Reaktion auf Umweltamt-Studie - Lausitzrunde fordert für Zeit nach Kohle genügend Wasserspeicher-Kapazitäten

Do 08.06.23 | 12:04 Uhr
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Ein ausgetrockneter Abschnitt der Schwarzen Elster (Bild: rbb/Mastow)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.6.2023 | Florian Ludwig | Bild: rbb/Mastow

Die Lausitzrunde, der Zusammenschluss der Lausitzer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, ist am Donnerstag in Forst (Spree-Neiße) zusammengekommen, um sich mit den Folgen des Kohleausstiegs für die Lausitzer Wasserwirtschaft zu beschäftigen. Ziel des Treffens ist es, einen Forderungskatalog an Bund und das Land Brandenburg für eine sichere Wasserversorgung zu verabschieden.

Darin solle unter anderem stehen, dass ausreichend Wasserspeicherkapazitäten entstehen müssten und dafür die Finanzierung gesichert werden müsse, sagte vor dem Treffen Klaus-Peter Schulze von der Wasser-AG der Lausitzrunde dem rbb. Mit ihren Forderungen reagiert die Runde auf eine Studie des Umweltbundesamtes zur Wassersituation, die in der kommenden Woche offiziell vorgestellt wird und die der Lausitzrunde bereits vorliegt.

Vorhandenes Wasser reicht nicht

Die wasserwirtschaftliche Situation in der Lausitz gilt allein wegen der Bergbaufolgen und der Sanierung alter Tagebaue als komplex, hinzu kommt der Klimawandel. Die Bundesländer Brandenburg und Sachsen arbeiten inzwischen gemeinsam mit dem Bund an einem Grundwassermodell für die Lausitz.

Klaus-Peter Schulze sieht in der neuen Studie des Umweltbundesamtes nach eigenen Angaben mehrere wichtige Aussagen. Ihr zufolge könne mit den vorhandenen Wassermengen weder die Tagebauflutung noch eine stabile Wasserversorgung des Spreewaldes und Berlin sichergestellt werden, so Schulze. Deshalb brauche es Alternativen, wie die Wasserüberleitung aus der Neiße oder Elbe. Ein weiterer Vorschlag der Studie sei, mehr Speicherkapazität zu schaffen.

Teile der Studie waren schon im März 2023 vorgestellt worden.

Bis zu 50 Prozent des Wassers in der Lausitzer Spree kommt aus Braunkohle-Tagebauen. Das Grundwasser muss dort besonders niedrig gehalten werden, damit die Tagebaue nicht volllaufen. Wenn der Tagebau stoppt, ist also auch rund die Hälfte des Wasserzulaufs zur Spree nicht mehr vorhanden. Die Problematik hatten auch die Grünen in Cottbus Mitte 2022 auf einer Wasserkonferenz thematisiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.06.2023, 09:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Dazu müsste der SPD Kohlefilz beendet werden. Für die Leag ist es schön billig riesige Seeen zu hinterlassen.

  2. 19.

    Wer darf in Freienbrink Wasser fördern? Bitte Belege und nicht nur wie bei der angeblichen Nichtberechtigung zur Klage gegen Windräder durch Werderaner wilde, fadenscheinige Märchengeschichten aus Ihrem Telegramm-Kanal.

  3. 18.

    hallo rbb,
    statt immer wieder zu wiederholen, dass ohne den Bergbau Spree und Spreewald austrocknen werden bitte erklären, dass bis zu 50% des Wassers aus sehr tiefen Schichten geförtdert werden muss, WEIL der Bergbau über Jahrzehnte viel zu viel Wasser gefördert hat und auch noch immer fördert. Alles andere ist keine seriöse Berichterstattung.
    Und statt möglichst schnell den Urzustand des Grundwasserpegels herzustellen (Dann würde sich die Spree wieder deutlich besser selbst speisen können), werden mit dem Vollaufenlassen der Tagebaulöcher gigantische Wasserverbraucher (Verdunstung) geschaffen.

  4. 17.

    Dafür das Sie überhaupt nicht begriffen haben worum es geht kann ja keiner was.
    Es ist leider so das bei manchen Menschen nicht mehr als ein substanzloser Kommentar rauskommen kann. Nennenswert geregnet hat es übrigens seit Monaten nicht.

  5. 16.

    Die Hand aufhalten und durch.
    Ich war gestern in der Lausitz. 3 von 9 Schloten köcheln so vor sich hin.
    So wie die Verantwortlichen vor sich hin köcheln.

  6. 15.

    Die Hand aufhalten und durch.

  7. 14.

    Mal wollen die Grünen die Wasserhaltung im Tagebau gerichtlich beschränken, mal wird das Wasser angeblich gebraucht.
    Haben die für irgendwas überhaupt ein mindestens für sie selber gültiges Konzept?
    Andererseits soll die Spree auch vor der Braunkohlezeit ein Fluss gewesen sein. Dadurch lag Berlin sogar in einem Sumpfgebiet. Alte Straßennamen erinnern daran - z.B. Kurfürstendamm. Der Damm heißt so, weil über diesen der Kurfürst von Berlin nach Potsdam kommen konnte.
    Plötzlich reden alle in einem der wasserreichsten Gegenden Deutschlands von Dürre. Blos weil es mal 14 Tage nicht geregnet hat. Ich mag keine Panikmache.

  8. 13.

    "Da stimme ich Ihnen absolut zu. Das ist aber ein sehr kostspieliges Projekt und da sind wir dann wieder beim profitorientierten Wirtschaftssystem." Das ist schön. ;-)
    Ich würde das gern als Ingenieurprojekt sehen und alle politschen und Klimagrabenkämpfe da raushalten. Wegen der langen Nutzungszeit der Mark für Tagebaue, würde ich auch Grabenkämpfe mit Schulzuweisungen vermeiden - viele der potentiell Schuldigen aus der teilweise langen Vergangenheit gibt es gar nicht mehr.

  9. 12.

    " Es sollte aber grundsätzlich ein Fernziel sein, möglichst viel Wasser - auch unabhängig von des Tagebaurestlöchern - in der Region zu halten und die Grundwasserreserven in der ganzen Mark aufzufüllen"

    Da stimme ich Ihnen absolut zu. Das ist aber ein sehr kostspieliges Projekt und da sind wir dann wieder beim profitorientierten Wirtschaftssystem.

  10. 11.

    Selbstverständlich ist es richtig die Täter zu benennen. Vermutlich haben Sie nicht mal verstanden wie groß das Problem und die Folgen wirklich sind. Es waren vor allem die Vertreter der Lausitzrunde die sich mit Klauen und Krallen gegen einen früheren Kohleausstieg gewehrt haben. Jetzt steht dieser an und auf einmal erkennt man Probleme die seit über 30 Jahren bekannt sind.

  11. 10.

    Ich habe nicht behauptet, daß es einfach ist. Es sollte aber grundsätzlich ein Fernziel sein, möglichst viel Wasser - auch unabhängig von des Tagebaurestlöchern - in der Region zu halten und die Grundwasserreserven in der ganzen Mark aufzufüllen - auch um Versalzungstendenzen entgegenzuwirken, die bereits in einigen Regionen recht deutlich sind. Es wäre n.m.M. ein sinnvolles technisches Projekt für das hier und jetzt und ohne viel "ideologischen" Überbau.

  12. 9.

    Grüße an die Bergakademie!
    "Es wurden definitiv viele Fehler gemacht, aus Unwissenheit, aus Profitinteressen usw.
    Zweites ist das Grundprinzip des kapitalistischen Wirtschaftssystems und das wählen die meisten Menschen hierzulande alle 4 Jahre wieder neu." Tagebaue gibt es in der Mark Brandenburg schon seit Kaisers Zeiten, die Landschaft hat schon viele politische Systeme gesehen, nicht nur Kapitalismus - das ist zu kurz betrachtet. Außerdem hat hier noch niemand mit dem Finger auf einen Schuldigen gezeigt, Sie sind der Erste, der unbedingt auf einen Schuldigen zeigen möchte und Namen ins Spiel bringt dafür.

  13. 8.

    Haben sie überhaupt von etwas Ahnung.
    Was sollen solche Kommentare , benennen sie Ross und Reiter und gut ist.
    Kindergarten.

  14. 7.

    Die von Ihnen erwähnten Maßnahmen sind durch die Mischwasserkanalisation nur schwer umsetzbar. Ein weiterer Hinderungsgrund ist die Flächenversiegelung. Die erforderlichen Rigolen benötigen zudem umfangreiche Erdarbeiten und was das bedeutet sehen Sie ja schon daran, dass sich gegen Neubauten gewehrt wird. Diese Neubauten könnten z.B. eine Trennung von Schmutzwasser und Regenwasser durch separate Leitungen erhalten, wobei dann das Regenwasser in entsprechende Rigolen geleitet wird. Nur wer bezahlt es?

  15. 6.

    Vielleicht sollten sich die allwissenden Kommentatoren erstmal mit der Materie vertraut machen bevor sie hier populistischen Unsinn veröffentlichen.
    Es wurden definitiv viele Fehler gemacht, aus Unwissenheit, aus Profitinteressen usw.
    Zweites ist das Grundprinzip des kapitalistischen Wirtschaftssystems und das wählen die meisten Menschen hierzulande alle 4 Jahre wieder neu.
    Außerdem gibt es nicht nur den einen Schuldigen (LEAG). Alle die in den vergangenen Jahrzehnten Kohle, Wärme, Elektroenergie und alle Privilegien unserer Wohlstandsgesellschaft genutzt haben, haben ihren Anteil an den jetzigen Problemen. Wer im Glashaus sitzt ....

  16. 5.

    Das auch. Ich dachte auch daran, daß alles irgendwie überschüssige Wasser (Hochwasser, Starkregen ...) möglichst vor Ort versickert werden muß, damit die Grundwasserreservoire sich möglichst schnell (und verdunstungsgeschützt) füllen. Evtl. sollte man da auch an gereinigtes Wasser denken, was nicht unbedingt immer in den Vorfluter muß.

  17. 4.

    Da gibt es einen (!) Mitarbeiter im Landesumweltamt, der darf nach „Datenlage“ Wasser, nicht nur in Freienbrink, fördern lassen....Wer ist wohl gemeint? Da wird doch wohl „ein läppischer See“ drin sein? (Ironie)

  18. 3.

    Und das bedeutet, dass die Flächen mit Abraum renaturiert werden müssen. Nach den Erfahrungen im rheinischen Braunkohlegebiet dauert es etwa 50zig Jahre bis der alte Grundwasserstand wieder erreicht ist.
    Im Übrigen glaube ich mich an einen Artikel in RBB24 zu erinnern, wo der Bürgermeister einer im Spreewald gelegen Gemeinde wegen des auf altem Niveau gestiegenen Grundwasserstandes die Reaktivierung der Pumpen eines alten Tagebaues forderte, da die Gebäude Schäden nähmen!

  19. 2.

    Donnerwetter! Kohlelobbyist Schulze hat ein Problem erkannt. Dann kann ja nur alles gut werden. Aber bitte nicht den Verursacher belasten. Für die Folgekosten des Raubbaus der Leag gibt es schließlich den Steuerzahler.

  20. 1.

    "Ein weiterer Vorschlag der Studie sei, mehr Speicherkapazität zu schaffen." Aber bitte nicht als weitere große flache Verdunstungsflächen, sondern möglichst direkt im Grundwasserreservoir.

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