so, dass das eher Themen und Atmosphären sind, die wir vorstellen wollen. Oder sagen wir: eine Stimmung", beschreibt Franziska Benack.

Publikum zurück ins Theater locken

Nicht nur die reguläre Theater-Sommerpause liegt hinter dem Staatstheater Cottbus. Sondern auch zwei Jahre Corona-Pandemie, in denen es zu Schließungen, Vorstellungsausfällen und begrenztem Sitzplatz-Kontingent aufgrund von Hygieneabständen kam. Jetzt wirft der Krieg in der Ukraine seine Schatten. "Ich glaube, wir alle fühlen uns so, als würde eine Krise die nächste jagen", sagt Benack.

Wie auch an anderen Häusern bangt das Staatstheater deshalb um seine Besucher. Auf die Gestaltung des Spielplans sei diesbezüglich Einfluss genommen worden, so die Co-Schauspieldirektorin: "Sicher ist ein großer Punkt, dass wir uns entschieden haben, die großen Klassiker auf die Bühne zu bringen." So stehen etwa "Tristan und Isolde" und "Romeo und Julia" auf dem Programm. "Das ist kein Zufall", sagt Benack. "Das kommt auch aus unserem Gefühl des Krisen-geschüttelt-seins heraus und der Sehnsucht nach Lachen und guter Unterhaltung."

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.08.2022, 14.42 Uhr

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